Brixen: „Man hörte die Schreie bis ins Hotel Elephant…“
Mit sechs blutroten Buchstaben F-O-L-T-E-R sowie mit einer Erklärungstafel worauf ein mit Blut beschmiertes Hemd angebracht ist, wollten die Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit vor der Carabinieri-Kaserne darauf aufmerksam machen, was sich in diesen Räumlichkeiten vor 60 Jahren abgespielt habe.
„Den Familien der Freiheitskämpfer wurden damals bewusst die blutigen Kleidungsstücke heimgeschickt, um auch die Angehörigen psychisch fertig zu machen“, berichtet die Bewegung.
Die „cura speciale“
Als „cura speciale“ sollen die Carabinieri die grausamen Folterungen bezeichnet haben, berichtet die Süd-Tiroler Freiheit. Diese hätten darauf abgezielt, die Südtiroler Bürger zu erniedrigen und ihnen ihre Menschenwürde zu nehmen.
Die Erzählungen machen sprachlos
Die Schilderungen der Opfer machen noch heute sprachlos: an Lippen und Genitalien ausgedrückte Zigaretten, das Anbringen von Gewichten an den Geschlechtsteilen, tagelanges Stehen mit ausgestreckten Armen, Faustschläge und Fußtritte am ganzen Körper, tagelanger Entzug von Essen, Trinken und Schlaf, Folter mit Zangen und Riemen, Einflößen von Säure, Salzwasser und Fäkalien in den Mund, der Einsatz von Käfern unter der Haut und und und…
„Die Misshandlungen erfolgten mit ausdrücklicher Billigung der italienischen Behörden“, berichten die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit.
Besonders grausam sollen die Folterungen in Brixen gewesen sein:
Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle (Süd-Tiroler Freiheit)
„Eine brutale Verletzung der Menschenrechte und der Menschenwürde“
Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, verlasen am Donnerstagabend vor der Carabinieri-Kaserne die Folterberichte der gepeinigten Freiheitskämpfer und erneuerten dabei die Forderung, die Freiheitskämpfer, die vor diesen grausamen Folterungen ins Exil fliehen konnten, endlich heimzulassen.
Auch der Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit von Brixen, Stefan Unterberger, hob die Verantwortung der Stadt Brixen hervor, dieses grausame Kapitel der Stadtgeschichte nicht vergessen zu lassen und durch die Anbringung einer Erklärungstafel dauerhaft sichtbar zu machen. „Diese Folterungen sind und bleiben eine brutale Verletzung der Menschenrechte und der Menschenwürde, die nie vergessen werden dürfen!“
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06.08.2021
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