Flucht aus Risikogebiet: Innichen will gegen Zweitwohnungsbesitzer vorgehen

Alle Skigebiete geschlossen, ebenso die Hotels, Restaurants und Geschäfte. Dennoch sieht man auf den Straßen zahlreicher Hochpustertaler Gemeinden unbekannte Gesichter beim Spazieren im Sonnenschein. Ebenso sind abends Fenster beleuchtet, die sonst um diese Jahreszeit eigentlich immer verrammelt sind (UT24 berichtete).
Aus dem subjektiven Eindruck, dass im Laufe der sich zuspitzenden Corona-Krise immer mehr Zweitwohnungsbesitzer aus den norditalienischen Hochrisikozonen nach Südtirol geflohen sind, ist eine handfeste Quelle der Besorgnis geworden. Sollte sich die Krise weiter verschärfen, könnte dies zu einer zusätzlichen Belastung für das hiesige Sanitätssystem werden.
„Wir wissen nicht, wie viele Personen sich hier befinden, die nicht ständige Bewohner Innichens sind“, sagt die Bürgermeisterin von Innichen, Rosmarie Burgmann, auf Anfrage von UT24. Das Problem sei ihr und der Gemeindeverwaltung bewusst. „Wir haben relativ bescheidene Möglichkeiten“, erklärt Burgmann.
Durch eine verstärkte Präsenz der Ordnungskräfte will die Gemeinde für Ordnung sorgen. Die Ordnungshüter sollen kontrollieren, ob der Aufenthalt der Personen gerechtfertigt ist oder nicht. Laut Burgmann ist dies die einzige Möglichkeit.
„Diese Personen haben hier keinen Hausarzt, deshalb werden sie direkt bei den Aufnahmestationen der Krankenhäuser vorstellig“, sagt Burgmann. Dies könnte zu einer weiteren Überlastung des hiesigen Gesundheitssystems sorgen.






