von gru 17.04.2015 22:05 Uhr

Geburtshilfe – Anzeige: Hans Peter Stauder im Interview

Schließung der Geburtshilfe: Hans Peter Stauder wurde von der Innichner Gemeindeverwaltung wegen Verleumdung angezeigt. Was er davon hält, erzählt er im UT24 Interview.
HP Stauder ärgert W Tschurtschenthaler. Photomontage: UT24

Wie haben Sie von der Strafanzeige gegen Sie erfahren?

Ein Mitglied von der Bürgerliste Innichen hat mich über Mail informiert.

Wie war Ihre erste Reaktion?

Ich habe auf der Homepage der Gemeinde Innichen gesucht und tatsächlich: Es gibt einen einstimmigen Beschluss des Ausschusses, mich und die Tageszeitung wegen Artikel 595 des Strafgesetzbuches, im Klartext wegen Verleumdung, anzuzeigen.

Wie ist es zu den Aussagen gekommen, die Ihnen zur Last gelegt werden?

In einem Gespräch mit der Tageszeitungs-Journalistin Silke Hinterwalder kamen wir auf das Thema Geburtenabteilung im Krankenhaus Innichen. Ich zeigte mich verwundert, dass die Nachbargemeinden nicht in die definitive Entscheidung zur Schließung eingebunden, geschweige denn informiert worden sind. Dieser Umstand war nämlich zuvor schon am 23. März im Gemeinderat von Sexten einhellig kritisiert worden.

In diesem Zusammenhang meinte ich sinngemäß, dass nach so einem Alleingang der Gemeindeverwaltung von Innichen, auch die Letztverantwortung dieses fatalen Ergebnisses nun dort liege.

Zu diesen Aussagen stehe ich nach wie vor. Ich glaube sogar, dass Innichen und auch die Nachbargemeinden dem Beispiel des Bürgermeisters und einiger Ausschussmitglieder des Stadtrates von Sterzing hätten folgen müssen, um der Forderung nach Erhaltung der Geburtenabteilung von Innichen Nachdruck zu verleihen. Denn ich bin der Meinung, dass wir gerade erst den ersten Schritt zur Demontage unseres Krankenhauses erlebt haben.

Nun muss der Staatsanwalt gegen Sie ermitteln. Haben Sie von den Vertretern der Justiz schon etwas gehört?

Nein. Aber ich glaube, recht viel kann wohl nicht passieren. Freie Meinungsäußerungen sind jedermanns Recht und für einen Gemeinderat wie mich sogar Pflicht! Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass ich mir damit Probleme eingehandelt habe. Zum Glück entstehen den Bürgern von Innichen durch diesen Schnellschuss keine Kosten. Ob es den Mitgliedern des Ausschusses etwas bringt, wird sich zeigen.

Ihr Fazit zu dieser Sache?

In Innichen gibt es in der Gemeindestube anscheinden zart besaitete Seelen…

Interview: gru

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