„Unverständliche Besetzung“

Bereits im Frühjahr dieses Jahres war im Gesundheitsbezirk Bruneck eine italienischsprachige Logopädin eingestellt worden. Die zweite Stelle wurde nun wiederum an die italienische Sprachgruppe vergeben, obwohl kein Bedarf für eine italienischen Fachkraft besteht. Grund dafür ist die Erfüllung des ethnischen Proporzes im Gesundheitsbezirk Bruneck (UT24 berichtete ausführlich).

So müssen deutsche Kinder mit Sprachstörungen in Sand in Taufers künftig von einer Logopädin betreut werden, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

„Fachlich ziehe ich die Kompetenz der beiden Logopädinnen nicht in Zweifel. Aber bereits die Ausbildung, beispielsweise auch an der Claudiana, erfolgt sprachgruppenangepasst“, gibt Andreas Pöder zu bedenken.

So werde die Praxisausbildung immer entweder in italienischer, ladinischer oder eben deutscher Sprache umgesetzt. Alles andere würde nicht den sprachlichen Anforderungen gerecht werden.

„Offenbar ist man bei der Verwaltung der Auffassung, dass eine Zweisprachigkeitsprüfung bereits ausreicht, um ‘deutsch’ therapieren zu können und dass der Proporz somit Vorrang hat“, sagt Pöder. Der Proporz könne laut dem Landtagsabgeordneten auch anders erfüllt werden.