„Grüner Pass“: Nicht alle ziehen mit

Die neue Verordnung des Landeshauptmanns, die heute in Kraft tritt, erlaubt die Öffnung der Gastronomie bis 22 Uhr (UT24 berichtete). Uneingeschränkt gilt dies jedoch nur im Freien. Viele Bürger befürchten nun massive Einschnitte in die Grundfreiheiten und fühlen sich von der neuen Grünpassregelung diskriminiert.
Auch einzelne Betriebe sehen sich der Herausforderung nicht gewachsen oder wollen Probleme bei der Bewirtung des Gastes vorab vermeiden.
Gar einige Gastro-Betriebe werden auf das Servieren im Indoor-Bereich gänzlich verzichten. Das Café „Alte Post“ in Schlanders etwa kündigte einen solchen Schritt schon am Wochenende an. „Wir sind gegen Diskriminierung“, prangt die mit Kreide beschriftete Tafel vor dem Café.
In den sozialen Netzwerken begründete man den Schritt: „Um unnötige Diskussionen und Probleme zu vermeiden, haben wir nur die Terrasse geöffnet.“ Der Innenbereich bleibt etwa nur für den Gang auf die Toilette zugänglich.
Die Grünpassregelung ist ein neuartiges „Zusatzangebot“ der Landesregierung, das in der von Italien definierten „Gelben Zone“ eigentlich (noch) gar nicht vorgesehen ist. SVP-Politiker rechtfertigten einen solchen Öffnungsschritt gegenüber Rom unter anderem mit dem noch kühleren Klima in Tirol, das den Service im Freien allein nicht zumutet.
Das Betreten von Gastronomie und Handel mit „Grünem Pass“ soll auch im restlichen Österreich (UT24 berichtete) und in Europa erfolgen. Die Regelungen dürften erst mit einer breiten Durchimpfung der Bevölkerung ihre Brisanz verlieren.






