Südtiroler Familie steckt wegen Corona-Virus am Flughafen fest
Alles hätte so schön sein können. Eine Familie aus dem Eisacktal verbrachte die vergangenen sieben Tage entspannt auf den traumhaften Kapverdischen Inseln im atlantischen Ozean. Doch als die drei Frauen am Freitag ihre Rückreise antreten wollten, begann für sie der blanke Horror.
„Wir hätten um 6.00 Uhr morgens unseren Flug zurück nach Mailand gehabt. Der ist aber dann nicht abgehoben, obwohl alle Passagiere bereits angestanden sind. Keiner hat uns davor gesagt, dass der Flug heute nicht mehr stattfindet. Erst nach einiger Zeit wurde uns dann plötzlich mitgeteilt, dass es für die kommenden Wochen keinen Flug mehr nach Italien gibt“, erzählt eine der drei betroffenen Südtiroler im Gespräch mit UT24.
Italienisches Konsulat kann nicht helfen
Auch den anderen Passagieren, die von Sal Kap Verde nach Mailand fliegen wollten, sei es ähnlich ergangen. Auch sie hätten lediglich in allerletzter Sekunde davon erfahren, dass der Flug zurück nach Mailand nicht mehr abheben wird. Als Grund wurde den Betroffenen das in Italien derzeit zirkulierende Coronavirus angegeben.
Umso schlimmer wird das Ganze, da es der Südtiroler Familie im Moment nicht einmal möglich ist, auf einen anderen Flug umzubuchen. „Sie haben zu uns gemeint, dass eine Umbuchung nur auf die gleiche Fluglinie möglich ist. Von dieser fliegt jedoch kein Flugzeug mehr nach Italien. Und jetzt sitzen wir hier am Flughafen fest und können gerade nichts buchen“, ärgert sich die Südtirolerin.
Keine Auskunft und pure Ratlosigkeit
Einige andere Fluggäste hätten sich in der Zwischenzeit auch bereits an das italienische Konsulat gewandt. Dort habe man gemeint, dass es in Mailand derzeit kein Problem zwecks der Einreisen, die mit dem Coronavirus zu tun haben, gebe. „Es muss also an etwas anderem liegen. Aber keiner weiß hier momentan so recht Bescheid. Uns hilft das jetzt relativ wenig. Wir stecken halt fest“, erzählt die Betroffene weiter.
Wie die Südtiroler Familie jetzt trotzdem noch nach Hause kommt, weiß sie im Moment leider nicht. Eine Möglichkeit bestünde über einen Flug nach Luxemburg und anschließendem Umstieg nach Innsbruck. Hierfür stünde man gerade mit Freunden in der Heimat in Kontakt, die diese Buchung über das Internet vornehmen würden. „Dass wir das Geld für den gestrichenen Flug zurückbekommen, glauben wir ohnehin nicht mehr“, meint die junge Frau.
Werden weitere Flughäfen gesperrt?
„Wir haben gerade große Angst, dass wenn wir heute nicht mehr wegkommen, andere Flughäfen auch gesperrt werden könnten. Deswegen probieren wir gerade alles, damit wir heute noch in ein Flugzeug steigen können“, erklärt die Eisacktalerin. UT24 steht in ständigem Kontakt mit der am Flughafen von Sal Kap Verde gestrandeten Familie und berichtet sofort, wenn es etwas neues gibt.