von red 19.04.2018 15:15 Uhr

Museumsakademie entschuldigt sich für umstrittenen Schnappschuss

Die Bayerische Museumsakademie hat die Kritik an ihrem Gruppenfoto vor dem faschistischen Siegesdenkmal zurückgewiesen. „Die Bayerische Museumsakademie bezieht seit mehreren Jahren explizit Stellung gegenüber extremistischen, nationalistischen und faschistischen Gruppierungen“, erklärt Sprecher Josef Kirmaier auf Nachfrage von UT24.

Die Studiengruppe der Bayerischen Museumsakadmie vor dem Siegesdenkmal. Im Hintergrund die faschistischen Liktorenbündel - Foto: LPA/Abteilung Museen

Kirmaier erklärt weiters, wie es zu dem umstrittenen Schnappschuss gekommen war:

Die diesjährige Exkursion ging der Frage nach, wie in der Museumslandschaft Südtiroler Regionalkultur präsentiert wird , die unter anderem von seiner österreich-deutschen Geschichte, dem Volkshelden Andreas Hofer und den Auswirkungen der Assimilierungspolitik des Faschismus geprägt ist. Die Dokumentations-Ausstellung im Siegesdenkmal wurde als Programmpunkt ausgewählt, weil sie eine der wenigen musealen Aufarbeitungen der Zeitgeschichte Südtirols darstellt.

Dr. Josef Kirmeier

Für die Gruppe aus München, die das Museum unter dem faschistischen Denkmal besucht hatte, sei das Foto lediglich „ein Erinnerungsfoto und auch nicht mehr“ gewesen, erklärt ebenfalls Ludwig Unger, Pressesprecher des Bayerischen Wissenschaftsministeriums, gegenüber UT24.

Die Gruppe habe mit dem unglücklichen Foto „keinesfalls ein Bekenntnis zum faschistischen Italien“ abgeben wollen. Man habe sich allerdings ausgiebig mit Fragen von „Heimat und Identität“, mit Demokratie und Partizipation beschäftigt.

Falls es missverstanden wird, bittet die gesamte Gruppe ausdrücklich um Entschuldigung.

Dr. Ludwig Unger

Kritik auch von politischer Seite

Das von der Studiengruppe entstandene Erinnerungsfoto vor dem Bozner Siegesdenkmal sorgte in weiten Teilen des Landes für Empörung – auch von politischer Seite gab es Kritik. Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll (STF) bezeichnete den unglücklichen Schnappschuss etwa als „verantwortungslose Relativierung des Faschismus“.

Gleichzeitig stellte der Abgeordnete die Frage in den Raum, wie wohl die Reaktionen ausgefallen wären, hätte sich die Gruppe lächelnd vor einem Hakenkreuz fotografieren lassen.

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