von red 18.12.2018 07:30 Uhr

Asylwerber bringen beinahe Zug zum Entgleisen

Aus Ärger, dass sie den Zug wegen Schwarzfahrens verlassen mussten, haben drei Asylwerber Hindernisse auf die Gleise gelegt. Der Zugführer konnte in letzter Sekunde ein Vollbremsung durchführen und so eine Entgleisung des Triebwagens verhindern, teilt die Polizei mit. 21 Fahrgäste hatten sich in der Lokalbahn befunden.

APA (Pfarrhofer)

Der Vorfall im oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck geht auf den 5. Dezember zurück. Ein 27-jähriger marokkanischer Asylwerber, ein 33-jähriger algerischer Asylwerber und ein 20-jähriger gambischer Asylwerber, alle drei aus dem Bezirk Vöcklabruck, fuhren am Nachmittag mit der Lokalbahn von Vöcklamarkt nach St. Georgen im Attergau.

Bei einer Fahrscheinkontrolle stellte der Schaffner fest, dass alle drei keine Fahrkarte besaßen. Deshalb forderte er sie auf, bei der nächsten Haltestelle den Triebwagen zu verlassen. Dieser Aufforderung kamen die drei Asylwerber laut Angaben der Polizei nur sehr widerwillig nach.

Bei der Rückfahrt von St. Georgen nach Vöcklamarkt beobachteten der Triebwagenführer und der Schaffner die drei Asylwerber bei der Haltestelle Walsberg (Attergau), wie sie entlang den Gleisen marschierten. Wenig später bemerkte der Zugführer in der Dunkelheit ein Holzstück, von rund einem halben Meter Länge, auf den Gleisen liegen und leitete eine Gefahrenbremsung ein.

Nach dem er das Hinderniss entfernte hatte, setzte der Triebwagenführer die Fahrt fort. Nach hundert Meter musste der Zugführer wieder anhalten, weil weitere sechs Holzstücke – darunter eine Holzstange, eine Kabeltrommel und eine Tischplatte – von einem nahegelegenen Jägerstand auf den Gleisen lagen. Weiters wurde vom Schaffner ein rund 30 Kilogramm schwerer Grenzmarkierungsstein der Bahn von den Gleisen entfernt. Nachdem vorerst alle Hindernisse beseitigt worden waren, wurde die Fahrt mit dem Triebwagen auf Sicht fortgeführt.

Bei der Haltstelle Walsberg bemerkte der Triebwagenführer, dass ein faustgroßer Stein in die Weichenzunge der Ausweichstelle eingeklemmt war. Aufgrund einer neuerlichen Gefahrenbremsung war es möglich, den Triebwagen vor der Weiche gerade noch anzuhalten. Hätte der Zugführer die verklemmte Weiche passiert, hätte es zu einer Entgleisung des Triebwagens und einem massiven Schaden am Zug und Gleiskörper kommen können, teilt die Polizei mit. Auch Menschen hätten verletzt werden können, schließlich befanden sich 21 Fahrgäste im Zug.

Aufgrund der Videoaufzeichnung im Zug konnten die drei Beschuldigten ausgeforscht werden. Bei der Befragung der Polizei waren sie teilweise geständig. Als Motiv gaben sie laut den Beamten an, sich über den Schaffner und darüber, dass sie den Zug verlassen mussten, geärgert zu haben. Die drei Beschuldigten werden wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung der Staatsanwaltschaft Wels, sowie wegen Schwarzfahren und Übertretung nach dem Eisenbahngesetz der BH Vöcklabruck angezeigt.

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