von ih 15.09.2017 11:16 Uhr

50.000 pflegende Angehörige in Tirol

In Österreich werden rund 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen zu Hause in unterschiedlichen Settings betreut. Mindestens 50.000 pflegende Angehörige gibt es alleine in Tirol. Die Herausforderungen sind dabei enorm und sind zumeist nicht nur psychischer und organisatorischer Natur, sondern betreffen auch die finanzielle Lage der betroffenen Personen.

APA (Gindl)

„Mit der Abschaffung des Pflegeregresses haben wir hier einen ersten großen Schritt gesetzt. Wir sind aber noch lange nicht am Ziel. Die Angehörigen müssen stärker von der Gemeinschaft unterstützt werden“, erklärt der Klubobmann der Tiroler SPÖ, Gerhard Reheis.

Es nütze den Betroffenen schließlich recht wenig, wenn sie ständig dafür gelobt werden, welchen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag sie leisten und sie im selben Moment aber von den politisch Verantwortlichen alleine gelassen werden. Reheis nimmt dabei vor allem auch die politischen Mitbewerber in die Pflicht, die die Lage für Angehörige sogar noch verschärfen wollen, anstatt Unterstützung zu bieten: „Viele Menschen können nicht mehr arbeiten gehen, weil sie sich um ihre Angehörigen kümmern. Dass dann vom türkis-blauen Tandem ernsthaft überlegt wird, diesen Menschen dann auch noch ihre Mindestsicherung und andere Sozialleistungen zu kürzen, ist blanker Hohn.“

Die Pflege sicherzustellen, liege laut Reheis primär in der Verantwortung der Gemeinschaft, nicht des Einzelnen. Die SPÖ macht sich daher für die Einrichtung eines Pflegegarantiefonds stark, der sich aus einer Erbschaftssteuer auf große Vermögen ab einer Million Euro sowie aus Mitteln von Bund und Ländern zusammensetzt. „Der Fonds garantiert allen das Recht auf leistbare und qualitative Pflege und hilft, die Angehörigen entsprechend zu entlasten“, ist Reheis überzeugt.

Der SPÖ-Klubobmann unterstützt daher auch die Caritas in ihren Forderungen nach einem flächendeckenden Entlastungsdienst, einem dichteren Netz an Begleitangeboten und einer stärkeren sozialen Absicherung der Angehörigen. „Natürlich kostet das alles sehr viel Geld. Es kostet uns am Ende aber mehr, sich diesen Aufgaben nicht zu stellen“, so Reheis abschließend.

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