von hm 29.05.2021 15:31 Uhr

Muslimische Jugend will Uni-Professor verklagen

Die Muslimische Jugend Österreich will gegen die von Integrationsministerin Susanne Raab beworbene „Islam-Landkarte“ klagen. Der Initiator der Karte, Professor Ednan Aslan an der Universität Wien, steht nach eigenen Angaben mittlerweile wegen Drohungen unter Polizeischutz.

Die umstrittene Islam-Landkarte. (APA/Hochmuth)

Die „Dokumentationsstelle politischer Islam“ hat am Donnerstag eine Landkarte mit muslimischen Organisationen und Kultusgemeinden in Österreich – darunter auch etliche in Nordtirol – vorgelegt. Über 600 derartige Einrichtungen wurden darin erfasst (UT24 berichtete).

„Diese Kriminalisierung muslimischen Lebens muss so schnell wie möglich beendet und die Islam-Landkarte offline genommen werden“, forderte die Muslimische Jugend in einer Aussendung. Sie kritisierte die Verletzung von Persönlichkeits- und Datenschutzrechten von Einrichtungen und Privatpersonen. Welche Schritte genau ergriffen werden sollen, wird nach Angaben einer Sprecherin derzeit von der Anwältin der Organisation geprüft.

Professor unter Polizeischutz

Der Initiator der Landkarte, der Wiener Professor für islamische Religionspädagogik, Ednan Aslan, hält sein Vorgehen für rechtlich korrekt. „Die Fachleute, die mich beraten haben, sehen darin kein Problem, weil ich begründen kann, für welche wissenschaftlichen Zwecke ich diese Daten verwende“, verteidigte Aslan die Veröffentlichung der Adressen. Außerdem verweist er darauf, dass die verwendeten Adressen auch im Vereinsregister öffentlich zugänglich sind.

Er berichtete außerdem, nach Drohungen im Gefolge der Karten-Präsentation unter Polizeischutz zu stehen. Er habe schon viele Drohungen erlebt, aber die jüngsten Angriffe seien sehr beunruhigend.

 

(APA/UT24)

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