von ih 13.09.2017 06:40 Uhr

„Marsch auf Rom“: SHB fordert Verbot von Fascho-Kundgebung

Der Südtiroler Heimatbund zeigt sich entsetzt über die Ankündigung von Forza Nuova, am 28. Oktober einen neuerlichen Marsch auf Rom durchzuführen. Das Datum wurde absichtlich deshalb gewählt, weil am 28. Oktober 1922 knapp 25.000 Schwarzhemden nach Rom marschierten und damit die Übergabe der Regierungsgewalt an Mussolini erreichten, so SHB-Obmann Roland Lang.

Eine neofaschistische Kundgebung von Forza Nuova in Italien - Foto: FN/Facebook

Unter der Aussage „28 OTTOBRE IN MARCIA“ wirbt die rechtsextreme Organisation für die Veranstaltung. Es sei unglaublich, so der Südtiroler Heimatbund, das es in Italien möglich sei, den Tag der Machtübernahme der Faschisten zu einer neuerlichen Demo zu verwenden und damit dieses traurige Ereignis aufzuwerten. Nun scheint es, dass das Strafgesetz abgeändert werde und die Gestaltungsmöglichkeiten der Faschisten eingeengt würden, damit solche Ereignisse nicht stattfinden könnten.

Bereits am 1. Oktober 1922 überfielen faschistische „Squadristi“ Bozen- es war damals die Generalprobe für den Marsch auf Rom. Beim Marsch auf Bozen besetzten mehr als 300 Faschisten die deutsche Elisabethschule in der heutigen Sparkassenstraße und obwohl ein starkes Polizei- und Carabinieriaufgebot im Einsatz stand, ließ man die faschistischen Horden gewähren, die daraufhin das Bozner Rathaus „stürmten“ und den Gemeinderat und mit Julius Perathoner den letzten deutschen Bürgermeister der Landeshauptstadt, absetzten.

Vom Balkon des Rathauses verkündete nach der gewaltsamen Aktion der Faschistenführer A. De Stefani großspurig: „Es gibt nur ein einziges Gesetz, und das heißt Italien“. Der Südtiroler Heimatbund schließt sich deshalb der Forderung der Bürgermeisterin von Rom und des Leiters der Hauptabteilung für öffentliche Sicherheit (Dipartimento della Pubblica Sicurezza) im italienischen Innenministerium in Rom Franco Gabrielli an und fordert ein Verbot eines neuerlichen Marsches auf Rom.

Besonders in Südtirol seien die Verbrechen, die das Ventennio im Land verursacht hat, noch nicht vergessen, schließt Lang.

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