von apa 13.11.2016 09:43 Uhr

Duzdar für “Resettlement” und Integrationsjahr

Kanzleramtsstaatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) sieht Schweden als Vorbild in der Flüchtlingspolitik. Die SP-Politikerin hat diese Woche einen Arbeitsbesuch in Schweden absolviert und lobt vor allem die rasche Arbeitsmarktintegration und die Beteiligung an Umsiedelungsprogrammen. “Grenzen sichern, keine Frage. Aber darüber hinaus muss man legale Möglichkeiten schaffen”, so Duzdar gegenüber der APA.

APA (Archiv)

Duzdar sieht das über zwei Jahre laufende schwedische Integrationsprogramm als Vorbild für das von der SPÖ propagierte “Integrationsjahr”, in dem Flüchtlinge mit Deutsch- und Wertekursen sowie “Kompetenzchecks” an den Arbeitsmarkt herangeführt werden sollen. Allerdings wurde das Thema im Oktober vertagt, weil SPÖ und ÖVP sich nicht auf ein Gesamtpaket einigen konnten, in das die ÖVP u.a. auch Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge aufnehmen möchte. Duzdar hofft nun, dass die Koalition es schafft, hier einen “gemeinsamen Nenner auszuloten”.

Als Vorbild sieht Duzdar Schweden auch, weil Zuwanderer gezielt für jene Bereiche der Wirtschaft ausgebildet würden, in denen Fachkräftemangel herrsche. Hier gebe es eine funktionierende Kooperation zwischen den Sozialpartnern. Außerdem beteilige sich Schweden stark an Umsiedlungsprogrammen (“Resettlement”), mit denen Flüchtlinge direkt aus Krisengebieten aufgenommen werden. Gefährliche Fluchtrouten würden so vermieden.

Die auf EU-Ebene vereinbarten Resettlement-Programme verlaufen allerdings schleppend. So sollen 160.000 in Italien und Griechenland angekommene Flüchtlinge innerhalb Europas umverteilt werden – Ende September waren es aber erst 5.651. Österreich hat im Rahmen von Resettlement-Programmen etwa 1.500 Menschen aufgenommen.

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