von fe 16.02.2019 00:33 Uhr

Wieder Gewalt in Disko

Wie die Affäre um Kevin Masocco zeigt, scheint das geheime Leben der Diskotheken aus mehreren schwer nachweisbaren Gewalttätigkeiten zu bestehen. Jetzt wurde ein weiterer Fall bekannt, der mit dem Bozner Gemeinderat Masocco in Verbindung stehen könnte.

Bild: UT24/Privat

Seit Jahren füllen Prügeleien auf den Parkplätzen vor den Diskotheken die Schlagzeilen der Tagespresse. In den vergangenen Tagen mussten gleich drei Lokale aufgrund von ausufernder Gewalt zusperren. Darunter das Apres-Ski-Lokal „L’Murin“ in Corvara, wo eine Auseinandersetzung sechs Verletzte forderte, sowie das Brunecker „Blackout“. Dort wurde ein junger Mann so schwer mit einem Messer an der Halsschlagader verletzt, dass er in Lebensgefahr schwebte.

Ein Fall von verbaler Gewalt gelangte jüngst an die Öffentlichkeit und schlägt hohe Wellen in Südtirol. „Vieni allo Juwel, c’é una DJ figa da violentare. Adesso ti faccio una foto porco d..“, heißt es in einer Tonbandaufnahme wortwörtlich. Die Neue Südtiroler Tageszeitung schreibt das Gesagte dem Bozner Lega-Gemeinderat Kevin Masocco zu. Dieser stellt zwar nicht in Abrede, dass die Audiodatei von seinem Handy aus verschickt wurde, bestreitet aber vehement, selbst diesen Satz gesagt zu haben. „Jemand muss meine Stimme imitiert haben“, so Masocco.

Schon bevor die Affäre Masocco explodiert war, erreichte UT24 die Zuschrift eines Lesers. Dieser schildert, wie er selbst in der Nacht auf vergangenen Samstag Opfer einer Schlägerei im Baila Club in Eppan wurde. Ein großer, bärtiger Mann griff ihn an, nachdem er in der Disko unabsichtlich gegen ihn gestoßen war.

„Er fragte mich auf Englisch, ob ich ein Problem hätte, dann stieß er mich zu Boden. Sofort sprang er auf mich und zerrte an meiner Halskette. Ich erinnere mich, dass sich dann noch ein weiterer Mann auf mich schmiss. Ein Freund von mir schaffte es aber, ihn von mir zu reißen. Als ich mich aus dem Griff des rund 30 Jahre alten Mannes befreien konnte, ging mein Goldkettchen zu Bruch“, sagt der 20 Jahre alte Südtiroler. Ein Foto dokumentiert das Würgemal am Hals. Als weitere Gäste eingriffen, habe der Angreifer die Disko verlassen, so die Aussage des jungen Mannes.

Solche Fälle werden aus Angst nicht angezeigt. Auch in diesem Fall am vergangenen Wochenende versuchten Bekannte des Täters, das Opfer mit einem klassischen Erpressungsversuch einzuschüchtern. „Sie drohten mir“, erzählt der 20-Jährige, „wenn mich der Mann außerhalb der Diskothek erwische, würde er mich erneut angreifen“. Dennoch fasste der Südtiroler eine mutige Entscheidung, ging zu den Carabinieri und erstattete Anzeige.

Was das alles mit Kevin Masocco zu tun haben könnte, lesen Sie morgen auf UT24.

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