von ih 14.01.2018 13:34 Uhr

Pusterer muss seinen Traum vorerst aufgeben

Auch hierzulande hat es ein Indianer schwer. So kann man wohl in nur einem Satz das traurige Schicksal beschreiben, das Harry Oberlechner wiederfahren ist. Am Anfang stand für den Pusterer der Traum, in Gais ein Indianer-Dorf für Kinder und Erwachsene zu errichten, der seinen Besuchern die Schönheiten der Natur näher bringen sollte. Doch aus dem Traum Oberlechners ist nun ein Albtraum geworden. UT24 hat mit ihm gesprochen.

Harry Oberlechner bei gemeinsamen Aktivitäten mit Kindern - Foto: Indianer Dorf Winnetou

 

Trotz aller Bemühungen und Unterstützung der Gemeinde Gais, wurde Oberlechner bereits vor Monaten vonseiten des Landes angeordnet, sein mit Herzblut aufgebautes Indianer-Dorf wieder abzureißen.

„Ich weiß, ich bin kein Indianer und werde auch nie einer sein. Und doch liebe ich die Philosophie dieser Naturvölker. Respekt gegenüber den Menschen Tieren und der Natur. Am Beginn wird man ausgelacht, doch nicht desto trotz ist es uns gelungen, ein Projekt auf die Beine zu stellen, wo Kinder und Eltern unvergessliche Augenblicke in der Natur erlebt haben“, so der Betreiber im Gespräch mit UT24.

Nun ist die Erinnerung an diese gemeinsame Erinnerung alles, was noch geblieben ist. Denn das Indianer-Dorf in Gais wird im kommenden Sommer seine Tore nicht mehr öffnen. Oberlechner ist deshalb in ein schweres Loch gefallen. Er steht seither ohne Einkommen da und muss wieder von ganz vorne anfangen.

„Ohne Einkommen isch des olls nimma fein“

„Es war mir immer wichtig in meinen Leben, dem Steuerzahler nicht auf der Tasche zu liegen und eigenständig meinen Traum zu verwirklichen. Deshalb habe ich sogar meine Lebensversicherung in dieses Projekt investiert und war voller Hoffnung“, so Oberlechner.

Er bedaure es aber umso mehr, dass mit dem Verlust des Winnetou-Parks in Gais vielen Familien mit Kindern die Möglichkeit genommen wurde, aus ihrer alltäglichen Hektik zu entfliehen und einfach mal „Indianer“ zu sein. „Denn am Ende eines jeden Tages war das schönste Geschenk für mich, das Leuchten in den Augen der Kinder“, erzählt Oberlechner.

Eines sei ihm durch die Entscheidung des Landes nun aber umso mehr bewusst geworden: Gesetze können gnadenlos sein und „ohne Einkommen isch des olls nimma fein“.


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