von ih 06.08.2020 14:03 Uhr

Südtirols Bäuerinnen reden über Erhalt der Landwirtschaft

Damit die Bäuerinnen und Bauern auch weiterhin für das schöne Landschaftsbild Südtirol sorgen, bedarf es Gespräche, Kooperationen und ein gemeinsames Ziel. Sich vereint für die Landwirtschaft einsetzen, dann erst trägt die Zusammenarbeit Früchte, so das Fazit beim Sommergespräch des Landesbäuerinnenrates mit Landesrat Arnold Schuler.

Landesbäuerin Antonia Egger dankt Landesrat Arnold Schuler mit bäuerlichen Produkten. - Foto: SBO

„Es gibt viele offene Baustellen, es gibt viele Unsicherheiten beim Thema Wolf und Bär, Raumordnung, Erntehelfer, es gibt Sorgen über die Berglandwirtschaft in Zukunft, über die wir reden müssen!“, stellte Landesbäuerin Antonia Egger beim Sommergespräch am 5. August zu Beginn fest.

Über Landschaftsschutz, Gewässernutzung, Förderkriterien beim Beerenobstanbau und Zukunft Landwirtschaft, bessere Zusammenarbeit mit den Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft, der Freien Univierstät Bozen und mit anderen Bildungsinstitutionen diskutierte der Landesbäuerinnenrat mit Landesrat Arnold Schuler: „Wichtig ist, dass wir gemeinsam in eine Richtung gehen und klare Ziele haben. Die Landwirtschaft unterliegt zurzeit einem Wandel, wobei die Bevölkerung ein immer größeres Mitspracherecht verlangt“, stellte Landesrat Schuler fest. Dass in dieser Diskussion der Erhalt der kleinen Höfe eine zentrale Rolle spielen soll, forderte Irmgard Testor, Bezirkbäuerin aus dem Eisacktal-Wipptal. „Da stehen wir vor Weichenstellungen, die wir offen diskutieren müssen. Zum einen geht es um die Produktion am Hof, zum anderen aber auch um das, was die Betriebe für den Erhalt des ländlichen Raumes leisten,“ so Landesrat Schuler.

„Ob die Jungen das noch weitermachen?“ Diese Frage stellte Renate Steinwandter, Bezirksbäuerin aus dem Pustertal. Arbeit, Betrieb und Familie – diese Dreifachbelastung sei nicht mehr zumutbar und bringe vor allem die Bäuerinnen an ihre Grenzen. „Das ist Realität, die muss gesehen werden, das sind nicht nur Einzelfälle,“ deponierte Steinwandter.

Mehr Regionalität fordert Vroni Stampfer, Bezirksbäuerin Bozen, vor allem bei den öffentlichen Ausschreibungen. Schuler sprach die Marke Südtirol an: „Wir müssen die Marke „Südtirol“ stärker positionieren, um unsere Authentizität zu etablieren, Südtirol hat einen enormen Mehrwert, den die Qualität der traditionellen Produkte widerspiegelt.“ Eine gemeinsame Vermarktung, um Ressourcen gemeinsam zu nutzen – das sollte der Weg in Zukunft sein. Wichtig ist aber auch hier die Kommunikation nach außen. In diesem Zusammenhang spielt die Soziale Landwirtschaft eine bedeutende Rolle, die Möglichkeiten schafft zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft Brücken zu bauen. Landesrat Schuler versicherte weiterhin die finanzielle Unterstützung zum Beispiel bei Schule am Bauernhof.

Die Bezirksbäuerinnen schlugen zudem klare Regeln für Mountainbiker, für Hundebesitzer und Wanderer auf den landwirtschaftlichen Flächen vor. Es gehe dabei um Respekt vor Eigentum. Die Ausweisung von Trockengebieten im Vinschgau und die Befreiung von den Wassergebühren der landwirtschaftlichen Betriebe in Berggebiet forderte Bezirksbäuerin Ingeborg Rechenmacher, „da weitere finanzielle Belastungen für Bergbauern nicht mehr tragbar sind!“

Abschließend wünschte sich der Landesbäuerinnenrat, dass Schuler sich weiterhin für weniger Bürokratie einsetze, damit das Leben und Wirtschaften auf den Höfen nicht erschwert werde und das Ehrenamt weiterhin möglich sei.

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