von hz 10.03.2021 13:46 Uhr

NEOS: „Achenseebahn ist Fass ohne Boden!“

Keine Zustimmung zum Fortbetrieb der Achenseebahn kommt im Landtag von Seiten der Tiroler NEOS. Landtagsabgeordneter Andreas Leitgeb prophezeit klar und deutlich: „Millionen an Steuergeld werden hausintern in einer Gesellschaft in Rauch aufgehen! Intransparenz, Inkompetenz und Verschleuderung von Steuergeld wird fortgeschrieben!“

Andreas Leitgeb, Abgeordneter zum Tiroler Landtag. Bild: NEOS

Die Gründe, weshalb die NEOS dem Regierungsantrag nicht zugestimmt haben, sind vielfältig:

  • Nach wie vor liegt kein Zukunftskonzept vor, das einen Betrieb im Sommer 2022 sicherstellt und Voraussetzung für eine Verlängerung der Konzession 2023 ist
  • Maßnahmen wie bodenchemische Untersuchungen und Entsorgungsmaßnahmen von kontaminiertem Material, Umbaumaßnahmen bei Landesstraßen oder etwa Dammbereichen, sowie Rückbaumaßnahmen und Renaturierung des Geländes und natürlich künftige Sanierungen verursachen noch mehr Kosten in Millionenhöhe
  • Eine Verlängerung der 2023 auslaufenden Konzession ist fraglich, da grundsätzlich keine Konzessionen mehr für den Dampfbetrieb ausgestellt werden

Ãœber die betroffenen Anrainer würde man „drüberfahren, um das Zugpferd ‘Dampfross’ als Denkmal der Eisenbahngeschichte auf Biegen und Brechen am Leben zu halten“, sagt Andreas Leitgeb. „Es gab Tage, an denen die Böschung sechs mal gelöscht werden musste. Bürgerinitiativen kämpfen für ein Umrüsten der Zahnradbahn, weg vom Kohlerauch und dem Funkenflug – denn selbst für eine Investition von weiteren Millionen für die Elektrifizierung seien die Pendlerzahlen vom Achensee viel zu gering.“

Land höre nicht auf Experten

Auch die Fachabteilungen im Land hätten sich bereits im April 2020 gegen den Kauf durch das Land ausgesprochen, weiß Leitgeb: „Man hat der Regierung den Verkauf an ein Eisenbahnunternehmen nahegelegt. Aber dass man auf die hauseigenen Experten nicht hört, ist ja nichts Neues.“ Die Landesregierung hatte sich erst vergangene Woche zur Achenseebahn geäußert.

Der pinke Verkehrssprecher kann sich einen Seitenhieb in Richtung des grünen Koalitionspartners nicht verkneifen: „Wie kann man tatenlos zusehen, wie Unsummen an öffentlicher Gelder in ein ökologisch fragwürdiges Projekt gesteckt werden? Schließlich werden zwei der vier Loks auf Heizöl umgerüstet und jedenfalls eine Lok bleibt aufgrund des Denkmalschutzes beim Kohlebetrieb. Das wird wohl nicht reichen, damit Greta Thunberg mitfahren will.“

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  1. Tom
    10.03.2021

    Ob in Mecklenburg-Vorpommern oder in Sachsen es gibt viele über 100 Jahre alte mit dampfbetriebene Kleinbahnen welche ein Kleinod sind was geschützt werden muss und auch wird ! Eine Umstellung auf eine andere Antriebsart wäre in etwa so als wollte man aus einem Löwen eine Hauskatze machen. Man sollte froh sein so etwas wunderbares wie die achenseebahn noch zu haben und alles daran setzen sie so zu erhalten ! Und ich denke eine Greta Thunberg soll mit den inzwischen eingesackten Millionen Euro bleiben wo der Pfeffer wächst, wir in Tirol brauchen sie jedenfalls nicht !

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