Warum ist der Straßenzustand in Osttirol viel besser als in Südtirol?
Dipl.-Ing. Harald Haider gab einen tiefen Einblick in die vielfältige Arbeit der Straßenmeisterei Lienz in Ost-Tirol. Dazu einige Details: Das Tiroler Landesstraßennetz weist eine Länge von 2.240 km auf. Für die bauliche Straßenerhaltung des Landesstraßennetzes standen im Jahr 2016 rund 21,8 Mio. Euro zur Verfügung. Davon wurden 12,1 Mio. Euro für die Sanierung schadhafter Beläge und Mauern und 4,6 Mio. Euro für die Instandsetzung von Brücken und Tunnel sowie von elektro- und maschinentechnischen Anlagen aufgewendet.
Eine Boden- und Baustoffprüfstelle (Straßenlabor) begleitet die Bauvorhaben der Landesstraßenverwaltung von der Ausschreibung bis zur Schlussfeststellung hinsichtlich Qualitätssicherung der Erdbau- und Asphaltarbeiten.
383 Mitarbeiter bei Straßenmeisterei
Seit dem Jahr 2010 wird die messtechnische Zustandserfassung mit dem System Argus durchgeführt. Die erfassten Daten werden in eine spezielle, auf die lokalen Verhältnisse in Tirol abgestimmte EMS-Software eingepflegt und optimierte und langfristige Erhaltungsstrategien errechnet. Diese bilden die Grundlage für eine ingenieurmäßige Ausarbeitung von Erhaltungsbauprogrammen.
Das Personal der Straßenmeistereien stellt die wichtigste Ressource des Straßendienstes dar. Die zentrale Verwaltung des Landesstraßendienstes umfasst inklusive der nunmehr 14 Straßenmeister 38 Vollzeitstellen. Die operative Arbeit wird derzeit von 383 Mitarbeitern mit handwerklicher Funktion wahrgenommen.
Fehlende Umfahrung in Sillian
Ein weiteres Thema, das besprochen wurde, war die ausständige Umfahrung in Sillian. Laut Auskunft von Dipl.-Ing. Harald Haider gebe es bis heute keine direkten Kontakte zwischen den Landesstraßendiensten im Süd- und Ost-Tiroler Pustertal.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer stellte abschließend fest: „Der qualitative Unterschied am Straßenzustand war beim Übertritt an der Grenze bei Winnebach ganz deutlich zu sehen und auch zu spüren. Eine Verbesserung der Situation in Südtirol würde eine enge Zusammenarbeit der Straßendienste innerhalb der Europaregion Tirol bringen, mit dem Ziel den Bürgern eine qualitativ hochwertige Infrastruktur bieten zu können“.