von red 17.03.2017 12:11 Uhr

Kinder singen: „Wir sind zum Sterben bereit“

Gemeinsam mit Alpini-Soldaten, Carabinieri und weiteren institutionellen Vertretern, haben am Freitagvormittag rund 200 Schulkinder in Leifers die Einigung Italiens gefeiert. An der Veranstaltung nahmen auch Schüler der deutschen Mittelschule in Begleitung ihrer Lehrpersonen teil. Gesungen wurde auch ein kriegstreiberischer Teil der Mameli-Hymne.

Bild: UT24

Drei Klassen der deutschen Mittelschule nahmen an der Feier teil, während die Leiferer Ortsgruppe der Südtiroler Volkspartei der Veranstaltung geschlossen fernblieb. „Die Einheit Italiens ist für uns Südtiroler nicht gerade eine große Feier, mit der wir uns identifizieren können“, sagte SVP-Vizebürgermeister Giovanni Seppi am Donnerstag zu UT24.

Bereits im Vorfeld sorgten die Feierlichkeiten zur Einheit Italiens für Ärger unter den Eltern. Die Schule setzte diese reichlich spät über die Teilnahme der Kinder in Kenntnis. Erst am gestrigen Donnerstag (16.03.2017) wurden die Erziehungsberechtigten in einem knappen Schreiben benachrichtigt. Zeit um weitere Informationen einzuholen blieb kaum (UT24 berichtete ausführlich).

Kurz nach 09.00 Uhr begann die Feier am Rathausplatz. Feierlich eröffnet wurde sie durch das Absingen der Mameli-Hymne und das Hissen der italienischen Fahne. Anwesende und Schüler sangen gemeinsam den Text des italienischen Dichters Goffredo Mameli – inklusive der kriegstreiberischen Zeile „Wir sind zum Sterben bereit“ (Siamo pronti alla morte). Jedem Schulkind wurde eine Broschüre mit Text und Partitur ausgeteilt. Den deutschen Schülern wurde das Mitsingen von Seiten der Schule freigestellt.

Nach dem Hissen der italienischen Fahne, begrüßte Bürgermeister Christian Bianchi (Uniti per Laives) alle Anwesenden. Besonders freue es ihn aber, die Schüler der Mittelschulen willkommen zu heißen. „Ihr seid die Zukunft unserer Nation“, sagte Bianchi.

„Wir sind da, um gemeinsam zu feiern und uns eine öffentliche Zeremonie anzuschauen“, sagt eine Lehrerin der deutschen Mittelschule zu UT24. Politische Wertung habe es aber keine gegeben.

Schuldirektorin Veronika Fink war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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