von ih 17.08.2016 16:17 Uhr

Riffian: Frau fürchtet starrende Männer

In der Gemeinde Riffian werden sehr bald 25 neue Asylwerber untergebracht (UT24 berichtete). UT24 hat mit Bürgermeister Franz Pixner darüber gesprochen, wie die Unterbringung konkret ablaufen wird.

Bürgermeister Franz Pixner will bei Problemen in der Riffianer Flüchtlingsunterkunft sofort eingreifen - Fotomontage: UT24

UT24: Herr Bürgermeister Pixner, in Riffian werden demnächst 25 Asylbewerber in der ehemaligen Pension „Valtmaun“ untergebracht werden. Inwieweit hat die Gemeinde denn die Bevölkerung bereits darauf vorbereitetet?

Also vor gut einem Monat haben wir in unserer Gemeinde eine Bürgerversammlung durchgeführt und haben dort alle Interessierten mit eingeladen. Mit dabei war Landesrätin Martha Stocker, sowie Vertreter des Amtes für Sozialwesen und der Caritas. Dabei haben wir der Bevölkerung die wichtigsten Fragen beantwortet. Natürlich gab es dort vor allem Rückmeldungen von Nachbarn, die nicht gerade erfreut darüber waren.

UT24: Also würden Sie sagen, es wurde durchaus hitzig darüber diskutiert?

Ja, schon eher. Aber ich glaube wir konnten inzwischen einen Großteil der Bedenken im Vorfeld ausräumen. Auch haben wir der Bevölkerung versprochen, sofort intervenieren zu wollen, sollte es Probleme geben. Sollte es dazu kommen, werden wir uns das ganz genau ansehen. Dazu wird es demnächst auch ein Treffen mit der Vereinigung „Volontarius“ geben, um zu sehen, inwieweit wir hier im postiven Sinne einwirken können.

UT24: Können Sie aber die Bedenken, vor allem der angesprochenen Nachbarn, nachvollziehen?

Ja natürlich, da wir vor allem nicht alles so auf die leichte Schulter nehmen können. Eine direkte Nachbarin, die neben der bislang leerstehenden Pension lebt, hat mir erzählt, dass sie sich bisher immer ungestört in ihrem Bikini im Garten aufhalten konnte. Und natürlich, wenn da auf einmal 25 schwarze Männer herstarren, fühlt sie sich logischerweise nicht mehr so wohl, was auch verständlich ist. Aber konkret soll man jetzt auch nicht alles schlecht machen. Dennoch werden wir auf jeden Fall einwirken, sollte es Probleme geben.

UT24: Wie man von Ihnen hört, wäre es aus Ihrer Sicht dennoch besser gewesen, die Asylbewerber in den leerstehenden Militärkasernen des Landes unterzubringen. Sind Sie mit diesem Wunsch auch an Landesrätin Martha Stocker herangetreten?

Das habe ich bereits im Vorfeld gesagt, richtig. Die Frau Stocker hat uns darauf mitgeteilt, dass die Kasernen zunächst einmal umzubauen wären, weil diese bereits seit einem längeren Zeitraum geschlossen sind. Dies würde jedoch enorme Kosten verursachen und zeitaufwendig sein, wie man mir mitgeteilt hat. Außerdem war es der Wunsch des Landesrätin, dass die Unterbringung verteilt über mehrere kleine Strukturen stattfinden soll, da so die Integration besser vonstatten gehen würde.

UT24: Wissen Sie denn auch bereits, welche Menschen konkret bei Ihnen in Riffian untergebracht werden bzw. woher diese kommen?

Die Leute sollen laut meinen Informationen aus dem nord- bis mittelafrikanischen Raum stammen. Bislang waren diese im Erstaufnahmezentrum in Bozen untergebracht. Dort wurden u.a. auch bereits sämtliche gesundheitliche Untersuchungen gemacht. Wir haben jedoch auch bereits aus den benachbarten Unterkünften, wie z.B. aus Tisens oder Meran gehört, dass nur etwa 30 Prozent wirkliche Kriegsflüchtlinge sind und alle Anderen da irgendwo mitgeschwommen sind. Das macht uns natürlich schon selbst auch Sorgen, da davon auszugehen ist, dass diese nicht so schnell in ihre Heimat zurückkehren werden.

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