von ih 09.10.2018 14:58 Uhr

Mann wird 75 Jahre lang vermisst – Gebeine gefunden

Oberösterreichs ältester Vermisstenfall ist gelöst. Die Gebeine eines vor 75 Jahren spurlos Verschwundenen sind im Höllengebirge gefunden und Ende September geborgen worden. Der damals 17-Jährige war dort 1943 in eine Doline gestürzt. Das berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten.

Foto: Facebook

Der Bäckermeistersohn und begeisterte Wintersportler Georg Koppelstätter aus St. Martin im Innkreis wollte zusammen mit Freunden zwei Tage nach dem Heiligen Abend auf der Rieder Hütte nahe dem Großen und dem Kleinen Höllkogel seinen 17. Geburtstag feiern.

Um die Runde auch musikalisch unterhalten zu können, machte sich Schorschi, wie er auch genannt wurde, noch einmal auf den Weg zur Bergstation der Seilbahn auf dem Feuerkogel im Gemeindegebiet von Ebensee im Bezirk Gmunden, um seine dort deponierte Ziehharmonika zu holen. Er wollte möglichst schnell zurück sein, deshalb schnallte er seine Ski an. Auf dem Weg zur Station verlor sich seine Spur. “Wahrscheinlich geriet er in einen Schneesturm oder in eine Lawine”, berichtete eine Tageszeitung damals.

2016 stießen Höhlenforscher auf mehrere in einer Schneeschicht gut erhaltene Gegenstände, wie sie der Vermisste bei sich hatte: Teile seiner Skier und Skistöcke, Schuhe sowie einen Gürtel. Sie suchten weiter und entdeckten in einer 60 Meter langen und 25 Meter tiefen Doline die Gebeine des jahrzehntelang Verschwundenen. Doch die Bergung verzögerte sich wegen der dort bestehenden massiven Schneelage immer wieder.

Erst im heurigen heißen Sommer gelang es der Alpinpolizei Gmunden die Gebeine ins Tal zu bringen. Eine 61-Jährige, die mit seiner Mutter sehr gut befreundet und vertraut war, sorgte für die Beisetzung im Grab der Familie. “Nachdem seine Eltern schon verstorben sind und er ein Einzelkind war, dürfte es wohl keine lebenden Verwandten geben”, wurde die Frau, die anonym bleiben möchte, zitiert.

APA

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