„Das ist brutal schlecht für die Wahlen“
SVP-Bezirksobmann Oswald Schiefer weiß selbst nicht mehr so recht, was er glauben soll und was nicht. Obwohl es anders ausgemacht war, sind am Bozner Flughafen unlängst die Bagger zur Verlegung jenes Konsortialwegs nach St. Jakob aufgefahren, der das Flugplatzareal südlich der heutigen Landebahn quert. Sind diese Arbeiten erst einmal abgeschlossen, soll laut Aussagen von ABD-Geschäftsführer Josef Gostner mit der Verlängerung der Startbahn begonnen werden.
„Wir haben eigentlich mit den neuen Besitzern des Flughafens vereinbart gehabt, dass jeder Schritt zuvor mit uns besprochen werden muss. Wenn dann plötzlich irgendeine Meldung kommt, wo es heißt, dass jetzt an einer Verlängerung der Landebahn gearbeitet wird, dann ist das natürlich katastrophal“, so Schiefer zu UT24.
„Die Zeche zahlt nicht die Landesregierung“
Eine Katastrophe ist diese Entwicklung vor allem für die SVP im Unterland. So stehen am 3. Mai 2020 Gemeinderatswahlen an. Im Bezirk könnte die neu aufgeflammte Debatte um den Bozner Flughafen für einen besonders heißen Wahlkampf sorgen. Oswald Schiefer ärgert das bereits jetzt und lässt seiner Verärgerung auf die Landespolitik freien Lauf:
„Die Unterlandler sind jetzt natürlich wieder aufgebracht und fragen uns, was da los ist. Und die Zeche zahlt nicht die Landesregierung, die uns das alles eingebrockt hat. Nein, die SVP auf lokaler Ebene muss die Konsequenzen tragen“, ärgert sich der Unterlander Bezirksobmann der SVP.
Schiefer hofft auf Einhaltung von Versprechungen
Dennoch hofft Schiefer – zwar etwas leichtgläubig – dass die neuen Besitzer des Flughafens trotzdem an ihren Versprechungen festhalten. Für die Unterlandler SVP wäre es laut Schiefer nämlich „brutal schlecht“, wenn die Verlängerung vor den Wahlen am 3. Mai 2020 angegangen wird.
„Sicher wird dieser Konsortialweg früher oder später verlegt werden müssen, da dies bereits unter der Regierung Durnwalder so vorgesehen war“, erklärt Schiefer. Lieber wäre es ihm freilich, wenn das nie geschehen würde – schon gar nicht dann, wenn es für die SVP im Unterland um wichtige Stimmen geht.