„Die Lage ist heikel“

Innerhalb der VOG hat sich der Pool Meran gespalten. Ist damit eine erfolgreiche Zusammenarbeit aller Burggräfler Obstgenossenschaften gefährdet?

Eine Großkiste voll Gala

Nicht alle Bauern wissen darüber Bescheid, was sich hinter den Kulissen der größten Vermarktungsorganisation für Äpfel in Europa abspielt. Erst vor wenigen Tagen haben die Obstgenossenschaften Laurin und Fruchthof Überetsch ein Kündigungsschreiben über die Poolverträge an die jeweiligen Partner Grufrut und Frubona Terlan verschickt (UT24 berichtete).

Dies könnte dort zur Folge haben, dass Genossenschaften, zumindest zeitweise, wieder einen Alleingang unternehmen. VOG- und zugleich Fruchthof-Obmann Georg Kössler war diesbezüglich nicht zu einer Stellungnahme bereit. „Die Entwicklung der Pools wird im Verwaltungsrat besprochen“, ließ er auf Anfrage von UT24 von einer Pressesprecherin des Verbands ausrichten. Aber auch im Pool Meran tut sich nun etwas.

Die Burggräfler Obstgenossenschaften Cofrum, Cafa, Lana und Lanafruit hatten ihre Zusammenarbeit im Jahr 2018 mit einem sogenannten Unternehmensnetzwerkvertrag weiter intensiviert.

Damit ist jetzt Schluss. Bei einer Verwaltungsratssitzung und in der anschließenden Vollversammlung der VOG vergangene Woche wurde die Abtrennung der OG Cafa und OG Lana vom bisherigen Pool Meran beschlossen. Die beiden Genossenschaften werden nun, mit dem Segen der VOG und vorläufig für ein Jahr, einen eigenen Pool gründen.

Vorausgegangen war dieser Entscheidung die vorzeitige Kündigung des Unternehmensnetzwerkvertrags mit dem 31. Juli von Seiten von Cafa und Lana. Laut den beiden Genossenschaften lag dies an „unterschiedlichen Sichtweisen über die Weiterentwicklung des Pools, vor allem hinsichtlich der anstehenden Investitionen“.

Lanafruit und Cofrum bedauern laut eigener Aussage diese Entwicklung. „Weil damit ein erfolgreicher Weg der Zusammenarbeit aller Burggräfler Obstgenossenschaften gefährdet ist“, sagen die Obmänner Johannes Runggaldier (Cofrum) und Norbert Schnitzer (Lanafruit).

Doch wie wird diese Trennung vonstattengehen? Der Unternehmensnetzwerkvertrag, den die vier Burggräfler Obstgenossenschaften miteinander eingegangen waren, beinhaltete nicht nur die Verteilung der Erlöse, sondern auch die Aufteilung aller Kosten und Investitionen. Wie diese nun bewertet und wieder aufgeteilt werden, könnte zu hitzigen Diskussionen führen. „Die Lage ist heikel“, sagt ein Insider zu UT24.