von hm 27.04.2021 09:09 Uhr

Fünf Prozent der Ischgl-Betroffenen leiden an „Long Covid“

Im Februar und März 2020 war Nordtirol und besonders Ischgl ein Hotspot für Infektionen mit dem Coronavirus. Beim Verbraucherschutzverein (VSV) haben sich inzwischen über 6.000 Touristen aus aller Welt gemeldet, die sich im Paznaun infiziert hatten und das Virus anschließend weiterverbreiteten.

APA

Ein Umfrage unter den Gästen ergab nun, dass als Folge der Infektionen über drei Prozent der Betroffenen hospitalisiert waren, 32 Personen verstorben sind und – und das ist die neueste Meldung – fünf Prozent bis heute an Langzeit-Symptomen, dem sogenannten „Long Covid“ leiden, teilte der VSV am Dienstag mit.

Die Betroffenen beschrieben als Langzeitfolgen Kopfschmerzen, fehlende Ausdauer, Leistungsknick, Schlafstörungen, Verlust von Geschmacks- und Geruchsinn und Kurzatmigkeit. In einem Fall gab es laut VSV sogar zwei Schlaganfälle, die auf eine Covid-19-Erkrankung zurückzuführen seien.

„Neben den Todesfällen sind diese ‚Long-Covid‘-Symptome schwere Folgen des Behördenversagens,“ sagte Peter Kolba, Obmann des VSV. „Der VSV unterstützt inzwischen Klagen von deutschen, Schweizer, niederländischen, belgischen und britischen Opfern gegen die Republik Österreich. Diese Aktivitäten werden wir weiter ausdehnen und über den Sommer auch eine Sammelklage nach österreichischem Recht organisieren.“

Aufgrund des Versagens von Bezirks-, Landes- und Bundesbehörden hatte der VSV Amtshaftungsklagen gegen die Republik Österreich organisiert. Derzeit sind um die zehn Klagen bei Gericht anhängig. Zunächst für den April geplant, sollen im Herbst laut Verbraucherschützer hunderte Klagen einlangen (UT24 berichtete).

Der VSV hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz im September 2020 ersucht, einen „Runden Tisch“ mit den Klägern zu anzuberaumen. Bis heute habe er diesen Brief allerdings nicht beantwortet.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite