von ih 29.03.2016 16:08 Uhr

Politiker von Bettler aggressiv angegriffen – das Interview

Tirols FPÖ-Klubobmann Rudi Federspiel wurde kürzlich sehr aggressiv von einem amtsbekannten Bettler angegangen und dabei beinahe schwer verletzt (UT24 berichtete). Wir haben mit dem Politiker direkt über den brutalen Vorfall gesprochen.

Der Innsbrucker Politiker wurde von einem Bettler angegangen - Fotomontage: UT24

UT24: Herr Federspiel, Sie wurden kürzlich von einem rumänischen Bettler in Innsbruck angegriffen. Wie ist es dazu gekommen?

Nun, der Vorfall hat ja eine Vorgeschichte. Und zwar bin ich dem Bettler vor etwa 14 Tagen in der Stadt begegnet, als dieser eine Frau mit seinem Becher tätlich angegangen ist, weil diese ihm nichts geben wollte. Als ich dann hin bin, um der Frau zu helfen, hat er mich angespuckt und mit allen möglichen Schimpfwörtern beleidigt. Daraufhin habe ich den Mann bei der Polizei angezeigt. Diese muss wohl bearbeitet worden sein, denn am Karfreitag wollte er vermutlich seinen ganzen Frust über die Anzeige an mir auslassen, als er mir erneut über den Weg gelaufen ist.

 

UT24: Was ist genau am Karfreitag passiert und wo haben Sie den Bettler wieder getroffen?

Ich befand mich in dem Moment auf der Maria-Hilfer-Straße an einer Bushaltestelle. Da hat er mich wieder gesehen und ist dann so richtig auf mich losgegangen. Dabei hat er mit seinem Stock auf mich eingeschlagen und mir seine Krücken nachgeschmissen. Dabei konnte ich ihm glücklicherweise ausweichen, sodass nichts schlimmeres passieren konnte.

 

UT24: Wie ist es Ihrer Ansicht nach generell um das Bettlerwesen in Innsbruck bestellt?


Hauptsächlich haben wir in Innsbruck mit dem Problem des aggressiven Bettelns zu kämpfen.  Dabei werden immer öfters Personen massiv belästigt, wenn sie den Bettlern nichts in ihre Becher schmeißen. Dieses aggressive Betteln ist zwar offiziell verboten, aber die Polizei ist dagegen machtlos. Was mich aber richtig zornig macht, ist die Tatsache, dass es augenscheinlich ist, dass viele Bettler, u.a. besagter Mann, der auf mich losgegangen ist, eine Behinderung als Vorwand vorspielen, um Mitleid zu erzeugen. Ich finde das ist eine ungeheure Beleidigung all jener Menschen, die wirklich unter einer Behinderung zu leiden haben. Obwohl es aber bereits eindeutig nachgewiesen ist, dass es in Innsbruck mehrere kerngesunde “Bettler” gibt, die eine körperliche Beeinträchtigung nur vortäuschen, ist bis heute nichts dagegen unternommen worden.

 

UT24: Welche politischen Initiativen wünschen Sie sich für Innsbruck, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen?

Ich habe bereits in Vergangenheit einen Antrag zu dieser Problematik eingebracht. Dieser liegt jedoch leider nur in der Schublade von der Frau Bürgermeisterin Oppitz-Plörer und wird nicht umgesetzt. Sozusagen herrscht hier absoluter Stillstand, weil unsere Bürgermeisterin in einer Linksregierung mit den Grünen sitzt. Der Antrag hätte ein generelles Bettelverbot für Innsbruck vorgesehen. Denn dieses Verbot könnten alle Kommunen selbstständig und problemlos umsetzen, da dies das Landespolizeigesetz vorsieht. Dies wird aber nicht gemacht in Innsbruck, was tragisch ist. Aber trotz, dass wir zumindest ein Bettelverbot auf den Märkten eingeführt haben, waren die Bettler trotzdem da und die Polizei hat nichts gemacht. Die Frau Bürgermeisterin schaut in dieser Angelegenheit leider immer noch tatenlos zu. Wir werden aber weiter dran bleiben, dieses Problem zu lösen und endlich in den Griff zu bekommen.

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