von fe 30.10.2016 10:14 Uhr

Fassungslos: Heiligtum von Erdbeben ausgelöscht

Mittelitalien ist am Sonntag um 7.41 Uhr von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Epizentrum lag in der Kleinstadt Norcia in Umbrien, Heimatort des Heiligen Benedikt, der dort im Jahr 480 zur Welt kam. Die Basilika des Heiligen Benedikt und die Kathedrale von Santa Maria Argentea stürzten ein. Lediglich Teile der Fassaden blieben erhalten. Die Erdstöße waren bis Österreich spürbar.

Bild: Twitter

Die Basilika des Ordensgründers Benedikt von Nursia und die Kathedrale von Santa Maria Argentea stürzten ein. Lediglich Teile der Fassaden blieben erhalten. Auf Twitter werden Vorher-Nachher-Bilder retweetet.

Die Sachschäden sind vor allem in Norcia enorm, berichteten Medien. Die im 14. Jahrhundert errichtete Basilika des Heiligen Benedikt und die Kathedrale von Santa Maria Argentea in Norcia stürzten ein. Lediglich Teile der Fassaden blieben erhalten. “Es ist wie nach einem Bombenangriff”, verlautbarten die Behörden. Die 5.000-Seelen-Gemeinde Norcia, die im Herzen Umbriens nahe den Sybillinischen Berge liegt, war bereits 1979 von einem Erdbeben betroffen, bei dem fünf Personen ums Leben kamen und 2.000 Menschen obdachlos wurden. Langwierige Restaurationsarbeiten seien durch die Erdstöße innerhalb von Sekunden vernichtet worden, berichteten die Behörden.

Das nationale Institut für Geologie und Vulkanologie sprach von einem Erdstoß der Magnitude 6,1 in einer Tiefe von zehn Kilometern. Das Institut korrigierte somit Angaben des Staatsfernsehens RAI, das 7,1 gemeldet hatte. Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi setzte sich mit dem Zivilschutz in Verbindung, der die Nothilfe in der betroffenen Region koordiniert.

Das starke Erdbeben war auch in weiten Teilen Österreichs deutlich bis stark zu spüren, teilte der Österreichische Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit. Die Rückmeldungen stammten “aus Kärnten, dem Inntal, dem Grazer Becken sowie bis hin nach Salzburg und ins Salzkammergut”. Laut ZAMG wurde vor allem aus höheren Stockwerken über ein langsames Schwanken und das Schwingen hängender Gegenstände berichtet. Einige Personen seien auch aufgeschreckt.

Aleandro Petrucci, Bürgermeister der Ortschaft Arquata, die bereits am 24. August von einem schweren Erdbeben betroffen war, sagte, dass das ganze Dorf zerstört sei. “Arquata gibt es nicht mehr”, klagte Petrucci. Auch die vom Erdbeben am Mittwoch schwer beschädigte Kleinstadt Ussita sei komplett zerstört.

Erst vor rund zwei Monaten kamen beinahe 300 Menschen in der Region durch ein starkes Erdbeben ums Leben (UT24 berichtete).

APA/UT24

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