von su 10.09.2019 19:28 Uhr

„Ich trenne mich, um frei zu sein” – Kurzfilm

Das Jubiläum ist Blech, denn es war eine Zwangsehe, die vor genau hundert Jahren im Pariser Vorort Saint-Germain angeordnet und vollzogen wurde. Damals wurde Südtirol gegen seinen Willen mit Italien vermählt. An der Seite des ungeliebten Bräutigams standen die Trauzeugen Frankreich, Großbritannien und die USA. So kennzeichnet der Landeskommandant der Schützen, Jürgen Wirth Anderlan, das Schicksal Tirols zum 100. Jahrestag der Unterzeichnung des Pariser Friedensdiktats.

#GZ Gegen Zwangsehe - Screen YouTube

Die Folgen der Zwangsheirat vor hundert Jahren waren Jahrzehnte der Entbehrungen und des Leids, Jahrzehnte der Unterdrückung und ein zweiter furchtbarer Krieg.

Die hundert Jahre seit Saint Germain sind aber auch die Geschichte des unbeugsamen Willens, der harten Arbeit, des Respekts und Mutes von Frauen und Männern, die hart für die die Freiheit und Unabhängigkeit ihres Landes gekämpft haben und nach wie vor für die Heimat einstehen, gibt der Südtiroler Schützenbund zu bedenken.

„Heute boomen Wirtschaft und Tourismus, die Arbeitslosenquote ist gleich null, unsere jungen Handwerker sind Garanten für die Zukunft und ehrenamtliche Traditions- und Kulturvereine haben regen Zulauf. Wir haben Bergsteigerlegenden, Olympiasieger, Weltmeister, die Kastelruther Spatzen und Frei.Wild hervorgebracht und sprechen immer noch mehrheitlich Deutsch. Italien hat sein Ziel der Italianisierung Südtirols noch nicht erreicht“, stellt Landeskommandant Wirth Anderlan fest, ohne die Augen vor den Schwächen des Landes zu verschließen:

„Wir haben die weltbeste dynamische ‚Super-Sonder-Voll-Autonomie‘ im ‚europäischen Geist‘, zugleich aber auch die höchste Abwanderungs- und Suizid-Rate im Stiefelstaat – und die drei Volksgruppen leben friedlich aneinander vorbei“, so Jürgen Wirth Anderlan.

In seiner Aussendung zum 100. Jahrestag der Zwangsehe von St. Germain wagt der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes einen kritischen Ausblick in die Zukunft: „Wir werden noch einige Regierungs- und Wirtschaftskrisen unseres ungeliebten Ehegatten überstehen. Mit den 2.117 Euro pro Kopf, die wir jährlich und auf Nimmerwiedersehen nach Rom schicken, verlängern wir weiterhin künstlich das Leben unsers wirtschaftlich todkranken Ehepartners.

Unsere Schüler demonstrieren montags gegen Ärzte- und Lehrermangel und unsere Enkel und Urenkel wachsen fünfsprachig auf. Die deutsche Volksgruppe sinkt unter die 50% Marke, die deutschen und ladinischen Ortsnamen werden immer noch nicht amtlich sein. Der Proporz, Artikel 19, das Selbstbestimmungsrecht, der österreichische Pass oder die Ergebnisse des Autonomiekonvents wandern ins Museum, gleich neben dem Ötzi, und werden dort den Besuchern als Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit präsentiert. Kurzum, die Zwangsehe von einst wird zur einseitigen Freiheitsberaubung im beiderseitigen Einvernehmen“, mahnt Landeskommandant Jürgen Wirth Anderlan.

Aus aktuellem Anlass hat der Südtiroler Schützenbund den Kurzfilm „ICH TRENNE MICH UM FREI ZU SEIN“ gedreht.

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