Die Nationalratspräsidentin betonte in ihrer Eröffnungsrede die gesellschaftspolitische Kraft der Kunst, immer wieder Kontroversen anzustoßen, als ihre wichtige Seite. Gleichzeitig mahnte sie, diese Kontroversen niemals zum Anlass zu nehmen, “jene, die sie auslösen, zu beschränken. Am Ermöglichen von Kunst, kritischer Kunst, von Kunst, die vielleicht genau jenen nicht zusagt, die sie ermöglichen, daran ist die Offenheit einer Gesellschaft abzulesen”, gab Bures zu bedenken. Diese gelte es mit allen Mitteln zu verteidigen, nannte sie “feige Terrorakte, wie jüngst jener in Nizza” Angriffe auf unsere Gesellschaft.

Das Thema Kontroversen stellte Bures mit der kommenden Wahlauseinandersetzung in Österreich und dem erstmaligen Austritt eines EU-Mitgliedsstaates in einen politischen Kontext und rief dazu auf, ein Voranschreiten des Vertrauensverlustes der Menschen in das europäische Projekt – “dem Garant unseres friedlichen Zusammenlebens” – zu verhindern. Gleichzeitig bekräftigte die Nationalratspräsidentin ihr Vertrauen, dies “mit vereinten Kräften, mit unserem starken Bekenntnis für ein geeintes und solidarisches Europa” auch zu schaffen und erntete dafür den Applaus der Festgäste.

Die Redner wurden von der launigen alten Dame Heidelore Schädelknecht, einer Handpuppe aus der Werkstatt von Nikolaus Habjan, auf das Podium geholt, die ab dem ersten Moment als Conferencier die Lacher auf ihrer Seite hatte. Von “Puppenvater” Habjan an der Reihe der Politiker vorbeigeführt, entkam Frau Schädelknecht ein “Da wird mir ganz schlecht”. Das “Vor Aufregung” setzte sie denn doch nach einer kurzen Pause entschuldigend hinzu.

Neben der Wiederaufnahme von Puccinis letzter Oper “Turandot”, inszeniert von Marco Arturo Marelli auf der Seebühne, geht in diesem Jahr im Festspielhaus die von Intendantin Elisabeth Sobotka wiederentdeckte Oper “Hamlet” des italienischen Komponisten Franco Faccio unter der Regie von Olivier Tambosi als österreichische Erstaufführung in Szene. Nach wenig Zeitgenössischem in ihrem ersten Jahr wagt sich Intendantin Sobotka 2016 mit der Musiktheater-Uraufführung “Staatsoperette – Die Austrotragödie” und der österreichischen Erstaufführung “Make no Noise” von Miroslav Srnka auf wenig beschrittenes Terrain. Vielversprechend ist das von Sobotka im letzten Jahr eingeführte Opernstudio, das in diesem Jahr wieder junge Gesangstalente auf die Bühne holt. Sie werden, unterstützt von der bayerischen Mezzosopranistin Brigitte Fassbaender, Mozarts Oper “Don Giovanni” am Bregenzer Kornmarkttheater auf die Bühne bringen.

Etwas kürzer als in den vergangenen Jahren (rund 60 Minuten), aber um nichts weniger abwechslungsreich gestaltete sich die heurige Eröffnung, die einen bunten Reigen der Stücke des Bodensee-Festivals lieferte. Gruseliger Höhepunkt war das Lied “Ich bin so xund” aus “Die Staatsoperette” von Otto M. Zykan in Vertonung von Michael Mautner und Irene Suchy. Engelbert Dollfuß als Puppe (gespielt und gesungen von Habjan) skizzierte darin unterstützt von den Wiener Symphonikern unter Hartmut Keil die Werte und Überzeugungen des Austrofaschismus mit erschreckender Deutlichkeit. Die brasilianische Sopranistin Camila Titinger (Ofelia) und der italienische Tenor Riccardo Massi (Calaf) gaben mit den Arien “Principe Amleto!” bzw. “Non piangere, Liu” einen Einblick in die Opern “Hamlet” und “Turandot”. Gemeinsam mit den Sängern Oksana Sekerina, Hagar Sharvit, Dashuai Chen, Jung Rae Kim, David Ostrek und Wolfgang Stefan Schwaiger ließ Titinger mit “Ecco il birbo” die Neugier auf “Don Giovanni” größer werden.

Sowohl Bures als auch Drozda und Metzler erinnerten anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums der Bregenzer Festspiele an die Anfänge im Jahr 1946 auf zwei Kieskähnen. “In einer Stadt, die nicht einmal über ein Theater verfügte, war die Idee, Festspiele abzuhalten, außergewöhnlich”, betonte der Kulturminister und lobte dieses “Die Dinge in die Hand nehmen” der Veranstalter, das “man schon als Vorbild für die Herausforderungen der Gegenwart sehen” könne. Drozda und Metzler zollten den Wiener Symphonikern Dank, die seit den Geburtsstunden des Festivals mit dabei sind. “Auch wenn man den Symphonikern rückblinkend unterstellen könnte, dass der echte Hunger weitaus größeren Anteil am Zustandekommen dieser Zusammenarbeit hatte als der metaphysische Hunger nach Kunst”, warf Drozda schmunzelnd ein und spielte damit auf einen Brief aus dem Jahr 1946 an, in dem sich das Orchester ausdrücklich für die überaus gute Bewirtung in der Vorarlberger Landeshauptstadt bedankte.

Die Bedeutung der Kunst stand nicht nur in der Rede der Nationalratspräsidentin im Mittelpunkt. Metzler sah Offenheit als “unabdingbare Voraussetzung” für Kunst, für ein “vorurteilsfreies Nach-Außen Gehen”. Für die Verantwortlichen der Festspiele gehöre es zum Selbstverständnis, Bedingungen zu erhalten und zu schaffen, dass “die Menschen über die Kunst zusammengebracht werden können”, “ohne Diktat von Nationalität oder Ideologie: allein fokussiert auf ein gemeinsames Projekt”, sagte Metzler. Drozda betonte die Verantwortung der Politik für die “freie Entwicklung der Kunst”, wie sie in der Verfassung garantiert sei, aber auch die Verantwortung für die Finanzierung derselben. “Kunst braucht sich nicht und niemals über Umwegrentabilitäten zu rechtfertigen”, sie sei der Reichtum der Gesellschaft und der kommenden Generationen, stellte der Kulturminister klar.

Der islamistische Gewalttäter, der am Montagabend in einem Regionalzug mit einer Axt und einem Messer Fahrgäste attackierte, soll nicht Afghane sein, wie er in seinem Asylverfahren behauptet hatte, sondern aus Pakistan stammen.

Laut Experten spricht er in seinem Bekennervideo Paschtunisch mit einem Akzent und speziellen Begriffen, die vor allem in Pakistan auffindbar sind.
Höchstwahrscheinlich hatte sich der Terrorist als Afghane ausgegeben, um seine Chancen auf Asyl zu verbessern – deutsche Behörden und Hilfsorganisationen sind von der Flüchtlingswelle dermaßen überlastet, dass sie in vielen Fällen keine Nachforschungen zur wahren Herkunft der Asylwerber betreiben können.

Auch sein wahrer Name ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Der Asylwerber war in Deutschland mit dem Namen Riaz Khan Ahmadzai registriert worden, während die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat ihn als Muhammad Riyadh bezeichnet.

Da den deutschen Behörden offensichtlich weder Name noch Herkunft des Täters bekannt sind, stellt sich die Frage, ob er auch wirklich 17 Jahre alt war, oder sich nur als Minderjähriger ausgegeben hatte, um als “unbegleiteter Minderjähriger” wiederum seine Asylchancen zu verbessern und großzügigere Sozialleitungen zu erhalten.

Ebenso bleibt die Ungewissheit, wie viele weitere islamistische Fanatiker unerkannt nach Europa einreisen konnten.

Es passierte gegen 15.00 Uhr. In Schrambach prallten zwei PKW aus noch ungeklärten Gründen frontal aufeinander. Die Folge waren mehrere Verletzte.

Dabei wurden zwei Insassen mittelschwer, sowie zwei weitere leicht verletzt.

Alle Verletzten wurden unverzüglich in das Krankenhaus von Brixen gebracht. Im Einsatz stand die Freiwillige Feuerwehr von Schrambach, der Notarzt, Weißes Kreuz, sowie Carabinieri.

 

Peter Thun, Geschäftsführer der Thun AG, fordert von der neofaschistischen Gruppierung ganze 500.000 Euro Schadenersatz.

Der Grund dafür: Die selbsternannten Faschisten des dritten Jahrtausends hatte vor rund drei Jahren auf dem Bozner Christkindlmarkt Flugblätter verteilt, die einen geköpften Thun-Engel zeigen. Damit wollten die Rechtsextremen dagegen protestieren, dass die Thun AG einen Teil ihrer Produktion nach Thailand verlegt.

Vier Neofaschisten angezeigt

Die Thun AG hat nun vier Mitglieder von Casapound wegen Rufschädigung und Beleidigung angezeigt. Der Prozess beginnt voraussichtlich im September.

Auf Nachfrage von UT24 beim Unternehmen stand Geschäftsführer Peter Thun bisher für keine Stellungnahme zum Prozess zur Verfügung.


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In der dritten Runde trifft Salzburg entweder auf den ungarischen Meister Ferencvaros Budapest oder Partizani Tirana aus Albanien, die am Mittwoch ihr Rückspiel bestreiten. Die Ungarn, bei denen mit Marco Djuricin und Emir Dilaver zwei Österreicher spielen, gehen nach dem 1:1 in Albanien als leichter Favorit ins Rückspiel. Die Spieltermine der dritten Quali-Runde sind der 26./27. Juli und der 2./3. August.

Die 3.633 Zuseher sahen zunächst eine ähnliche Partie wie im Hinspiel. Die Mannschaft von Trainer Oscar übernahm von Beginn an das Kommando, tat sich gegen die tief stehenden Letten aber zunächst schwer, gefährliche Chancen zu kreieren. Ein erster Versuch von Andreas Ulmer verfehlte das Tor knapp (11.). Im Gegensatz zum Hinspiel musste Salzburg aber nicht bis in die Schlussphase zittern, ehe der Ball den Weg in das gegnerische Tor fand.

Zum Leidwesen der Salzburger erkannte das Schiedsrichtergespann um den Belgier Jonathan Lardot allerdings zurecht auf Abseits, nachdem Valentino Lazaro einen Schuss von Christian Schwegler aus Abseitsposition ins Tor abgefälscht hatte (26.). Neun Minuten später durften die Salzburger dennoch jubeln.

Berisha erzielte in seinem 20. Europacup-Spiel im Dress der Roten Bullen seinen Premierentreffer auf internationaler Bühne. Er schloss eine sehenswerte Kombination nach Vorlage von Salzburg-Kapitän Jonathan Soriano mit einem Schuss unter die Latte ab. Der israelische Neuzugang Munas Dabbur versäumte die endgültige Entscheidung, als er aus aussichtsreicher Position weit über das Tor schoss (43.).

Mit dem Vorteil des Auswärtstores im Rücken beschränkte sich Salzburg in Hälfte zwei zunächst auf ein Verwalten des Spielstandes. Von Liepaja war offensiv weiterhin nichts zu sehen. Der erste nennenswerte Abschluss der Salzburger nach Wiederbeginn brachte zugleich die Entscheidung. Der Brasilianer Bernardo nahm sich aus gut 20 Metern ein Herz. Der Tormann der Gastgeber Pavels Dorosevs war bei seinem Aufsetzer an die Innenstange ohne Abwehrchance.

Der einzige Wermutstropfen für die Salzburger dürften die verletzungsbedingten Auswechslungen von Konrad Laimer (59.) und Paulo Miranda (83.) sein. Spielerisch lösten die Bullen ihre Aufgabe in souveräner Manier.

Dass der Kroate Zoran Kurkovic wohlauf ist, grenzt an ein Wunder. Wie FOCUS Online berichtet, wurde der 41-jährige Mann beim Fahrradfahren von einem Blitz getroffen. Und dabei hat er ausgerechnet seinem Penis sein Leben zu verdanken.

Kurkovic war mit Arbeitskleidung und alten Gummistiefeln unterwegs, als ein Unwetter aufzog. Doch als der Kroate die Gefahr erkannte, hatte er bereits keine Chance mehr zu entkommen. Ein Blitz schlug plötzlich in Kurkovics Kopf ein.

Ein Wunder

Dieser wurde jedoch wie durch ein Wunder über seine Kopfhörer-Kabel und schließlich durch seinen Penis wieder aus dem Körper geleitet.

Wenige Zeit später wurde der Kroate von Helfern neben seinem Fahrrad auf dem Boden liegend aufgefunden. Sogar die Ärzte sollen darüber überrascht gewesen sein, dass er noch lebte.

Der Justizminister betonte, es dürften nicht “Errungenschaften und Grundsätze unseres Rechtsstaates ausgenützt und mit Füßen getreten” werden. Es gehe um mehr als den formalen Verstoß einer nicht angemeldeten Kundgebung. “Was sich da abgespielt hat, ist indiskutabel im Sinne einer wehrhaften Demokratie”, sagte Brandstetter dem Blatt.

Die Protestmärsche von Tausenden gegen den letztlich vereitelten Militärputsch in der Türkei und für Präsident Recep Tayyip Erdogan, bei denen es auch zu Vandalismus gegen ein kurdisches Restaurant kam und Anhänger der ultrarechten “Grauen Wölfe” in Erscheinung traten, hatten für Unbehagen in der österreichischen Politik gesorgt. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) sagte, er sehe die Demos “mit Unbehagen”.

Auf den Vorschlag von Brandstetter hin sagte eine Sprecherin von Innenminister Wolfgang Sobtoka (ÖVP), über Einschränkungen bei unangemeldeten Versammlungen könne man grundsätzlich diskutieren. Es werde aber keine “Hau-Ruck-Aktion” geben, denn Eingriffe in das Demonstrationsrecht seien eine heikle Angelegenheit.

Der Erdogan-nahe austro-türkische Verein UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten) verbreitete indes über Facebook einen Aufruf der türkischen Behörden, verdächtige Äußerungen in sozialen Medien zu melden. Der türkischsprachige Aufruf, der seit Sonntagabend online ist, sorgte am Dienstag auf Twitter für Aufsehen.

Darin heißt es, Unterstützung für “terroristische Aktivitäten” und “kriminelle Elemente” sollten gemeldet werden. Darunter sind Email-Adressen der türkischen Polizei zu lesen. In den vergangenen Tagen ist es in der Türkei zu einer beispiellosen Verhaftungswelle gegen Regierungsgegner gekommen.

In der ZiB2 verteidigte UETD die Kundgebungen. “Wir sind nicht für Erdogan (den türkischen Präsidenten) auf die Straße gegangen, wir sind für die Demokratiebewegung des türkischen Volkes auf die Straße gegangen”, sagte der UETD-Vize-Vorsitzende Hakan Gördü am Dienstagabend.

An den Kundgebungen am Samstag in Wien hatten tausende Menschen teilgenommen. Dabei wurde in Sprechchören Erdogan unterstützt, auch traten Anhänger der ultrarechten “Grauen Wölfe” in Erscheinung. Teilnehmer attackierten ein kurdischen Lokal auf der Mariahilferstraße. Die Demonstrationen sorgten für negative Reaktionen der Regierung. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) sagte, er sehe die Demos “mit Unbehagen”.

Der UETD-Funktionär betonte, nationalistische und parteipolitische Äußerungen hätten auf der Kundgebung gegen den Putsch “nicht verloren” gehabt. Verantwortung trage aber auch die österreichische Politik. “Wieso sind die Leute auf der Straße? Ich denke, ein Grund ist, dass sie nicht genug Vertreter in der österreichischen Politik haben”, sagte Gördü.

Kritik an der Haltung der UETD kam von einem anderen Verband, der Türkischen Kulturgemeinde. Man dürfe seine politische Haltung nicht aus der Türkei importieren, sonst “werden wir Probleme bekommen”, sagte deren Obmann Birol Kilic. Die Mehrheit der Türken in Österreich hätte mit den Demos am Wochenende nicht zu tun.

Laut ASTAT-Daten lebten Ende 2015 46.454 Ausländer aus 136 verschiedenen Nationen in Südtirol. Doch weil es immer wieder Probleme mit der Integration von Zuwanderern gebe, will das Land diese nun besonders fördern.

Die Integration von Ausländern solle laut der Landesregierung künftig nämlich auf zwei Grundsäulen aufbauen: Fördern und fordern, sowie leistungsorientierte Integration.

Gleiche Leistung bei guten Sprachkenntnissen

Wer zum Beispiel eine der beiden Landessprachen gut erlernt, der solle zukünftig ähnliche Leistungen bekommen, wie ein Einheimischer. Dazu zählen u.a. Miet – und Familienbeihilfen.

Mehr Geld solle es künftig vom Land auch für gemeinsame Initativen von Flüchtlingen und Südtirolern in den einzelnen Gemeinden geben.

Dazu zählen laut dem Land beispielsweise Projekte und Veranstaltungen, wodurch Zuwanderer in das gesellschaftliche Leben in den Dörfern mit einbezogen werden sollen.

„Alles beginnt im Stall der Bergbauern“, erklärt Luis Mair, Mitarbeiter der Mila Bozen.

„Die Mitglieder haben im Schnitt 12 Kühe die zwei Mal täglich gemolken werden. 29 Milchsammelwagen transportieren sie dann in die Werke von Bozen und Bruneck, wo sie weiterverarbeitet wird. Das sind jährlich über 200 Millionen Kilogramm Milch“, so Mair.

Qualität spürt man

Bei dieser Menge seien Arbeitsabläufe minutiös geplant. Daher ziehe sich auch ein Leitsatz, wie ein roter Faden durch die Produktion: Qualität und Sorgfalt sind oberstes Gebot.

„Egal ob man einen Becher oder eine Million Becher produziert, die Qualität der Milch die uns die Bergbauern anvertrauen und die Sorgfalt bei der Verarbeitung spürt der Konsument. Sich dies auch für die Zukunft zu bewahren ist die größte Aufgabe des Unternehmens“, ist sich Mair sicher.

Nachdenklich stimmt ihn hingegen, dass viele nicht mehr genau wissen woher die Milch eigentlich komme. „Einigen Gruppen musste ich schon sagen, dass hier im Werk nicht die Milch produziert, sondern lediglich weiterverarbeitet wird. Die Milch stammt schon noch von Kühen, nicht aus dem Labor“, erzählt Mair.

Tag für Tag eine Mammutaufgabe

Für die Bauernjugend war es beeindruckend zu sehen, welcher Produktionsweg hinter einer Packung Milch, eines Joghurts oder eines Käse steckt. Bis das Rohprodukt verarbeitet und verpackt im Regal des Lebensmittelgeschäftes stehe, sei es ein langer Weg.

„Dies in 24 Stunden zu bewältigen ist Tag für Tag eine Mammutaufgabe und es ist entscheidend, dass jedes Kettenglied, vom Bauer über die Genossenschaft bis hin zum Verkäufer funktioniert“, zeigt sich Sieghard Alber, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend beeindruckt.

In Tirol wurden um 22,6 Prozent mehr Stellen als im Vergleichszeitraum 2015 verzeichnet und die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr erneut zurückgegangen

Die Halbjahresbilanz zeigt österreichweit in Tirol den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit auf. Trotzdem gäbe es künftig weitere Herausforderungen zu meistern, sagt LH Günther Platter.

„Der Stellenzuwachs, der sich in Tirol zeigt, ist ein deutliches Signal und eine Bestätigung für den positiven Niederschlag arbeitsmarktpolitischer Aktivitäten von Land Tirol, AMS Tirol, sowie der Sozial- und Systempartner“, freut sich Arbeitslandesrat Johannes Tratter. Ebenso positiv wertet er die um 5,8 Prozent bzw. 1.433 Personen gesunkene Zahl der Arbeitslosen im Bundesland.

Melzer folgte am Dienstag seinem Bruder Gerald mit einem phasenweise sehr starken Auftritt und einem 6:4,7:6(4) über den Japaner Taro Daniel in 100 Minuten ins Achtelfinale des Generali Open. Im Achtelfinal-Hit der früheren gegen die aktuelle Nummer eins Österreichs trifft Jürgen Melzer nun am Mittwoch (nicht vor 17.30 Uhr) auf Dominic Thiem.

Und Melzer genoss ihn, diesen Sieg auf dem Center Court von Kitzbühel. “Wenn man es heute nicht genießt, wann dann? Nach so vielen Monaten auf einer doch relativ großen Bühne wieder aufzutreten und dann richtig gut anzufangen…”, freute sich Melzer, der die Nummer 113 in zwei Sätzen niederrang.

“Es war schön, was soll ich mir mehr wünschen, als noch ein Match mehr spielen zu können? Von der Leistung her war es durchwachsen”, sagte Melzer, der in der Folge für das Doppel an der Seite von Bruder Gerald absagte.

Melzer startete furios und voller Selbstvertrauen nach seinem gelungenen Comeback beim Davis Cup in Kiew. Mit Breaks zum 1:0 und 3:0 ging Melzer rasch mit 4:0 in Führung, dann geriet allerdings etwas Sand ins Getriebe. “Ich habe sehr gut angefangen, aber dann bin ich müde geworden”, gestand der frühere Weltranglisten-Achte.

Der 35-jährige Melzer musste den 4:4-Gleichstand hinnehmen, ehe er zum 5:4 ein neuerliches Break schaffte und nach 44 Minuten Satz eins in der Tasche hatte. “Anfang zweiter Satz war ich leer.” Dementsprechend geriet er mit 0:3 in Rückstand. Mit etwas mehr Risiko gelang ihm aber das Rebreak zum 2:3. Melzer rettete sich ins Tiebreak und konnte einen dritten Satz verhindern.

“Es war für mich sehr wichtig zu sehen, ich bin noch dabei”, stellte Melzer fest und freute sich auf das Match gegen den Weltranglisten-Neunten Thiem. “Wenn er mich nicht komplett abzieht, wird es ein Genuss. Klar freue ich mich drauf und werde versuchen, ihn zu ärgern. Aber man muss realistisch sein: er steht erste zehn, und war heuer der zweitbeste Sandplatzspieler nach dem Novak (Djokovic).”

Der frühere Weltranglisten-Achte, dessen bis dato größter Erfolg das Halbfinale bei den French Open 2010 war, arbeitet übrigens seit rund sechs Wochen wieder mit seinem früheren Trainer, dem Niederländer Jan Velthuis zusammen.

Damit sind zwei von drei Österreichern im Einzel am Dienstag weitergekommen und es waren die beiden Melzer-Brüder. Gerald Melzer, der nach seinem Drei-Satz-Erfolg über Albert Montanes über Krämpfe berichtet hatte, und Jürgen verzichteten in der Folge auf ihren Doppel-Auftritt, um sich auch auf die Achtelfinali am Mittwoch vorzubereiten. Vom ÖTV-Trio in Runde eins verabschieden musste sich Dennis Novak nach einer enttäuschenden Leistung gegen Roberto Carballes Baena, der Spanier überließ ihm nur zwei Games.

Zum zehnten Mal hat der Südtiroler Bauernbund am heutigen Dienstag die Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ an einen der mittlerweile 40 Hof- und Buschenschankbetriebe, die in der Broschüre „Bäuerlicher Feinschmecker“ angeführt sind und das Markenzeichen „Roter Hahn“ tragen, verliehen.

Die Ultner Gewinner

„Die Wahl fiel auf den Raffeinhof in St. Walburg/Ulten, der von Irmgard und Franz Kaserer geführt wird“, sagte Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. Der Buschenschank hat erst vor drei Jahren geöffnet. Vorher hatte die Familie eine Alm bewirtschaftet.

Beeindruckt hatte die Jury das gemütliche Ambiente, die vielen hofeigenen Produkte und die herzliche Gastfreundschaft.

Hof mit höchster Punktezahl

Für die Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ kommen jene Betriebe in die engere Auswahl, die bei der jährlichen Kontrolle die höchste Punktezahl erhalten haben.

„Im Kriterienkatalog werden Punkte für die Hofqualität, die Ausstattungsqualität sowie das Angebot hofeigener Produkte vergeben. Gewinner ist, wer zusätzlich in den Bereichen Gastfreundschaft sowie bei der Qualität der Speisen und Getränke am besten abschneidet“, so der Südtiroler Bauernbund.

Gegen 03:45 Uhr war der Deutsche gerade im Gemeindegebiet von Völs auf der falschen Richtungsfahrbahn in Richtung Westen unterwegs, als ihm ein 31-jähriger LKW-Fahrer aus dem Bezirk Innsbruck-Land entgegenkam.

Der LKW-Fahrer konnte den 69-Jährigen mittels Hupe und Lichtsignalen zum Anhalten auf dem Pannenstreifen bewegen.

Der 69-Jährige war offensichtlich übermüdet, weshalb ihm von der Polizei vorläufig der Führerschein, als auch die Fahrzeugschlüssel abgenommen wurden.

Bezüglich der Virusausbreitungsmöglichkeit in Südtirol hat sich der Freiheitliche Landesparteiobmann und Landtagsabgeordnete Walter Blaas mittels einer Landtagsanfrage informiert.

Die Landesrätin Martha Stocker gibt in ihrer Antwort bekannt, dass dieses Virus durch bestimmte Stechmücken übertragen werde, die vor allem in den tropischen Klimazonen vorkommen würden. Auch von der Tigermücke, die in bestimmten Gebieten Südtirols vorkomme, könne der Virus übertragen werden.

Kein zugelassener Impfstoff 

Deshalb habe das Ministerium den Sanitätsbetrieb beauftragt, im Falle einer manifesten Zika-Virus-Erkrankung rechtzeitig mit spezifischen Insektiziden gegen die Tigermücke um den Wohnort der erkrankten Person einzugreifen.

Auf die Frage, wie die Behandlung von Patienten aussehen würde und ob es in Südtirol einen Impfstoff gegen den Virus geben würde, antwortete Stocker, dass die Erkrankung meist symptomatisch behandelt und es noch keinen zugelassenen Impfstoff geben würde.

Die Entwicklung könne sich durch “stagnierende” Bereitstellung von Finanzmitteln im Kampf gegen HIV und Aids noch verschärfen, warnten die Wissenschafter des Forschungsinstituts IHME in Seattle in ihrer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung.

Drei Viertel der neu registrierten Infektionen im Jahr 2015 traten demnach in afrikanischen Ländern südlich der Sahara auf. In Europa wurden in Russland (57.340 Fälle) und der Ukraine (13.490) die meisten Neuinfektionen verzeichnet. In 74 Ländern stieg nach Angaben der Studie in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Neuinfektionen, unter anderem in Indonesien, den Philippinen, in Nordafrika und dem Nahen Osten.

Insgesamt tragen nach Angaben der Wissenschafter derzeit 38,8 Millionen Menschen weltweit das Virus in sich. Dank der Behandlung mit antiretroviralen Arzneimitteln (ARV) habe sich die Zahl der Aids-Toten seit 2005 von 1,8 Millionen jährlich auf 1,2 Millionen verringert. Inzwischen erhalten 41 Prozent der Patienten eine solche lebensverlängernde Therapie. Im Nahen Osten, in Nordafrika und Osteuropa müsse die Behandlung aber intensiviert werden, forderten die Forscher.

Im Kampf gegen HIV-Infektionen setzen Forscher immer mehr auf Prophylaxe-Medikamente – die Einnahme antiretroviraler Medikamente vor sexuellen Kontakten für Menschen mit einem sehr hohen Infektionsrisiko – und ein mögliches Heilmittel. Doch beide Strategien könnten für sich genommen der Epidemie kein Ende bereiten, warnte bei der Konferenz in Südafrika am Dienstag die Nobelpreisträgerin Francoise Barre-Sinoussi, die an der Entdeckung des HI-Virus beteiligt war. Entscheidend seien nach wie vor die Prävention neuer Infektionen und die kontinuierliche Behandlung HIV-positiver Menschen. “Wir können noch nicht sagen, ob oder bis wann wir ein Heilmittel haben werden”, sagte Barre-Sinoussi auf der Welt-Aids-Konferenz im südafrikanischen Durban.

Die Forschungsgelder für Medikamente, welche die HIV-Infektion ausheilen könnten, hätten sich innerhalb weniger Jahre auf zuletzt 200 Millionen US-Dollar (180,95 Mio. Euro) pro Jahr verdoppelt. Der Großteil der Untersuchungen konzentriert sich darauf, den HI-Virus im Körper soweit zu hemmen, dass keine laufende Behandlung mehr nötig ist. Patienten wären jedoch weiter HIV-positiv, das Virus nur in Schach gehalten. Ein Medikament, welches das Virus eliminiert, ist noch Zukunftsmusik. “Ein wirkliches Heilmittel zu finden, wird sehr schwierig werden”, sagte Barre-Sinoussi.

Die Welt-Aids-Konferenz bringt etwa 18.000 Forscher, Aktivisten und Regierungsvertreter aus rund 180 Ländern zusammen. Weltweit sterben jährlich 1,1 Millionen Menschen an der vom HI-Virus ausgelösten Immunschwächekrankheit Aids, vor allem in Afrika. Pro Jahr gibt es weltweit rund 2,1 Millionen HIV-Neuinfektionen. Die Weltgemeinschaft hat sich im Juni in New York auf das Ziel verständigt, die Aids-Epidemie bis 2030 zu beenden. Es wird aber stark daran gezweifelt, ob dieses Ziel noch erreicht werden kann.

Die HIV-Expertin Annemarie Wensing machte in Durban der Europäischen Union schwere Vorwürfe. Die Staatengemeinschaft vernachlässige die Forschung zu einem HIV-Heilmittel, sagte die Wissenschafterin, die an der niederländischen Universität Utrecht arbeitet. In Europa werde HIV inzwischen als behandelbare chronische Krankheit abgehakt. Fast alle Gelder für den Forschungsbereich kämen aus den USA. “Die Europäer denken, wir hätten HIV unter Kontrolle”, sagte sie.

Wie soeben bekannt wurde, ist in Klagenfurt eine anonyme Bombendrohung für den Hauptbahnhof ausgesprochen worden.

Die Drohung war zur Mittagszeit über Telefon eingetroffen. Die Einsatzkräfte wurden sofort darauf alarmiert, mit der Räumung des kompletten Areals zu beginnen.

Der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt und sämtliche Geschäfte im Umkreis mussten schließen. Eine Entwarnung gibt es derzeit noch nicht.

Man werde mit dem Team von Alexander Van der Bellen keine weiteren Verhandlungen über einen Fairness-Pakt führen, sagte Hofers Sprecher. Als Grund gab er gegenüber den OÖN (Online-Ausgabe) an, Van der Bellen verbreite “Unwahrheiten”, indem dieser behaupte, Hofer würde Österreichs EU-Austritt betreiben. Darüber hinaus habe der Ex-Grünen-Chef ausgeschlossen, dass er eine Bundesregierung mit FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache oder Hofer an der Spitze angeloben würde. “Dann erübrigt sich jedes Fairnessabkommen, weil es gibt ja nichts unfaireres, als den Wählerwillen nicht zu akzeptieren”, sagte Glier gegenüber der APA. Im Gegensatz zu den ersten beiden Wahlgängen hatte Hofer zuvor Interesse an einem Fairnessabkommen für die Stichwahl am 2. Oktober gezeigt.

Van der Bellens Wahlkampfmanager Lothar Lockl erklärte in einer Aussendung, die Gespräche seien ergebnislos geblieben, “weil die FPÖ nicht bereit war, ein entsprechendes Abkommen abzuschließen”. Bei den wesentlichen Punkten eines Fairnessabkommens – “wie sie zwischen SPÖ, ÖVP, Team Griss und ‘Gemeinsam für Van der Bellen’ im ersten Wahlgang geregelt wurden” – habe keine Bereitschaft der FPÖ zu einer bindenden Vereinbarung bestanden.

Lockl – der Sprecher des Vereins “Gemeinsam für Van der Bellen” ist – erklärte, ein Fairnessabkommen, “das Sparsamkeit und Respekt im Zentrum hat”, hätte jedenfalls folgende Punkte umfassen müssen: Eine Mengenbeschränkung bei den Plakatflächen, eine Kostenbegrenzung bei den Gesamtausgaben sowie “eine Mindestvereinbarung betreffend Fairness, mit der klargestellt worden wäre, dass Diffamierungen, Angriffe auf die Privatsphäre der Kandidaten und ihrer Familie sowie ‘dirty campaigning’ zu unterlassen sind”. Die FPÖ habe in den Gesprächen hingegen vor allem Punkte thematisiert, die mit der Wahlbewegung “gar nicht zu tun haben”, sagte Lockl.

Der Düsseldorfer Staatsanwalt Christoph Kumpa sagte dem Blatt, die Vorwürfe würden “im Rahmen unseres Todesermittlungsverfahrens geprüft”. Bei dem Hinterbliebenen handelt es sich laut “Bild” um den Unternehmer Klaus Radner. Der 61-Jährige hatte bereits Strafanzeige gegen die Hausärztin von Lubitz erstattet. Bei dem Germanwings-Absturz am 24. März 2015 hatte Radner seine Tochter, seinen 18 Monate alten Enkel und dessen Vater verloren.

Lubitz hatte die Maschine des Lufthansa-Tochterunternehmens Germanwings an einem Berghang in den französischen Alpen zerschellen lassen und 149 Menschen mit sich in den Tod gerissen. Er hatte jahrelang unter Depressionen gelitten und deswegen auch Ärzte aufgesucht.

Zu seiner Anzeige gegen die Eltern und die Freundin von Lubitz sagte Radner der “Bild”-Zeitung: “Ich möchte, wenn es Menschen gibt, die Fehler gemacht haben, dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden.” Der Anwalt des 61-Jährigen bezeichnete die Anzeige als “einzige Möglichkeit, dass in diese Richtung ermittelt wird”. Im vorliegenden Fall komme der Straftatbestand der Beihilfe zur fahrlässigen Tötung in Betracht.

“Ich bin heilfroh, dass ich wieder einmal eine enge Partie gewonnen habe”, freute sich der jüngere der beiden Melzer-Brüder, der im dritten Anlauf en suite beim Generali Open erstmals die erste Hürde genommen hat. “Es war immer mein Traum, in Österreich ein Match auf der Tour zu gewinnen. Ich habe oft knapp verloren, habe mich nie wohlgefühlt und mir selbst immer viel Druck auferlegt.” Zudem war es trotz starker Challenger-Ergebnisse zu Saisonbeginn sein erster Sieg auf ATP-Tour-Level in diesem Jahr.

Das Match verlief auf dem Center Court sehr ausgeglichen. Ausgerechnet zum 7:5 gelang Montanes dann das erste Break des Spiels. Im zweiten Durchgang nützte Melzer, der als aktuelle Nummer 107 im ATP-Ranking vor dem überfälligen erstmaligen Sprung in die Top 100 steht, bei 5:5 erst den achten Ball zu seinem ersten Break. Melzer servierte danach zum Satzgleichstand aus und schaffte gleich zu Beginn des dritten Sets erneut ein Break.

“Das war die Wende”, erkannte auch Melzer im Rückblick. “Dieses Break hat ihn hart getroffen. Den Schwung habe ich am Anfang des dritten mitgenommen.” Melzer servierte in der Folge sicher weiter und schaffte den Aufstieg.

Gleich nach dem Matchball ließ Melzer aber erkennen, dass er unter Krämpfen litt. “Ich habe schon bei 5:5 im zweiten Satz angefangen zum Krampfen. Dann eigentlich im ganzen dritten Satz jedes Mal nach dem Servieren. Ich bin es gewohnt, dass mir das passiert – was soll man machen?”

Vor einer Woche hatte Melzer versucht, mit einem Erstrundensieg im ATP-500-Turnier in Hamburg die Top 100 und somit auch den Hauptbewerb der US Open zu erreichen, was ihm aber nicht gelungen ist. “Die letzte Zeit war schwierig. Ich habe um das US-Open-Hauptfeld gekämpft und gegen keine schlechten Gegner jedes Mal eng verloren.”

Schafft Gerald Melzer auch die nächste Hürde gegen Gimeno-Traver, dann sollten ihm die Top 100 aber nicht zu nehmen sein. “Die werden früher oder später fallen. Es ist nicht mein Ziel 97. zu sein, sondern das Jahr eventuell auf 60, 70 beenden”, erklärte Melzer. Gegen den Weltranglisten-131. Gimeno-Traver hat er jedenfalls eine gute Chance, sogar das Viertelfinale zu erreichen. “Wenn ich es schaffe, dass ich meine Vorhand gut einsetze und auf seine Rückhand komme, dann ist es sicher ein Spieler, der meinem Spiel entgegenkommt”, glaubt Melzer, der mit Bruder Jürgen am Abend auch im Doppel zum Einsatz kommen sollte.

Nach dem Sieg von Gerald Melzer ist für Dennis Novak am Dienstag gleich in der ersten Runde von Kitzbühel das Aus gekommen. Dem 22-jährigen Niederösterreicher ist die Umstellung vom Hartplatz beim Davis Cup in der Ukraine auf die Höhenlage und Sand in Kitzbühel nicht gelungen. Nach nur 58 Minuten verlor Novak gegen den Spanier Roberto Carballes Baena sang- und klanglos 0:6,2:6.

“Ich weiß jetzt nicht, ob es an der gestrigen Anreise liegt oder an den Matches am Wochenende. Aber es war heute keine Glanzleistung, das hat man gesehen”, war Novak schwer enttäuscht. “Es war einfach sehr, sehr schlecht, egal, ob Aufschlag, Vorhand, Rückhand – da waren zu viele Fehler. Es tut mir leid für die Zuschauer, dass sie so eine Leistung von mir gesehen haben.” Zumal Novak, der zum ersten Mal in diesem Jahr im Hauptbewerb eines ATP-Tour-Events gespielt hatte, im Vorjahr hier immerhin das Achtelfinale erreicht hatte.

Mentale Spätfolgen des schwierigen Sonntag-Spiels, als er bei 2:2 in die Entscheidungspartie in Kiew hatte einlaufen müssen, schloss Novak aber aus. “Nein. Wir haben viel nach dem Davis Cup darüber geredet, am Mentalen vom Davis Cup ist das nicht gelegen.”

Mit seinem besten Freund Dominic Thiem gab es am Abend dann doch noch ein Erfolgserlebnis. Thiem/Novak eliminierten die tschechisch-österreichische Paarung Lukas Rosol/Julian Knowle mit 1:6,7:6(3),10:8 und haben ihre gemeinsame Feuertaufe auf der ATP-Tour bestanden.

“Es war sicher wichtig, weil mein letztes Match war, glaube ich, vor 20 Tagen, dass ich noch ein Wettkampfmatch vor morgen habe, weil das wird alles andere als leicht”, konstatierte Thiem. “Das war eine gute Leistung gegen zwei Super-Doppelspieler.” Auch Novak, der im Einzel ausgeschieden war, durfte doch mit einem Sieg den Tag beenden. “Wir sind beide selbst ein bisserl überrascht, dass wir das gewonnen haben”, sagte Novak.

Die Turnierveranstalter und sein Ausrüster “adidas” hatten Thiem vor dem Doppel-Antreten als Überraschung ein besonderes Geschenk anlässlich seines Top-Ten-Status überreicht. Der große Fan des FC Chelsea erhielt einen eigens für ihn produzierten Tennis-Schuh im Chelsea-Design, unterschrieben von seinem Lieblingsspieler, dem Brasilianer Kenedy, sowie einer Videobotschaft des Chelsea-Spielers.

“Von dieser Überraschung habe ich überhaupt nichts geahnt, umso mehr freut sie mich”, strahlte ein sichtlich gerührter Thiem. “Wenn der Schuh eine Sandsohle hätte, hätte ich ihn sicher gleich angezogen. Unglaublich, das bedeutet mir extrem viel”, bekundete der Riesenfan von Chelsea. Kenedy bewundere er übrigens, weil er ein junger, erfrischender Brasilianer ist.

Zum Österreicher-Duell mit Jürgen Melzer äußerte sich Thiem voll des Respekts: “Ich freue mich für ihn. Das ist eine unglaubliche Leistung. Am Samstag das Doppel, dann am Sonntag eine Fünfsatz-Partie, die anstrengende Reise und dann da einen guten Sandplatzspieler rauszunehmen. Das ist ganz große Klasse, ich bin gewarnt”, sagte Thiem vor dem Achtelfinale gegen Melzer. Thiem hat übrigens am Sonntag beide Davis-Cup-Einzel “sicher zu 75 Prozent” gesehen.

Jeder Bürger müsse laut der Bürgerunion über sein eigenes Geld frei entscheiden können und es auch ausgeben, aber als Betrieb auch einnehmen dürfen. Zudem sei Bargeld nicht gleich Schwarzgeld, hält die Partei fest.

Die BürgerUnion hat daher im Südtiroler Landtag einen Tagesordnungspunkt zur Aufhebung der Bargeldgrenze von aktuell 3.000,00€ eingebracht.

„Für eine liberale Gesellschaft ist die Bevormundung, wie viel eigenes Bargeld man auf einmal ausgeben darf, schlichtweg inakzeptabel”, schreibt der Wirtschaftssprecher der BürgerUnion, Dietmar Zwerger in einer Aussendung der Partei.

„28 Cent für jeden Liter nicht angelieferte Milch. Ein völlig falsches Signal“, ärgert sich Georg Dornauer, Agrarsprecher der SPÖ im Tiroler Landtag, über das jüngste Hilfspaket für Landwirte.

„Bäuerliche Privilegien werden hierzulande nicht abgebaut, sondern völlig orientierungslos ausgebaut“, analysiert Dornauer die laut ihm kurzsichtige ÖVP-Klientelpolitik. Im Bund werde aktuell über die Stundung oder gar Streichung der Sozialversicherungsbeiträge für Bauern verhandelt.

Der SP-Landtagsabgeordnete fordert ÖVP und Agrarfunktionäre auf, sich den Realitäten anzupassen: „Die Landwirtschaft braucht endlich marktorientierte, zukunftstaugliche und nachhaltige Konzepte. Die für die Allgemeinheit wichtigen und notwendigen Leistungen müssen präzise definiert werden, öffentlichen Geldern müssen echte Leistungen gegenüberstehen.“

Kurz nach Percha sind gegen 7.45 Uhr bei der Kreuzung nach Unterwielenbach drei Autos zusammengekracht.

Ein verunfallter Lenker musste daraufhin von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden und wurde mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus Bruneck eingeliefert.

Im Einsatz standen die Feuerwehren Percha und Bruneck, die Straßenpolizei und die Ortspolizei Bruneck.

Während der Aufräumarbeiten durch die Einsatzkräfte haben sich längere Staus gebildet.

Nachdem der 23-Jährige die ihm angelasteten Taten bisher in Abrede stellte, sollte er am Dienstag beim Auftakt des viertägigen Prozesses sechs sexuelle Belästigungen zugeben, wie sein Anwalt Wolfgang Haas in seinem Eröffnungsplädoyer ankündigte. Der Angeklagte hielt allerdings fest, dass er nicht die Absicht hatte, die Frauen zu vergewaltigen. “Ich achte die Frauen und respektiere sie”, sagte er der Schöffensenatsvorsitzenden Martina Krainz.

In seiner Befragung durch die Richterin relativierte der Mann jedoch das von Anwalt Haas angekündigte Geständnis. In zwei von der Staatsanwaltschaft als versuchte Vergewaltigung angeklagten Fällen gab er zwar an, die Frauen verfolgt und ihnen auf den Rücken gegriffen zu haben, unsittlich berührt habe er sie nicht. Allerdings wurde in beiden Fällen seine DNA auf den Hosen der Frauen feststellt. Bei einem Übergriff im Jänner in der Donaustadt packte er die Frau an ihren Oberschenkeln, versuchte sie so zu Boden zu bringen und berührte mit seinem Gesicht ihr Gesäß. DNA-Gutachterin Christina Stein hatte an der Stoffhose eindeutig Speichelspuren des 23-Jährigen festgestellt. Dem bedrängten Opfer gelang es noch, an einer Wohnungstür zu läuten. Ehe der Mann die Flucht ergriff, schickte er ihr laut Richterin Krainz noch Luftküsse zu und bedachte sie mit obszönen Gesten.

Bei den zur Anklage gebrachten sexuellen Belästigungen soll der Mann den Betroffenen von hinten in den Schritt gegriffen oder sie am Gesäß bzw. Oberschenkel intensiv berührt haben. Beängstigend verlief für ein 14-jähriges Mädchen am 4. Februar 2016 die Zugfahrt vom Bezirk Gänserndorf nach Wien. Der Mann sprach sie im Abteil an, nahm den ihr gegenüber liegenden Sitzplatz ein, und als das Mädchen am S-Bahnhof Floridsdorf ausstieg, verfolgte er sie, hielt sie fest und versuchte sie zu küssen, ehe sie sich losreißen konnte. Dieses Faktum wird von der Anklagebehörde als versuchte Nötigung qualifiziert. Der 23-Jährige gab zu, das Mädchen festgehalten zu haben. Dass er sie dabei auch sexuell belästigt haben soll, verneinte der Angeklagte.

Bei drei weiteren Fällen, zu denen der Angeklagte geständig ist, konnte er sich an die Opfer nicht mehr erinnern, meinte Verteidiger Haas. Alle anderen ihn angelasteten Übergriffe will der 23-Jährige nicht begangen haben. “Was wollten sie denn von den Frauen”, fragte die Richterin. Er wollte sie eigentlich gar nicht kennenlernen, meinte der Angeklagte, er habe eine Verlobte zu Hause. Vor der Polizei hat der 23-Jährige nämlich ausgesagt, dass er “nur spielen” und “seinen Spaß haben” wollte, zitierte Krainz aus der Vernehmung. Vor Gericht gab der 23-Jährige dann doch zu, ab und zu “die Kontrolle zu verlieren”. “Das dauert aber nicht länger als eine Minute”, sagte der Beschuldigte.

Besonders dramatisch gestaltete sich der Überfall auf eine Frau am 27. August 2015. Nach einem Lokalbesuch war sie auf dem Heimweg, als sie vom 23-Jährigen angesprochen wurde. Sekunden später soll er sie am Hals gepackt, in ein Wohnhaus gezerrt und in ein nicht abgesperrtes Kellerabteil gezerrt haben, wo er sie mit einem Messer bedrohte und würgte. Dessen ungeachtet entschloss sich die Frau zur Gegenwehr und griff sogar nach dem Messer, worauf der Täter flüchtete.

Eine Frau, über die der 23-Jährige in einer Tiefgaragen-Einfahrt in der Wehlistraße herfiel, biss ihm in die Hand. Während er sich vor Schmerz kurz von ihr abwandte, gelang es ihr sich aufzurappeln. Der Täter kam jedoch noch ein Mal auf sie zu, warf sie wieder zu Boden und machte sich neuerlich an ihr zu schaffen. Erst als die Frau ein zweites Mal zubiss, ließ er endgültig von ihr ab und lief davon.

Der 23-Jährige war im Jahr 2014 aus seiner mazedonischen Heimat nach Österreich gekommen, wo er gelegentlich als Pizzakoch arbeitete. Bereits an seiner Arbeitsstelle soll der Mazedonier Probleme bekommen haben, weil sich Frauen von ihm belästigt gefühlt haben, berichtete sein damaliger Chef. Staatsanwältin Gabriele Müller-Dachler zufolge handelt es sich bei ihm um einen Serien-Täter, der sich in der U-Bahn, S-Bahn oder auf der Straße an die Fersen von Frauen heftete. Er folgte ihnen unbemerkt teilweise bis in ihre Wohnhäuser, um sie in einem günstigen Moment anzugreifen und zu Boden zu bringen. Es kam nur deshalb zu keiner Vergewaltigung, weil sich sämtliche Opfer zur Wehr setzten oder lautstark um Hilfe schrien, sagte Müller-Dachler.

Für die Einvernahme der Opfer wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Die Verhandlung ist auf vier Tage anberaumt, das Urteil soll am 29. Juli fallen.

Die Enttäuschung des Bezirkes und der Wipptaler Ortsgruppen sei verständlich, so Achammer.

„Die Landespartei ist in der Frage der Geburtenabteilungen selbst an ihre Grenzen gestoßen. Denn über die parteipolitische Grundausrichtung hinaus waren Aspekte für die mehrheitliche Entscheidung der Landesregierung ausschlaggebend, die nicht von der Partei bewertet werden konnten“, so der SVP-Obmann.

Achammer will Gespräche führen

In den vergangenen Monaten sei es der SVP-Bezirk Wipptal gewesen, der innerhalb der Partei wesentliche Punkte zugunsten des Sterzinger Krankenhauses erreicht hätte, unter anderem die Sicherung der bettenführenden Abteilungen, die Besetzung des Primariates für Innere Medizin oder die Weiterentwicklung der Neuroreha, erinnert Achammer.

„Daher hoffe ich, dass die Parteiführung im Bezirk weiter dran bleiben wird, im Interesse der Sache“, so Achammer. Insbesondere Bezirksobmann Karl Polig habe am Verhandlungstisch Entschlossenheit gezeigt und immer wieder mit Nachdruck die Forderungen des Wipptales auf den Tisch gebracht.

Den bereits zurückgetretenen Parteifunktionären will Achammer mit weiterführenden Gesprächen begegnen.

In den frühen Morgenstunden hatte ein PKW gegen 7.30 Uhr auf der Nordspur der Mebo plötzlich Feuer gefangen.

Wie die Einsatzkräfte mitteilen, ist der Brand vermutlich im Motor ausgebrochen. Der Fahrer hatte, nachdem sein Fahrzeug in Flammen aufging, rasch reagiert und es sofort an den Fahrbahnrand abgestellt und verlassen.

Sofort rückten die Freiwilligen Feuerwehren von Marling, Sinich (Freiberg) und Lana aus, welche sich um die Löschung des Brandes kümmerten. Während des Einsatzes kam es zu einem langen Rückstau und Wartezeiten.

Nach monatelanger Vorbereitung war es heute endlich soweit: Mit einem Bus ist die erste Gruppe von Südtiroler Jugendlichen von Bozen nach Polen gereist, um am 31. Weltjugendtag teilzunehmen.

Das heurige Weltjugendtreffen steht vor allem im Zeichen des heiligen Papstes Johannes Paul II. (+2005), der die Weltjugendtage ins Leben gerufen hatte. Nach den Weltjugendtagen in Paris, Rom, Toronto, Köln, Sydney, Madrid und Rio de Janeiro ist es heuer bereits der achte Weltjugendtag, an dem Südtirols Katholische Jugend, die Pastorale Giovanile und die Azione Cattolica – die Organisatoren der Reise – teilnehmen.

Pilger aus Südtirol in Leslau

Vom 20. bis 25. Juli finden zunächst die sogenannten „Tage der Begegnung“ in allen Diözesen Polens statt. Die Südtiroler Pilger sind in der Diözese Leslau untergebracht. Dort wird für die Jugendlichen ein kulturelles und religiöses Programm organisiert, um sie mit dem Geist des Weltjugendtages in Berührung zu bringen, und um ihnen zu ermöglichen, Land und Leute kennenzulernen.

Eine zweite Gruppe mit Jugendlichen aus Südtirol wird am 24. Juli nach Krakau reisen, um gemeinsam mit den anderen Jugendlichen die eigentlichen Tage des Weltjugendtages, an denen auch Bischof Ivo Muser teilnehmen wird, zu erleben.

Beantragt wurde die diversionelle Lösung von Ecchers Verteidiger. Eccher blieb zwar auch am Dienstag dabei, sich zum Vorwurf der Geldwäsche nicht schuldig zu bekennen – “er ist jedoch bereit, Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen”, sagte sein Verteidiger zu Beginn der Verhandlung. Er werde ein derartiges Handeln nicht noch einmal vollziehen. Auch verwies Eccher selbst wie auch sein Verteidiger darauf, dass sich sein Leben aufgrund des jahrelangen Prozesses sowohl in finanzieller als auch gesundheitlicher Sicht stark verschlechtert habe.

Der Prozess musste wiederholt werden, da der Oberste Gerichtshof (OGH) im November 2015 den im Jahr 2013 erfolgten Freispruch als “verfehlt” bezeichnet und die Aufhebung desselben angeordnet hatte. Eccher war im November 2013 vom Wiener Straflandesgericht vom Vorwurf freigesprochen worden, als damaliger Geschäftsführer der BZÖ-eigenen Werbeagentur “Orange” wissentlich aus verbrecherischen Handlungen herrührende Gelder an sich gebracht und zwecks Finanzierung des Nationalratswahlkampfs 2006 für das BZÖ verwendet zu haben. Es ging dabei um auf Scheinrechnungen beruhende Zahlungen von insgesamt 960.000 Euro der Telekom Austria (TA), die über zwei Werbeagenturen dem BZÖ zugeflossen sein sollen. Eccher hatte sich vor Gericht damit verantwortet, er sei davon ausgegangen, dass es sich um “legales Sponsoring” handle, als er 320.400 Euro abzog und für Parteizwecke gebrauchte.

Auch in der Verhandlung am Dienstag sagte Eccher, er habe nicht gewusst, dass das Geld von der Telekom stammte. Vielmehr sei er davon ausgegangen, dass die Gelder “vom Klaus” (Ex-BZÖ-Nationalratsabgeordneter Klaus Wittauer) direkt gekommen waren – dies sei ihm so gesagt worden. Er habe das als glaubwürdig bewertet. “Ich bin davon ausgegangen, dass es privates Geld war, weil er relativ gut situiert war.”

Rückblickend hätte er jedenfalls anders handeln müssen, betonte Eccher. “Ich hätte vielleicht genauer nachfragen sollen.” Die ganze Sache sei “eine Lehre fürs Leben”, beteuerte er. Vom Staatsanwalt gefragt, ob er ein Fehlverhalten seinerseits sehe, sagte Eccher: “Ich sehe mein Fehlverhalten darin, dass ich das ganze nicht näher hinterfragt habe. Auch wenn der Stress noch so groß war, hätte ich genauer nachfragen sollen.” Hätte er gewusst, dass das Geld aus der Telekom kommt, hätte er das hinterfragt. Der Feststellung seines Verteidigers, dass er sein Amt als BZÖ-Bundesgeschäftsführer nicht so verantwortungsvoll ausgeführt hatte, wir er es eigentlich hätte tun sollen, stimmte Eccher zu.

Der Staatsanwalt hielt fest, dass es für eine diversionelle Lösung nicht grundsätzlich eines Geständnisses im eigentlich Sinn bedürfe – “Verantwortungsübernahme und Einsicht” werde man hier aber “schon annehmen können”, meinte er.

Richter Wolfgang Etl sagte, es gefalle ihm zwar nicht, dass Eccher einerseits sage, er übernehme Verantwortung, andererseits aber kein Geständnis ablege. Eine Diversion sei aber “gerade noch vertretbar” – vor allem angesichts der Tatsache, dass Eccher sich nicht persönlich bereichert habe, seit Beginn des Verfahrens bereits zehn Jahre vergangen sind und davon auszugehen sei, “dass Sie das nicht mehr machen werden.”

Das Gericht bot daher die Einstellung des Strafverfahrens nach Zahlung eines Geldbetrages in Höhe von 6.000 Euro an. Eccher nahm diesen Vorschlag an – zahlbar ist die Strafe in sechs Raten zu je 1.000 Euro.

Eine ebenfalls vom OGH aufgehobene Verurteilung zu einer fünfmonatigen Bewährungsstrafe wegen angeblicher Falschaussage Ecchers vor dem parlamentarischen Korruptions-Untersuchungsausschuss im Jahr 2012 wurde nicht neuerlich behandelt. Die Staatsanwaltschaft hat die diesbezügliche Anklage zurückgezogen. Der OGH hatte die diesbezügliche erstinstanzliche Verurteilung Ecchers aufgehoben, weil das Erstgericht es in diesem Punkt verabsäumt hatte, auf einen möglichen Aussagenotstand des früheren FPÖ- und BZÖ-Funktionärs einzugehen. Ein solcher liegt vor, wenn jemand unter Wahrheitspflicht mit der Absicht wissentlich die Unwahrheit sagt, strafrechtliche Verfolgung von sich abzuwenden.

Die Lkw-Hersteller hätten über 14 Jahre hinweg Verkaufspreise für mittelschwere (sechs bis 16 Tonnen Nutzlast) und schwere Lastkraftwagen (über 16 Tonnen) abgesprochen, erklärte die Kommission. Zudem hätten sie “die mit der Einhaltung der strengeren Emissionsvorschriften verbundenen Kosten in abgestimmter Form” an die Kunden weitergegeben.

“Unsere Botschaft ist klar: Kartelle haben in Europa keinen Platz”, sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Sie verwies auf den hohen wirtschaftlichen Schaden durch die Marktposition der Beteiligten und die lange Dauer des Kartells. Bei insgesamt 30 Millionen Lkw auf Europas Straßen stünden die Fahrzeuge der Hersteller für neun von zehn Modellen im mittleren und Schwerlastbereich.

Die zweithöchste Strafe erhielt der niederländische Hersteller DAF mit fast 753 Millionen Euro. Der schwedisch-französisch Lkw-Bauer Volvo/Renault muss 670 Millionen Euro zahlen; der italienische Iveco-Konzern wurde mit einer Strafe von knapp 495 Millionen Euro bedacht. Die Hersteller haben drei Monate, um die Beträge zu zahlen. Das Geld fließt ins EU-Budget und reduziert die Beiträge der Mitgliedstaaten.

Alle Lkw-Bauer räumten ihre Kartellbeteiligung ein und akzeptierten die Strafen. Sie konnten damit über ein Vergleichsverfahren mit der Kommission die Geldstrafen jeweils um zehn Prozent verringern. Unter der Kronzeugenregelung sparten Volvo/Renault zudem 40 Prozent, Daimler 30 Prozent und Iveco zehn Prozent.

Grundlage für die illegalen Absprachen bildete laut Vestager ein Treffen im Jänner 1997 in einem Brüsseler Hotel, später gab es Runden bei Handelsmessen und anderen Branchenveranstaltungen. Es habe sich um Absprachen von Vertretern “der höchsten Führungsebene” gehandelt, erklärte die Kommission. “Ab 2004 wurde das Kartell über die deutschen Tochtergesellschaften der Lkw-Hersteller organisiert, und der Informationsaustausch vollzog sich generell auf elektronischem Wege.”

Die Untersuchung der Kommission läuft seit 2011. Damals wurden nach einem Hinweis von MAN unangekündigt Räumlichkeiten mehrerer Unternehmen durchsucht. Wie Vestager sagte, vermied die VW-Tochter durch die Zusammenarbeit mit Brüssel eine Geldstrafe von 1,2 Milliarden Euro.

“Daimler bedauert diese Vorfälle und hat schon vor längerer Zeit die Konsequenzen daraus gezogen”, erklärte das Stuttgarter Unternehmen. Interne Kontrollen seien gestärkt worden, zudem würden Mitarbeiter “verstärkt regelmäßig und umfassend” zu Kartell- und Wettbewerbsfragen geschult. Zur Begleichung des Bußgelds hat das Unternehmen nach eigenen Angaben Rückstellungen gebildet.

MAN bestätigte, dass es die Kommission über das Kartell “in Kenntnis gesetzt hatte”. Unlautere Geschäftspraktiken sowie gesetzes- oder regelwidriges Verhalten würden in der Firma nicht geduldet.

Die bisher höchste Kartellstrafe, die von der EU-Kommission verhängt wurde, richtete sich im Jahr 2012 gegen sieben Hersteller von Fernseh- und Computerbildschirmen, darunter LG Electronics und Philips. Sie wurden damals wegen jahrelanger Preisabsprachen zu einer Strafzahlung von 1,5 Milliarden Euro verdonnert.

Der Vater zweier Kinder, der am Dienstag Geburtstag hatte, steht seit Montag wegen Doppelmordes vor Gericht. Er hat am 13. Februar auf der Straße den 74-jährigen Nachbarn und dessen 72-jährige Ehefrau geschlagen, getreten und mit einer Eisenstange, die er von einer nahegelegenen Baustelle geholt hatte, erstochen. Er bekennt sich nur des Totschlags schuldig, will laut Verteidiger Andreas Mauhart im Affekt gehandelt haben. Staatsanwalt Reinhard Steiner spricht von Mord. Der Tat sollen jahrelange Nachbarschaftsstreitigkeiten vorangegangen sein.

Schon die Tochter der Opfer, die ebenfalls eine Nachbarin ist, hatte am ersten Prozesstag erklärt, dass es kein gutes Einvernehmen mit dem Mann, der 1999 in die Siedlung zog, gegeben habe. Er hielt sich nicht an die Regeln des “normalen Zusammenlebens”, meinte die Juristin. Als Jahre später dessen Kinder auf die Welt kamen, sei es auch öfters laut im Garten gewesen.

Vor allem nach der Geburt der Tochter 2010 wirkte die Frau des Angeklagten “zusehends niedergeschlagen”, sagte am Dienstag ein Zeuge. Die zunehmenden Beschimpfungen der Kinder durch die Nachbarn wie “Missgeburt” hätten sie enorm belastet. “Wann ertränken sie denn endlich ihre Gfraster im Pool?”, soll etwa die Pensionistin der Frau zugerufen haben. Das berichtete eine befreundete Nachbarin Richterin Petra Oberhuber.

Wenige Tage vor dem 13. Februar wirkte auch der Angeklagte “sehr bedrückt und in sich gekehrt”, erinnerte sich ein anderer Zeuge. Er hatte den Mann auf einem Faschingskehraus getroffen. Dass der als ruhig und hilfsbereit beschriebene Mensch wenig später zwei Leute tötete, konnte er nur damit erklären, dass sich “über all die Jahre eine unglaubliche Wut aufgebaut” haben müsse.

Für die psychiatrische Gutachterin bestand kein Zweifel, dass der Angeklagte wusste, “was er tat”. Allerdings müsse irgendetwas “doch aus dem Lot geraten” sein, wenn jemand zu Derartigem fähig sei. Kastner beschrieb den Mann als “extrem stur” und jemanden “der starr seine Ziele verfolgt, emotionale Belange ausklammert und rein logisch, faktisch und vernünftig handelt”.

Diese Persönlichkeit heiratete eine sehr emotionale, eher ängstliche Frau. Als dann die Probleme mit den Nachbarn immer mehr die Ehefrau belasteten, begann in ihm nicht nur das Unverständnis sondern auch der Druck auf ihn zu wachsen. Sein Leben, vergleichbar für die Expertin “mit einem langen Fluss, der ohne Turbulenzen in dem von ihm betonierten Bett dahinfließt”, geriet ins Wanken, als die Frau überlegte mit den Kindern das gemeinsame Heim zu verlassen. Die Wut auf die Verursacher der Situation, das Nachbarehepaar, versetzte ihn in einen “heftigen Affektzustand”. Wobei die Opfer nur die “mittelbaren Verursacher” waren, führte die Gutachterin aus. Das eigentliche Problem sei eher das Verhältnis zu seiner Frau.

Dienstagabend wurde im Landesgericht Linz die Entscheidung gefällt, die Verhandlung gegen den Angeklagten zu Ende zu führen. Mit einem Urteil wird in der Nacht gerechnet. Die Einvernahme der Zeugen hatte den Mordprozess am Dienstag, dem zweiten Verhandlungstag, in die Länge gezogen.

Diese Aussage schlug ein wie eine Bombe: Richard Piock, der neue Geschäftsführer der Gesellschaft für Innovation und nachhaltige Entwicklung („Innos“) hatte in einem Interview mit der Kleinen Zeitung seinen Unmut über die fehlende Attraktivtät des Wirtschaftsstandorts Osttirol geäußert.

Betreffend Betriebsansiedlung in der Osttiroler Gemeinde Matrei wolle laut Aussagen von Piock kein Unternehmen dort hin. Außerdem soll Piock dem Iseltal Frauenarbeitsplätze für die Produktion von Schlipfkrapfen, Knödel und Kräutern in Aussicht gestellt haben.

„Als Region zweiter Klasse abgestempelt“

Viele Ansässige und Wirtschaftstreibende bezeichneten diese Aussagen als inakzeptabel. Das Iseltal werde dadurch ihrer Ansicht nach als Region zweiter Klasse dargestellt.

Der Osttiroler Nationalratsabgeordnete Gerald Hauser forderte daraufhin, dass man ein längst überfälliges Strategieprogramm erarbeiten solle, mit denen Betriebsansiedlungen in ganz Osttirol möglich gemacht werden. Schließlich sei die „Innos“ ja auch dafür gegründet worden.

Stöger hat die für sein Vorhaben nötige Novelle der Ausländerbeschäftigungsverordnung (AuslBVO) am Montag dem Koalitionspartner zur Begutachtung übermittelt. Mitterlehner reagierte darauf “nicht rasend erfreut” – sowohl was den Inhalt als auch die Vorgangsweise betrifft, weil der Vorschlag unmittelbar danach auch gleich den Medien übermittelt wurde. In Stögers Büro hieß es dazu, dass es sich dabei zwar um eine Verordnung des Sozialministeriums handeln würde, man diese aber nicht ohne Zustimmung des Koalitionspartners erlassen würde. Schließlich sei auch für Verordnungen im Koalitionsabkommen eine gemeinsame Vorgangsweise festgehalten.

Stöger verwies in einer Aussendung am Dienstag darauf, dass die Öffnung des Dienstleistungsschecks für Asylwerber eine der gemeinsamen Forderungen aller Sozialpartner sei. Das Büro Mitterlehners machte hingegen darauf aufmerksam, dass es zum Thema Integration derzeit Gespräche mit den Sozialpartnern und in der Bundesregierung gebe. Diese sollte man abwarten. “Ein Vorpreschen mit Einzelmaßnahmen hilft der Sache nicht.”

Der Vizekanzler betonte auch, dass die Bundesregierung gerade erst vereinbart habe, die Möglichkeiten für gemeinnützige Arbeiten von Asylwerbern sowie Sprach- und Wertekurse auszubauen. Darauf liege derzeit der Fokus. Die von Stöger vorgeschlagene generelle Öffnung des Dienstleistungsschecks für Asylwerber schon nach drei Monaten hält Mitterlehner deshalb für das “falsche Signal”, weil es im Ausland verzerrt als Öffnung des gesamten Arbeitsmarktes ankommen und damit als unerwünschter “Pull-Faktor” wirken könnte. Österreich sei in der Flüchtlingskrise im europäischen Vergleich schon jetzt stark belastet.

Stöger meinte hingegen, dass eine rasche und erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt sowohl für die betroffenen Menschen als auch für unsere Gesellschaft und Wirtschaft wichtig wären. Deshalb möchte er “die Möglichkeit schaffen, dass Asylwerber für kleine Arbeiten in Privathaushalten mit dem Dienstleistungsscheck entlohnt werden können”. Die Beschäftigung in Privathaushalten hält der Sozialminister für besonders gut geeignet, da sie Kontakt zur Bevölkerung ermögliche und gleichzeitig arbeitsmarktneutral sei. Reinigungsarbeiten, Kinderbetreuung und einfache Gartenarbeiten seien typische Tätigkeiten, für die der Dienstleistungsscheck gedacht ist.

Der Dienstleistungsscheck dient zur Entlohnung für befristete Arbeitsverhältnisse in privaten Haushalten bis zur Geringfügigkeitsgrenze. Der Arbeitnehmer ist damit automatisch unfallversichert. Ein Scheck im Wert von 10 Euro kostet 10,20 Euro. Mit den 20 Cent werden die Unfallversicherung und ein Verwaltungskostenanteil abgegolten. Der Dienstleistungsscheck ist in Trafiken, bei der Post und online erhältlich.

Nach mäßigem Start im Jahr 2006 ist die Inanspruchnahme des Dienstleistungsscheck zuletzt doch angestiegen. Insgesamt sind nach Zahlen des Sozialministeriums im Jahr 2015 296.665 Dienstleistungsschecks im Gesamtwert von 7,8 Millionen Euro verkauft worden. Eingelöst wurden im Vorjahr Schecks im Gesamtwert von 7,6 Millionen Euro. Das entsprach einer Steigerung gegenüber 2014 um rund 20 Prozent. Heuer wurden im ersten Halbjahr bereits Schecks im Wert von 4,53 Mio. Euro verkauft und im Wert von 4,34 Mio. Euro eingelöst.

“Massiven Widerstand” gegen die geplante Öffnung des Dienstleistungsschecks für Asylwerber kündigte die FPÖ an. Trotz anhaltender Rekordarbeitslosigkeit sei es das oberste Ziel des Sozialministers, den Migranten Arbeit zu verschaffen. Stöger “macht somit weiterhin bevorzugt Arbeitsmarktpolitik für Ausländer”, kritisierte Generalsekretär Herbert Kickl. Damit würden Teilzeitkräfte aus Österreich, aber auch Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund eine riesengroße Konkurrenz bekommen. “Diese Stöger-Idee würde auch einen neuen Turboeffekt für einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in unserem Land mit sich bringen”, meinte Kickl.

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl ist hingegen für eine Öffnung des Dienstleistungsschecks für Asylwerber. “Menschen, die sich legal in einem Land aufhalten, sollen auch etwas tun dürfen”, wird Leitl in der “Kleinen Zeitung” (Mittwochsausgabe) laut Vorabmeldung zitiert. Leitl widerspricht damit seinem Parteikollegen und Vizekanzler Mitterlehner (ÖVP). Leitl entgegnete, ein Pull-Faktor “wäre es, wenn jemand für’s Nichtstun Geld bekommt”. Arbeit sei immer noch die beste Form der Integration.

Kolmann versprach über Jahrzehnte den Österreichern im ORF-Vorabendprogramm das große Glück im “Lottostudio” mit dem legendären Spruch “Wie heißt’s im Lotto? Alles ist möglich!”. Auch mit dem erfolgreichen Quatschformat “Tohuwabohu” spielte er sich in die Herzen seiner Zuschauer.

Sein persönliches Glück fand der Künstler aber nicht zuletzt auf der Bühne, war er doch ab 1958 Mitglied im “Simpl”-Ensemble von Karl Farkas, bevor er nach mehreren Zwischenstationen 1973 Mitglied des Volksopernensembles wurde, wo er sich im Operettenrepertoire ausleben konnte. 1993 folgte der Wechsel zum Ensemble des Theaters in der Josefstadt, dessen Ehrenmitglied Kolmann seit 1998 war. 2003 wurde Kolmann bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte der Titel des Kammerschauspielers verliehen.

Mit Ossy Kolmann verliere Österreich einen Menschen, “der den Humor einer ganzen Generation geprägt hat”, sagte am Dienstag ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Kolmann, “einer der absoluten ORF-Publikumslieblinge”, sei stets Garant für beste Unterhaltung gewesen. “Seine legendären Sketches zählen zum österreichischen Kulturgut.” Der ORF ändert in memoriam sein Programm.

ORF 2 bringt am Sonntag um 14.00 Uhr das TV-Porträt “Ossy Kolmann – Abgeschminkt”. Es folgt um 14.30 Uhr mit “Der keusche Lebemann” eine Komödie von Franz Arnold und Ernst Bach nach einer Inszenierung von Thaddäus Podgorski. Kolmann spielt darin einen paternalistischen Chef, gezeigt wird eine Aufzeichnung aus den Wiener Kammerspielen aus dem Jahr 2002.

ORF III bringt am Sonntag um 17.25 Uhr einen der größten Publikumshits Kolmanns – “Pension Schöller” – als Aufzeichnung aus den Kammerspielen aus dem Jahr 1994 mit u.a. Helmuth Lohner. Regie führte Heinz Marecek. Danach (19.00 Uhr) ist auch auf ORF III das Porträt “Ossy Kolmann – Abgeschminkt” zu sehen.

“Dass vieles möglich ist, gleichzeitig typisch wienerischer ,Strizzi” und Komödiant, jahrzehntelang hoch ge- und verehrter Bühnen- und Fernseh-Star, hat Ossy Kolmann ausgezeichnet”, betonte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. “Alles, was ein Mensch hinterlässt, lebt in denen fort, die er beeinflusste und berührte. Das gilt für Generationen von Zuschauerinnen und Zuschauern, die seine Stimme im Ohr und sein humoristisches Talent vor Augen behalten – ein fixer Bestandteil der ORF-Familie.”

Alleine mit der Kraft der Gedanken einen Computer, Maschinen oder Körperprothesen steuern: das ist Ziel von Brain-Computer-Interfaces (BCI), sogenannten Gehirn- Computer-Schnittstellen. Die Vision begeistert Wissenschafter seit den 1970er-Jahren und weckt große Hoffnungen in der Spieleindustrie wie auch in der Rehabilitation von körperlich schwer behinderten Menschen. “Das beginnt bei der Fähigkeit zu kommunizieren, geht über Muskel- und Nervenstimulation bis hin zur gesteigerten Aufmerksamkeitskapazität”, fasste Gernot Müller-Putz, Leiter des Institut für Neurotechnologie an der Technischen Universität Graz, zusammen. Am Grazer Institut beschäftigen sich Forscher seit 25 Jahren mit der Thematik.

Menschen mit gravierenden körperlichen Handicaps werden am 8. Oktober in der Swiss Arena Kloten mit Prothesen, die sie über ihre eigenen Gehirnsignale steuern, zu Wettkämpfen in sechs unterschiedlichen Disziplinen antreten. Organisiert wird der “Cybathlon” von der ETH Zürich. Rund 80 Teams weltweit haben sich angemeldet. Unter ihnen auch ein von Müller-Putz ins Leben gerufenes Studierendenteam – und der Steirer Gerhard Kleinhofer aus Gußwerk nahe Mariazell (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag).

“Unter anderem werden Träger von Beinprothesen miteinander auf einem Hindernisparcours um die Wette laufen, Teilnehmer mit Armprothesen messen sich in einem Geschicklichkeitstest und Piloten mit einer Querschnittlähmung absolvieren einen Hindernisparcours mittels eines motorisierten Exoskeletts”, schilderte der Grazer Teamleader David Steyrl vom Grazer Laboratory of Brain-Computer Interfaces gegenüber der APA. In der Disziplin “BCI Race” kontrollieren und steuern jeweils vier schwer gelähmte “Runner” durch gewisse Gehirnsignale eine Figur (Avatar) in einem Wettrennen am PC.

“Unser Pilot muss die richtigen Signale zum richtigen Zeitpunkt aussenden, damit der Avatar die Einzelstrecken des Parcours beschleunigt bewältigt. Falsche Signale führen zu einer Verlangsamung”, erläuterte Teammitglied Bernhard Frohner. Das Grazer BCI Racing Team “Mirage 91” besteht aus rund 15 Studierenden und ist das einzige hochschulgebundene österreichische Team. Vier weitere Teams mit Österreichbezug hat der Technologieentwickler Otto Bock angemeldet, wie auf der “Cybatholon”-Hompage ersichtlich ist.

Der Steirer Gerhard Kleinhofer ist seit seinem Schlaganfall motorisch schwer eingeschränkt. Am “Cybathlon” tritt er mithilfe von Grazer Forschern zu einem Rennen mit Gedankensteuerung an. In seinem ersten Leben war Gerhard Kleinhofer Sportdirektor des österreichischen Rodelteams im Naturbahn-Rodeln. Im Jänner 2014 hatte der damals 34-Jährige einen Schlaganfall im Hirnstamm erlitten und wurde erst nach mehreren Stunden gefunden. Seitdem ist die Beweglichkeit seiner Arme, Beine und selbst der Finger extrem reduziert. Doch der Vater eines vierjährigen Sohnes kämpfte sich mit Hochdruck wieder ins Leben zurück: unter anderem mit einem speziellen Rollstuhl mit Joystick. Diesen kann er steuern, weil er seine Finger etwas bewegen kann, ebenso gelingt es ihm, kurze SMS zu schreiben.

Somit ist er eigentlich nicht auf ein Brain-Computer-Interface (BCI) angewiesen, um mit seiner Umwelt zu kommunizieren, wie David Steyrl vom Grazer BCI Racing Team gegenüber der APA schilderte. Das Team der TU Graz vereint Studierende der Richtungen Biomedical Engineering, Computer Science und Information and Computer Engineering, die gemeinsam mit Kleinhofer beim “Cybothlon” einen Sieg im “BCI Race” davontragen wollen.

BCI nutzen Hirnsignale, die mittels einer Kappe mit Elektroden gemessen werden. Sie können die elektrische Hirnaktivität von Patienten erfassen und übersetzen sie in technische Steuersignale: zur Manipulation eines Cursors am Computer, zum Tippen von Buchstaben, zur Steuerung von Maschinen oder Hilfsmitteln wie beispielsweise eine Prothese. Um mit Hirnströmen, die den Gedanken entspringen, eine Maschine steuern zu können, muss mehr getan werden als eine EEG-Kappe aufzusetzen: Gehirnströme lokalisieren, Signalverarbeitung, Software programmieren, mit dem BCI-User trainieren.

Er muss sich konzentriert bestimmte Aufgaben vorstellen, die relativ gut erkennbare Hirnsignale erzeugen, die dann zur Steuerung herangezogen werden können. Dazu gehören zum Beispiel spezifische Signale, die entstehen, wenn man an die Bewegung der eigenen Hand, eines Fußes, ans Singen oder an Kopfrechnen denkt, erläuterte Steyrl. Im November 2015 hat das Training für Kleinhofer begonnen. Das Grazer Team fährt zweimal wöchentlich ins Mariazellerland: “Eine bis maximal zwei Stunden Messzeit und Training sind möglich”, schilderte Maria Höller aus dem Studententeam. Woher die jungen Leute die Motivation für den neben dem Studium doch enormen zeitlichen Einsatz nehmen: “Von Herrn Kleinhofer. Er ist extrem motiviert. Er treibt uns an. Doch wir werden auch von der Universität und unseren Sponsoren gut unterstützt”, so die Studentin.

“Ich bin ein Visionär und blicke in die Zukunft. Es besteht vielleicht die Möglichkeit für ein extrem modernes Forschungs- und Therapiezentrum gemeinsam mit der TU Graz. Ich glaube, im neurologischen Bereich ist noch viel möglich”, hielt Kleinhofer gegenüber der APA fest. Bevor er im Oktober antritt, will er mit dem Grazer Team – auf eigenen Vorschlag – noch ein einwöchiges Trainingslager absolvieren. “Wir verfolgen ein Ziel, das ist der Sieg”, betonte Kleinhofer. Wichtig am “Cybathlon” sei ihm aber auch das Kennenlernen verschiedener aktueller BCI-Projekte. Soviel zur Motivation.

Der Autofahrer stellte sein Fahrzeug am Dienstag gegen 3.40 Uhr ausgerechnet in einer Haltezone für Polizeifahrzeuge vor der Inspektion Laurenzerberg ab. “Als Beamte den augenscheinlich alkoholisierten Fahrzeuglenker auf die Verwaltungsübertretung aufmerksam machten, zeigte sich dieser äußerst aggressiv und beschimpfte die einschreitenden Polizisten”, berichtete Sprecher Christoph Pölzl. Der 26-Jährige verweigerte einen Alkomattest und attackierte schließlich die Einsatzkräfte mit Fäusten und Tritten. “Alle vier beteiligten Polizisten wurden dabei verletzt. Zwei Beamte konnten ihren Dienst nicht fortsetzen”, sagte Pölzl.

Der Burgenländer wurde vorläufig festgenommen. Nach seiner Einvernahme, in der er den Angriff zugegeben hat, aber nicht erklären konnte, befand er sich am Dienstag nach einer Anzeige wieder in Freiheit.

Montagnachmittag hatte die Bereitschaftseinheit der Polizei mit dem Stadtpolizeikommando Rudolfsheim-Fünfhaus Personenkontrollen im Vogelweidpark durchgeführt. “Ein Mann zeigte sich dabei sehr ungehalten und musste nach verwaltungsstrafrechtlichen Vorschriften festgenommen werden”, berichtete Pölzl. Der 26-Jährige wehrte sich, trat mehrere Beamte. Zwei von ihnen wurden leicht verletzt. Schlussendlich habe der Westafrikaner die Polizisten mit dem Umbringen bedroht. Er befand sich am Dienstag in Haft.

Die Schließung der Geburtenstation in Sterzing zieht weiter große Kreise.

Nach einer großen Kundgebung mit Fackelumzug (UT24 berichtete), an der rund 3.000 Menschen teilnahmen, wollen die Wipptaler weiter an ihren Zielen festhalen.

Wipptaler empfangen LH Kompatscher

Ein Treffen, welches am gestrigen Montagabend zwischen SVP-Landeshauptmann Arno Kompatscher und enttäuschten SVP-Mitgliedern im Bezirk Wipptal stattfand, wurde ebenfalls von zahlreichen Bürgern dafür genutzt, ihre Unzufriedenheit mit der Schließung der Geburtenabteilung zum Ausdruck zu bringen.

Mit mehreren Spruchbändern und Luftballonen wurde LH Kompatscher dabei von den Wipptalern empfangen.

Dabei gaben viele Bürger Kompatscher zu verstehen, was man von der Landesregierung verlange: „Die Geburtenstation muss offen bleiben!“

Teilnehmer enttäuscht

Der Landeshauptmann selbst reagierte laut Aussagen einer Augenzeugin allerdings wenig beeindruckt.

Er habe schweigend die Plakate gelesen und den Teilnehmern anschließend zu verstehen gegeben, dass er ihre Sorgen nachvollziehen könne.

Doch ein Zurückrudern in Sachen Schließung komme derzeit für ihn nicht in Frage. Viele Teilnehmer sollen daraufhin sehr enttäuscht auf das Verhalten von Kompatscher reagiert haben.


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Auch wenn sich die Österreicher im Urlaub am liebsten von Italienern verführen lassen, verschauen sich immerhin elf Prozent in einen Landsmann bzw. eine Landsfrau. 48 Prozent der Österreicher gaben an, dass die Liebe, die als Urlaubsflirt begann, die Ferienzeit überdauert hat.

Österreichische Männer verlieben sich meist in niederländische Urlaubsbekanntschaften (16 Prozent). Aber auch die deutschen Nachbarn sind mit ebenfalls 16 Prozent gleich beliebt. Elf Prozent finden ihr Glück mit einer französischen Urlaubsliebe. Die Frauenherzen wiederum zieht es mit 34 Prozent eindeutig in Richtung Italien. Hier müssen sich die Deutschen mit 16 Prozent und Platz zwei begnügen. Die Chilenen lassen zehn Prozent der heimischen Frauen schwach werden.

Sprachbarrieren waren für die Verliebten kein Hindernis. 52 Prozent der Befragten gaben an, sich mit ihrem Urlaubsflirt in einer dritten Sprache unterhalten zu haben, die beide beherrschen. 48 Prozent konnten sogar die Muttersprache des jeweils anderen so gut sprechen, dass eine Konversation möglich war.

95 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass es ein entscheidender Flirtvorteil ist, wenn man die Sprache der Urlaubsliebe sprechen kann. Jeder Dritte hat sogar schon einmal aus Liebe eine Sprache gelernt.

Im Zuge einer Kontrolle stoppten die Polizisten das vom Kuwaiter gelenkte Auto. Dabei stellten sie fest, dass das eineinhalbjährige Kind ohne Sicherung auf dem Schoß der Mutter am Beifahrersitz saß. Der Lenker gab an, dass er über die rechtlichen Bestimmungen zur Kindersicherung in Österreich durchaus Bescheid wüsste, es sei aber wegen der vielen Gepäckstücke kein Platz für einen Kindersitz im Wagen.

Die Beamten kündigten eine Anzeige an und forderten eine Sicherheitsleistung über 110 Euro, woraufhin der Urlauber ausstieg und wild gestikulierend auf die Polizisten losging. Da er nach mehrmaliger Aufforderung dieses Verhalten immer noch nicht einstellte, nahmen ihn die Beamten fest.

In der Polizeiinspektion wurde Kontakt mit dem Journalbeamten der Bezirkshauptmannschaft aufgenommen, der eine weitere Sicherheitsleistung in der Höhe von 600 Euro verfügte. Nachdem der Kuwaiti beide Beträge bezahlt hatte, wurde er wieder freigelassen.

Laut CNA war der Bus auf dem Weg zum Taoyuan-Flughafen der Hauptstadt Taipeh. Wie lokale Behörden mitteilten, blieb die Ursache des Unfalls zunächst unklar. Eine Untersuchung sei angelaufen.

Das Verhältnis zwischen China und Taiwan ist kompliziert: Während Peking die Insel als abtrünnige Provinz betrachtet, sieht Taiwan sich als eigenständig funktionierende Demokratie. Die Beziehungen sind besonders angespannt, seit im Mai mit Tsai Ing-wen eine neue Präsidentin ihr Amt in Taiwan angetreten hat.

Nachdem der Pensionist am Abend des 6. Juli noch immer nicht zu Hause war, schlugen die Angehörigen Alarm. Eine Suchaktion, an der rund 250 Personen der Polizei, des Grünen und Roten Kreuzes sowie des Samariterbundes, der Rettungshundebrigade und der Feuerwehren in der Umgebung beteiligt waren, wurde wenige Tage später, am frühen Nachmittag des 9. Juli abgebrochen. Auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera wurde eingesetzt.

Nun wurde der tote Pensionist nur wenige Kilometer von jenem Ort entfernt, wo er zuletzt gesehen worden war, entdeckt. Polizei und ein Arzt sowie die Angehörigen wurden verständigt, hieß es von der Exekutive. Eine Obduktion wurde angeordnet. Die Familie werde von einem Kriseninterventionsteam betreut, sagte eine Polizeisprecherin.

Der betroffene Regionalzug soll zum Tatzeitpunkt mit rund 20 Fahrgästen besetzt gewesen sein.

Die Polizei geht aktuell davon aus, dass der 17-jährige Afghane als Einzeltäter agiert haben dürfte. Er verletzte bei seiner Bluttat vier Menschen schwer.

Afghane griff auch Polizei an

Als die Polizei schließlich eingreifen konnte, soll der junge Attentäter auch versucht haben, die einschreitenden Beamten anzugreifen.

Der 17-jährige Asylwerber wurde schließlich von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei tödlich verletzt.

„So etwas hat Bayern noch nicht erlebt“

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann verurteilte den Amoklauf aufs Schärfste, der vermutlich einen islamistischen Hintergrund haben soll. Dies ist jedoch derzeit noch Gegenstand von Ermittlungen.

Herrmann sprach außerdem in einer ersten Stellungnahme davon, dass es sich um eine schreckliche Tat handle, die man so in Bayern noch nicht erlebt habe.

Kurz nach dem Start dürfte sich der Schirm in die falsche Richtung ausgedreht haben, weshalb er auf den Hang zusteuerte, wo der Mann schließlich mit schon relativ hoher Geschwindigkeit auf dem Almboden aufschlug.

Der Sportler zog sich dabei schwere Verletzungen zu und musste von der Besatzung des Rettungshubschraubers mittels Tau geborgen und anschließend in das BKH Kufstein eingeliefert werden.

Rund 4.000 Erdogan-Anhänger hatten in der Nacht auf Samstag in Wien spontan gegen den Militärputsch demonstriert. Am Samstagnachmittag kam es zu einer weiteren Demonstration, bei der ein zuvor von der Polizei geräumter Gastgarten einer kurdischen Restaurantkette von den Demonstranten demoliert wurde.

“Man muss mit einem gewissen Unbehagen sehen, wenn hier politische und religiöse Motive vermischt werden”, sagte Kern am Montagabend in der ZiB1. “Das sind wir nicht gewohnt, das passt nicht zu unserer politischen Kultur.” Aus diesem Grund habe er Vertreter der muslimischen Organisationen zu einem Gespräch eingeladen, “um einen Weg zu suchen des sinnvollen demokratischen Umgangs miteinander”.

Mitterlehner forderte auf Facebook “mehr Loyalität und Respekt gegenüber Österreich als Gastland”. “Mir fehlt jedes Verständnis dafür, wenn politische Konflikte aus dem Ausland zu uns importiert werden. Wir dulden in Österreich keine Parallelgesellschaften.” Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) sagte dem “Kurier”, er sehe die Demonstrationen, bei denen es auch Sachbeschädigungen gegeben habe, “mehr als kritisch”. “Unter dem Deckmantel der Demonstrationsfreiheit innenpolitische Meinungsbilder aus der Türkei in Österreich zu verbreiten, ist inakzeptabel.”

Van der Bellen und Meinl-Reisinger warfen den Erdogan-Sympathisanten vor, in Österreich jene Rechte in Anspruch zu nehmen, die ihr Idol in der Türkei mit Füßen trete. “Jene, die hier in Österreich das Demonstrationsrecht in Anspruch nehmen, müssen sehen, dass genau Rechte wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, unabhängige Justiz und Demonstrationsfreiheit in der Türkei von Präsident Erdogan verwehrt werden”, schrieb Van der Bellen auf Facebook. Er verurteile “jeden Versuch, den Konflikt in der Türkei in gewalttätiger Form nach Österreich zu tragen, wenn etwa bei einer Demo Kurden attackiert werden”.

Meinl-Reisinger bezeichnete die Pro-Erdogan-Demonstrationen als “gelinde gesagt frech”. “Hier demonstrieren Menschen für ein Regime, das die Demonstrationsfreiheit mit Füßen tritt”, schrieb die Neos-Vizechefin am Montag in ihrem Blog. “Ja, es ist euer gutes Recht für Erdogan und seine Schergen und für eine fundamentalistische, nationalistische und islamische Türkei auf die Straße zu gehen. Aber bitte: Macht das doch in der Türkei!”

Kritisch äußerte sich auch der Grüne Nationalratsabgeordnete Peter Pilz. “Ich will keine türkischen Verhältnisse in Österreich haben”, sagte er dem “Kurier”. Die Türkische Kulturgemeinde (TKG) in Österreich forderte Demonstranten in einer Aussendung am Montag auf, keine türkischen Fahnen und keine türkischen Kampfparolen zu benützen. Das sei nämlich “ein Schuss ins eigene Knie”, betonte die Organisation.

Der Präsident der Erdogan-nahen Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD), Cem Aslan, bestritt gegenüber dem “Kurier”, die umstrittenen Demonstrationen organisiert zu haben. Auf Facebook distanzierte sich die UETD am Montag von denjenigen, die den Gastgarten der Restaurantkette Türkis angegriffen hatten. “Es handelt sich hierbei um einen niederträchtigen Angriff von Leuten/Provokateuren die nichts mit unserer Vereinigung zu tun haben”, teilte die UETD mit. “Solche Aktionen werfen einen Schatten auf den Sieg jener furchtlosen Menschen, die es geschafft haben einen grausamen Putsch zu verhindern.”

Bereits am Sonntag hatten FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) die Pro-Erdogan-Demonstrationen in Österreich kritisiert. Hofer sagte, er mache sich wegen der Demos “Sorgen” um Österreich, das wegen seiner Zuwanderungspolitik “leichtfertig an Radikale” verschenkt werde. Kurz sagte der “Kronen Zeitung”, als Integrationsminister erwarte er sich “von Menschen, die bei uns leben, dass sie ihrem neuen Heimatland gegenüber loyal sind und es aus Respekt unterlassen, politische Konflikte nach Österreich zu importieren”.

Die “Neue Linkswende”, die zu der – auch in sozialen Medien umstrittenen – “Demonstration am Samstag in Wien aufgerufen hatte, verteidigte die Kundgebung und nahm zum Ablauf im Internet Stellung. Insbesondere hatte das Auftreten von Anhängern der ultrarechten “Grauen Wölfe” und Angriffe auf ein kurdisches Lokal auf der Mariahilfer Straße für Empörung und Kritik gesorgt.

Die “Neue Linkswende” begründete den Demonstrationsaufruf auf ihrer Homepage mit dem Argument: “Zum ersten Mal in der türkischen Geschichte haben einfache Menschen einen Militärputsch abgewehrt.” “In der unglaublich aufgeheizten Stimmung” sei es weder der Erdogan-nahen Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) noch der Neuen Linkswende möglich gewesen, den Protest in geordnete Bahnen zu lenken.

“Zeugnis dafür ist, dass sich der Demonstrationszug selbstständig in Bewegung gesetzt hat, noch bevor die vorbereiteten Reden gehalten werden konnten – kritische Reden, in denen auch alle dazu aufgerufen worden wären, türkische Faschisten (MHP, “Graue Wölfe”) aus dem Protest zu drängen. “Aktivisten der Neuen Linkswende hätten auch die “Faschisten der MHP” aus der Demonstration gedrängt.

Der Kabarettist Florian Scheuba kommentierte auf Twitter die ungewöhnliche Allianz von Links-Aktivisten mit Anhängern der Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit den Worten: “Antifaschisten auf einer Pro-Erdogan-Demo sind wie eine Vegetarier-Party beim Plachutta.” Er spielte damit auf ein für seinen Tafelspitz bekanntes Restaurant in Wien an.