von ih 18.09.2017 13:55 Uhr

Wipptal: Hangrutsch hält Arbeiter in Atem

Drainagen, Beton-Anker und –Spritzen werden seit Montag von der ASFINAG oberhalb der Brennerbundesstraße (B182) bei Matreiwald gesetzt, um den angebrochenen Hang zu stabilisieren.

Seit dem Wochenende gelingt es, auslaufende Hangwässer wieder aufzufangen. - Foto: © zeitungsfoto.at/Liebl

Die wichtigste Botschaft aus der Verkehrsbesprechung im Landhaus am Montagvormittag, lautet: Auf der Nord-Süd-Route im Wipptal sind der Brenner und Innsbruck derzeit nur über die mautpflichtige A13 Brennerautobahn erreichbar.

Zuerst muss das Wasser aus dem Hang gebracht werden und der Hang trocknen. Erst im Anschluss daran kann der betroffene Straßenabschnitt saniert werden. Aus diesen Gründen bleibt die Brennerbundesstraße weiterhin  zwischen der Kreuzung Richtung Pfons in Matrei und der Kreuzung Stubaital für jeden Verkehr gesperrt.

Wegen mittlerweile zwölf Baustellen auf der L 38 Ellbögener Landesstraße wegen Naturereignissen wird hier das Fahrverbot ab sofort vom Anrainerverkehr nur mehr auf Anrainer beschränkt.

Sanierungsarbeiten sind wetterabhängig

„Der Hangriss bei Matreiwald oberhalb der Brennerbundesstraße ist rund 100 Meter breit und eher seicht. Das ist die gute Nachricht. Allerdings müssen zuerst alle Wasser aus dem Hang bekommen werden und der Hang trocknen. Erst dann ist die Gefahr weiterer Rutschungen gebannt und kann die Brennerbundesstraße saniert werden“, erklärt Landesgeologe Gunther Heißel die Wetterabhängigkeit der Maßnahmen.

„Deshalb ist die Dauer der Sperre der Brennerbundesstraße noch nicht abschätzbar und hängt vom möglichen Fortschritt der Sanierungsarbeiten ab“, betont Josef Haselwanter von der Abteilung Verkehrsrecht des Landes Tirol.

„Die Brennerautobahn ist nicht in Gefahr. Das haben unsere Messungen der vergangenen Tage am betroffenen Hang bestätigt. Auch kann jetzt das Hangwasser erfolgreich aufgefangen werden und seit heute laufen umfangreiche Sanierungsarbeiten mit dem Legen von Drainagen, Beton-Ankern und –Spritzen“, schildert Bertram Grießer, Leiter der Autobahnmeisterei Plon, die getroffenen Maßnahmen, an denen die ASFINAG mit Hochdruck arbeitet.

Nord-Süd-Verkehr: Innsbruck und Brenner nur über A13 erreichbar

„Die Umleitung für den Verkehr kann ausschließlich über die mautpflichtige A13 Brennerautobahn erfolgen. Für die L 38 Ellbögener Landesstraße gilt zwischen der Kreuzung Richtung Pfons in Matrei und der Kreuzung nach Patsch ab sofort ein verschärftes Fahrverbot, von dem nur die Anrainer ausgenommen sind“, weist David Gstraunthaler vom Verkehrsreferat der BH Innsbruck auf die getroffenen Verkehrsmaßnahmen hin.

Denn auch die Ellbögener Landesstraße ist mittlerweile an 12 Stellen durch Naturereignisse wie Hangrutschungen oder Fahrbahnabsenkung stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Dauer der Sperre der L 38 ist derzeit ebenso nicht absehbar.

Überkopfwegweiser mit Sperrtext bereits in Südtirol und Bayern

Damit die Verkehrsteilnehmer sich noch besser auf diese unangenehme Verkehrssituation einstellen können, sollen nicht nur auf den Autobahn-Überkopfwegweisern im Großraum Innsbruck die Straßensperren eingeblendet werden, sondern auch bereits in Südtirol und in Bayern.

Skurrile Verkehrsnotiz am Rande: Am Wochenende haben 17 Fahrzeuge über Navi-Hinweis versucht, über Maria Waldrast und Mieders dem Verkehrsstau auszuweichen. Sie sind dann auf der Waldrast am Beginn der Forststraße steckengeblieben, wusste die Verkehrspolizei zu berichten.

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