von ih 04.05.2018 15:50 Uhr

Gabalier: „Nur weil ich nicht pro Links bin, wie so viele andere“

In wenigen Wochen erscheint das neue Album von Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier. In einem Interview mit dem schweizerischen Blick hat der Steirer auf seine bisherige Karriere zurückgeblickt und dabei unter anderem zu seinen politischen Kontroversen, dem Echo-Skandal und seinem Heimatbewusstsein Stellung bezogen.

Foto: © Sepp Pail

„Wurde zu oft in die rechte Ecke gedrängt“

Andreas Gabalier ist zweifelsohne jemand, der sich in Vergangenheit immer wieder mal traute, aus der Reihe zu tanzen. Dabei brachte er vor allem seine Kritiker aus der linken Ecke regelrecht zur Weißglut.

Gut in Erinnerung bleibt hier besonders sein Auftritt beim Formel-1-Grand-Prix in Spielberg, bei dem der Superstar die originale Fassung der österreichischen Bundeshymne vortrug. Dennoch wolle er sich zukünftig aus politischen Diskussionen völlig heraushalten.

Seine Entscheidung rechtfertigt er gegenüber dem Blick folgendermaßen:

Ich wurde zu oft in die rechte Ecke gedrängt, nur weil ich nicht pro Links bin, wie so viele andere Kulturschaffende. Egal, was du sagst, der Hälfte ist es eh nicht recht. Ich finde es bedauerlich, dass viele Künstler meinen, sie hätten ein Recht darauf, sich überall politisch einzumischen. Die Leute sind alle mündig, die müssen nicht auch noch von einem weiteren Sänger geschulmeistert werden.

Andreas Gabalier

Lob für Bundeskanzler Sebastian Kurz

Gabalier ist zudem der Ansicht, niemanden sagen zu müssen, was er zu wählen habe. Dafür sei seine Meinung „doch viel zu unwichtig“.

Dennoch kann sich der Musiker lobende Worte für Österreichs neuen Bundeskanzler Sebastian Kurz nicht ganz verkneifen. Für den Musiker ist der 31-jährige Regierungschef „jung, optimistisch und hat den Glauben, noch etwas verändern zu können“.

Kurz repräsentiert für Gabalier „eine neue Zeit“. Ob jedoch auch alles was er mache, gut ankommt, wolle er nicht kommentieren. Das könne ohnehin erst nach Ende seiner Amtszeit beurteilt werden, glaubt der Steirer.

Gabalier bedauert Echo-Aus

Zuletzt sorgte in der Musiklandschaft die Abschaffung des Musikpreises Echo für Furore. Weil die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang – trotz antisemitischer und frauenfeindlicher Texte – mit einem Preis ausgezeichnet wurden, haben viele Musiker ihren Echo zurückgegeben.

Mittlerweile haben die Verantwortlichen des deutschen Musikpreises ihre Konsequenzen aus dem Skandal gezogen und die Preisverleihung komplett abgeschafft.

Für Gabalier aber keine Grund, seine gewonnenen Echos zurückzugeben. Schließlich seien die Preise für ihn „ein Denkmal für eine sehr wichtige Zeit in meinem Leben, als ich auf einmal ein viel breiteres Publikum erreichte“. Er findet es deshalb schade, dass der Echo ein solches Ende finden musste.

Starkes Bewusstsein für Heimat

Besonders wichtig für Gabalier ist und bleibt seine Heimat. Gerade als Musiker, der viel in der Welt unterwegs ist, habe er mit der Zeit ein immer stärkeres Heimatbewusstsein für sich entdeckt, erzählt er dem Blick. Diese Erfahrung habe seine Sicht auf manche Dinge sehr stark verändert:

Je mehr man von der Welt sieht, desto klarer erkennt man, dass diese hohe Lebensqualität alles andere als selbstverständlich ist. Ich sitze wieder richtig gerne an meinem Küchentisch und esse Käse, Speck und ein frisches Bauernbrot. Ich habe ein starkes Bewusstsein für heimische Produkte, kaufe alles, was in den Kühlschrank passt, vom Bauernmarkt, da gibts nix Gespritztes!

Andreas Gabalier

Neues Album in Kürze

Das neue Album von Andreas Gabalier erscheint am 1. Juni dieses Jahres und wird den Namen „Vergiss mein nicht“ tragen.

Einen ersten Vorgeschmack auf das, was seine Fans auf der neuen CD erwarten wird, hat der Volks-Rock’n’Roller erst vor wenigen Tagen mit seiner neuen Single gegeben (hier anhören).

Hier kann das komplette Interview mit dem Grazer nachgelesen werden >>

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite