von gru 05.05.2015 20:04 Uhr

Gemeindewahlen 2015: “Für’s Dorf” im UT24 Interview

Die überparteiliche Liste „für’s Dorf“ nimmt zu aktuellen Fragen zur Gemeinde-, Wirtschafts- und Landespolitik Stellung. Es sind klare Worte.
Die Niederdorfer Liste "Fürs' Dorf". Bild: Für's Dorf

Die überparteiliche Liste “Für’s Dorf” in Niederdorf geht dem Wahlkampffinale entgegen. Am Freitag, dem 8. Mai, findet um 18:00 Uhr die Abschlussveranstaltung der Sammelbewegung im Hotel Emma in Niederdorf statt.

Wir nutzen die Gelegenheit, um noch einmal die Standpunkte der Liste zu einigen heißen Fragen der Gemeinde-, Wirtschafts- und Landespolitik einzuholen.

Die Liste “Für’s Dorf” hat uns schriftlich auf die folgenden Fragen geantwortet:

 


UT24: In vielen Gemeinden schließen sich diesmal die kleinen Listen zusammen und treten gemeinsam an. Welche Erfahrungen haben Sie in Niederdorf dazu gebracht, die Kräfte zu bündeln?

Die Niederdorfer Liste „Für’s Dorf“ ist eine überparteiliche, für alle Richtungen offene Bewegung. Sie kommt dem Wunsch vieler Bürger nach, auf Gemeindeebene das Parteiengezänk in den Hintergrund und die Personenwahl in den Vordergrund zu stellen.

Leider hat die Svp das Angebot auf dieser Liste mitzutun, nicht angenommen.

 


Wie hat die Zusammenarbeit mit der Mehrheit in den letzten 5 Jahren funktioniert?

Die Zusammenarbeit mit den Gemeindeverwaltern war gekennzeichnet von Spannungen und einem mangelndem Respekt einer anderen Meinung gegenüber.

 


Vielerorts wird ein rauher Umgangston der Gemeindeverwaltung mit kritischen Stimmen inner- und außerhalb des Gemeinderates beklagt. In Ihrer Nachbargemeinde Toblach erfreut sich hingegen ein Bürgermeister großer Beliebtheit, der gerade auch wegen seiner menschlichen Qualitäten gelobt wird. Werden diese “Soft-Skills” (“weichen Fähigkeiten”) für gewählte Entscheidungsträger immer wichtiger im Vergleich zur reinen Verwaltungsarbeit?

Wir sind der Meinung, dass die Zeiten der Dorfkaiser vorbei sind und es ist zu hoffen, dass menschliche Qualitäten immer mehr zum Tragen kommen.

 


Niederdorf hat die Fertigstellung der Ortsumfahrung als große Erleichterung erlebt und gilt seitdem als der familienfreundlichste und ruhigste Tourismusort des Hochpustertals. Ist dies Chance und Gefahr gleichzeitig?

Die Ortsumfahrung ist eine große Chance. Für Niederdorf sind damit die Voraussetzungen gegeben auf einen gesundheitsbewussten und sanften Tourismus zu setzen.

 


Thema Zweitwohnungen: Was wurde bisher dagegen unternommen, was ist Ihre Vorstellung?

Unser Beschlussantrag, die Konventionierung neu zu errichtender Wohnungen auf 100 % zu erhöhen, wurde mit knapper Mehrheit vom Gemeinderat  abgelehnt.

In Zukunft werden wir Druck auf die Landesregierung ausüben, in dieser Frage klarere gesetzliche Bestimmungen und Einschränkungen zu erlassen.

 


In Niederdorf gibt es eine Reihe von Handwerksbetrieben, die vor allem aus dem Umfeld der Bauwirtschaft stammen. Hat sich die Wirtschafts- und Baukrise auch bei Ihnen bemerkbar gemacht? Hat eine Gemeinde überhaupt die Möglichkeit, hier zu helfen?

Natürlich hat sich auch in Niederdorf die Wirtschafts- und Baukrise bemerkbar gemacht.

Auch wenn ihre Möglichkeiten begrenzt sind, kommt der Gemeindeverwaltung die Aufgabe zu, den betroffenen Handwerksbetrieben zur Seite zu stehen.

 


Der Dauerbrenner: Krankenhaus Innichen. Haben die lokalen Vertreter der Volkspartei wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Demontage dieser wichigen Einrichtung zu verhindern?

Im Vergleich zu den Bezirken Vinschgau und Wipptal haben sich die Gemeinden des Hochpustertales zu zögerlich und vor allem zu spät für das Krankenhaus Innichen eingesetzt.

 


Eine gefährliche Frage: Wie stehen Sie zum Thema Gemeindezusammenlegungen? Mit Prags grenzt ja eine Kleingemeinde (rund 650 Einwohner) an Niederdorf an.

Wir sind der Meinung, dass die Zusammenarbeit zwischen Niederdorf und Prags zu intensivieren ist, sprechen uns jedoch gegen eine Zusammenlegung aus, da die beiden Dörfer doch recht unterschiedliche Charakteristiken aufweisen.

 


Als letzte Frage: Hat die Demokratie in Süd-Tirol zuwenige Wähler oder fehlt dem Wähler in Süd-Tirol die Demokratie?

Wir sind überzeugt, dass die Wähler in Niederdorf die Chance, die sich ihnen bei dieser Wahl bietet, nutzen werden.

 


Interview: Rupert Gietl


 

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