Altlandeshautmann zum Doppelpass: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Herr Weingartner: Eine Mehrzahl der Abgeordneten im Südtiroler Landtag hat sich jüngst für die doppelte Staatsbürgerschaft für Südtiroler ausgesprochen. Ein Lichtblick in der Angelegenheit?
Die doppelte Staatsbürgerschaft ist eine Anbindung von Südtirol an Österreich. Nachdem Italien seinen Bürgern in anderen Staaten auch diese doppelte Staatsbürgerschaft gibt, kann es nicht sein, dass Italien bei den Südtirolern was dagegen hat. Es wäre natürlich ein schönes Zeichen. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn sowas möglich wäre.
Wie zuversichtlich sind Sie, dass der österreichische Doppelpass für Südtiroler bei den Koalitionsverhandlungen in Wien Thema sein wird?
Ich bin optimistisch. Ich glaube also, dass Strache sich die Chance, endlich mitzuregieren, nicht entgehen lassen wird. Ich glaube auch, dass die freiheitliche Partei das Thema der doppelte Staatsbürgerschaft in die Koalitionsverhandlungen einbringen wird, und dass es durchaus auch ein Thema sein wird.
Wie optimistisch sind Sie hingegen, dass unter einer türkis-blauen Regierung die für viele Südtiroler lang ersehnte Lösung einkehrt?
Ich hoffe, dass es in der Frage der doppelten Staatsbürgerschaft zu einer Lösung kommt. Da muss es vielleicht auch eine Zwischenlösung geben. Vielleicht muss man einen besonderen Weg finden, weil mit der doppelten Staatsbürgerschaft natürlich Rechte verbunden sind, ohne dass Pflichten verbunden sind. Dadurch, dass sich jetzt die deutschstämmigen Parteien in Südtirol bekannt haben, ist das eine wesentliche Voraussetzung für eine positive Erledigung dieser Angelegenheit. Es hat sich nun so etwas wie ein Fenster aufgetan, in dem sowas gelingen könnte.
