von ih 22.02.2017 13:55 Uhr

Wofür die Bäuerinnen stehen

Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation hat ein Leitbild. Das Leitbild kommuniziert das Wesentliche der Organisationen: ihre Werte.

Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer übergibt der Ortsbäuerin aus Tramin Angelika Stolz Dalprà das SBO-Leitbild - Foto: Südtiroler Bäuerinnen

„Eine Vision und ein Leitbild zu haben ist wichtig, damit wir alle am selben Strang ziehen, und wissen, wofür wir uns stark machen“, sagte Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer bei der gestrigen Klausurtagung in Andrian. Die wertvolle ehrenamtliche Arbeit danach auszurichten sei wesentlich. „Unser Leitbild ist eine Zusammenfassung der Leitlinien für eine sinnorientierte Handlungs- und Lebensweise, auf der Grundlage einer christlichen Haltung.

Dieses Leitbild diene den Funktionärinnen als Richtschnur für ihre Arbeit innerhalb und außerhalb der Organisation. Und macht deutlich, wofür unserer Organisation steht. Für mich persönlich bietet das Leitbild Orientierung mit einer lebensbejahenden Wertehaltung,“ unterstrich Erschbamer.

Würde, Authentizität, Nachhaltigkeit

Die Begriffe Würde, Authentizität und Nachhaltigkeit spielen eine zentrale Rolle. „Jedem Menschen seine Würde zu lassen bedeutet, ihm seine Freiheit und seine Verantwortung zuzugestehen. Authentizität bedeutet unser kulturelles Erbe und unsere Werte zu leben und weiterzugeben und Nachhaltigkeit heißt, die uns anvertraute Schöpfung zu achten und sie für die nächsten Generationen zu bewahren,“ so Erschbamer.

Dass das Leitbild als ständiger Begleiter der Organisation Identifikation entstehen lasse und verbinde, bestätigte auch die Eisacktaler Bezirksbäuerin Anna Jocher: „Wir möchten unter anderem die Vielseitigkeit und die Innovation durch Offenheit und Toleranz fördern.“

Soziale Landwirtschaft, Aus- und Weiterbildung

Ganz in diesem Sinne sind auch die Arbeitsschwerpunkte des heurigen Arbeitsjahres ausgerichtet: Die Soziale Landwirtschaft wird in Zukunft in Südtirol eine immer größere Rolle spielen. „Wir als Bäuerinnenorganisation wollen hier Ansprechpartner und Koordinator sein,“ so Erschbamer.

Ein wichtiger Bereich sei auch die Aus- und Weiterbildung. Vor allen die jungen Bäuerinnen suchen nach Möglichkeiten, sich am Hof einzubringen. „Wir müssen das weibliche Gesicht in der Landwirtschaft hervorheben und die Vielfältigkeit der Bäuerinnen unterstreichen. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Bäuerinnenschule,“ so die Landesbäuerin.

Forderungen an die Politik

Die politischen Anliegen brachten die Bäuerinnen in der Diskussionsrunde mit den politischen Vertretern Landesrat Arnold Schuler und den Landtagsabgeordneten Albert Wurzer und Josef Noggler vor: Raumordnung und Landschaftsschutz müssten getrennt voneinander behandeln werden, Bagatelleingriffe sollten weiterhin möglich sein, die Bäuerinnen und Bauern dürften nicht fremdbestimmt werden, Grund und Boden müsste geschützt werden.

Angesprochen wurde auch das Thema Wolf: ein Einzäunen der Almtiere kann nicht die Lösung sein. Landesrat Arnold Schuler sicherte seine Unterstützung zu. „Eine Regelung muss gefunden werden, damit unsere Almen auch weiterhin bewirtschaftet werden.“

Die Bäuerinnen auf der Klausurtagung in Andrian sagten ganz klar, wofür sie stünden: für mehr Wertschätzung der Bäuerinnen und Bauern, ihrer Arbeit und ihrer Produkte.

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