von fe 18.11.2017 18:16 Uhr

Deutsch nicht wichtig?

„Ich möchte mal das ‘vorbildliche’ Verhalten italienischer Bürokraten anprangern, die immer im Stande sind die deutsche Beschreibung mit der italienischen zu überkleben“, ärgert sich ein UT24-Leser. Deutschsprachige Etiketten müssen in Südtirol meist zu Gunsten des Italienischen weichen.

Bild: Privat

„Es wäre doch noch Platz genug dagewesen“, schimpft der Mann. Laut ihm hätte beispielsweise der finnische Text überklebt werden können. Das Foto, dass der Mann der UT24-Redaktion zur Verfügung stellt, wurde in der M-Preis Filiale von Bruneck aufgenommen. „Das ist kein Einzelfall, sondern Standard“, sagt der verärgerte Konsument.

Im EU-Recht heißt es, Etiketten von Lebensmitteln müssen in einem leicht verständlichen Text und in der Sprache des Endverbrauchers abgefasst sein. Meist ist dies die Amtssprache des Gebiets. Doch obwohl in Südtirol die deutsche und italienische Sprache gleichwertig als Amtssprache anerkannt sind, wird dies immer wieder umgangen.

Auch die Süd-Tiroler Freiheit und der Südtiroler Heimatbund wiesen immer wieder auf den Missstand hin. Für Roland Lang, Obmann des Heimatbunds, sei es ein Nonsens, wenn zwei Drittel der Südtiroler auf eine Etikette in ihrer Muttersprache verzichten müssen, um für ein Drittel das Recht auf die Sprache zu garantieren.

Laut Lang sei es ein Recht, den italienischen Mitbürgern das üppige Angebot in ihrer Muttersprache anzubieten – zumal die deutschen und österreichischen Unternehmen per Gesetz dazu angehalten sind. „Doch es kann und darf nicht sein, dass die deutschen Südtiroler draufzahlen müssen und nicht mehr oder nur noch erschwert die Inhaltsstoffe des betreffenden Produkts lesen können“, so Lang.

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