von fe 21.05.2020 14:11 Uhr

Knoll: Corona-Chaos in Italien verhindert Grenzöffnung zu Südtirol

Es ist das Corona-Chaos In Italien, das die Grenzöffnung zu Südtirol verhindert. Davon ist der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, überzeugt. Südtirol bekomme jetzt deutlich zu spüren, was es bedeutet, zum falschen Staat zu gehören.

APA

„Als überzeugter Tirol-Patriot und bekennender Österreicher schmerzt es mich persönlich natürlich ganz besonders, dass die Unrechtsgrenze zwischen Südtirol und dem restlichen Österreich derzeit nur erschwert passierbar ist. Tun wir aber bitte nicht so, als ob Deutschland und Österreich die strengen Reisebestimmungen aufrechterhalten würden, um Südtirol oder Italien zu schaden. Dass man die Reisewarnung für Italien noch nicht aufheben will ─ und aus medizinsicher Sicht wohl auch noch nicht aufheben kann ─ hat einen ganz einfachen Grund: In Italien und vor allem in der Lombardei bekommt man die Corona-Infektionen nicht unter Kontrolle“, sagt Sven Knoll. „Allein in der Lombardei gibt es derzeit 36 Mal so viel aktiv Infizierte, wie insgesamt in ganz Österreich. Österreich und Deutschland schützen nur die eigene Bevölkerung vor einer Einschleppung des Virus aus Italien. Es ist das Corona-Chaos In Italien, das die Grenzöffnung zu Südtirol verhindert. Leider bekommt Südtirol jetzt deutlich zu spüren, was es bedeutet, zum falschen Staat zu gehören“, so Knoll.

Im Gegensatz zu Italien habe man die Corona-Epidemie in Deutschland und Österreich schnell und effektiv unter Kontrolle gebracht. Einen Notstand auf den Intensivstationen habe es dort nie gegeben. Derzeit gibt es in ganz Österreich nur mehr 736 aktive Corona-Fälle, im Bundesland Tirol sogar nur mehr 38 Fälle. In Südtirol sind es hingegen noch 250 Fälle, in der Lombardei 26.671 Fälle und in ganz Italien noch immer 62.752 aktive Corona-Fälle.

„Die Südtiroler haben in den letzten Wochen unter größten persönlichen und wirtschaftlichen Opfern geschafft, die Infektionszahlen auf einen ähnlich niedrigen Wert wie im restlichen Österreich zu drücken. Das alles könnte aber umsonst gewesen sein, wenn ab 3. Juni Bürger aus allen Teilen Italiens wieder unkontrolliert nach Südtirol fahren können und somit die große Gefahr einer Einschleppung des Virus aus italienischen Krisen-Regionen droht“, sagt Knoll.

Unter diesen schlechten Voraussetzung dürfe es nicht Wunder nehmen, dass Deutschland und Österreich derzeit noch keine Chance für eine generelle Reisefreiheit zu Italien ─ und somit eben leider auch zu Südtirol ─ sehen.

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