von ih 16.05.2017 17:52 Uhr

Mutiger Vinschger wehrt sich

Christian Tappeiner sitzt bereits seit zehn Jahren im Rollstuhl. Ein schwerer Motorradunfall im Jahre 2008 hatte eine Querschnittslähmung zur Folge. Doch der Vinschger hat seinen Lebensmut niemals verloren. Auch seine Leidenschaft, das Kegeln, verfolgt er weiterhin konsequent. Doch weil ein barrierefreier Zugang zur Kegelbahn im Schlanderser Kulturhaus trotz Protesten weiterhin nicht möglich ist, hat er sich nun öffentlich zur Wehr gesetzt. UT24 hat mit ihm darüber gesprochen.

Christian Tappeiner wird bereits seit sieben Jahre von seinen Freunden in die Kegelbar getragen - Foto: Tappeiner

Christian Tappeiner nimmt trotz seines schweren Schicksals nach wie vor jedes Jahr am tradtionellen Dorfkegeln im Kulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders teil. Während er das Lokal vor 2008 problemlos zu Fuß besuchen konnte, stellt ihn seine Querschnittslähmung seit seinem Unfall vor große Schwierigkeiten.

Und so kam es dazu, dass ihn seine Freunde bereits seit über sieben Jahren über die Treppen des Kulturhauses tragen müssen. Einen barrierefreien Weg für gehbehinderte Menschen gibt es im Kulturhaus nicht. Und das, obwohl Tappeiner bereits öfters bei der Gemeinde interveniert hat.

„Ich habe bereits vor sieben Jahren das erste Mal mit dem Bürgermeister darüber gesprochen. Dann hat es immer geheißen, dass sie schauen werden, eine Lösung zu finden. Einmal ist auch extra ein Techniker dafür im Kulturhaus gewesen. Irgendwann wurde mir dann gesagt, dass es dafür keine Möglichkeit gibt“, erzählt Tappeiner gegenüber UT24.

„Wenn man will, geht es“

Tappeiner bedauert das sehr, da er findet, dass es heutzutage viele Möglichkeiten geben würde, eine Barrierefreiheit umzusetzen. „Wenn man will, dann geht es sicher“, gibt er sich optimistisch und spart dabei wenig mit Kritik an Bürgermeister Dieter Pinggera.

Der Bürgermeister habe sich laut Tappeiner allerdings nur medial darüber beschwert, dass er auf den Umstand aufmerksam gemacht habe. Der Vinschger bedauert es sehr, dass das öffentliche Gebäude dadurch nicht für alle Bürger problemlos zugänglich sei. „Aber Schlanders ist ja anders“, scherzt er.

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