von gru 16.03.2015 21:05 Uhr

Das Wild im Wechsel der Jahreszeiten – Der Spielhahn

Teil 2 der UT24 Serie über das Wild in den Alpen im Wechsel der Jahreszeiten. Der Hobby-Photograph Roland Innerkofler aus Sexten beschäftigt sich seit Jahren mit den Säugetieren und Vögeln des Ostalpenraums. Wir begleiten ihn und zeigen eine Auswahl seiner Bilder: Der Frühling ist da und mit ihm beginnt die Spielhahnbalz.
Ein prächtiges Exemplar bei der Balz. Photo: Roland Innerkofler

Dem ewigen Wechsel der Jahreszeiten ist jeder Bewohner der Alpen unterworfen. Was vielen Menschen in den Metropolen heute nur noch als lästige Randnotiz des hektischen Alltags erscheint, ist für die Tiere der Alpen eine Existenzfrage.

Verborgen in den Höhen

Sie leben vor unseren Augen verborgen, hoch oben im Gebirge oder im Schutz des Waldes. Doch manche Menschen sind ihnen auf der Spur. Einer von ihnen ist Roland Innerkofler aus Sexten in Süd-Tirol.

Der 39-Jährige beobachtet und photographiert die Tiere der Alpen seit vielen Jahren. Er hat einen Schatz an Bildern angesammelt, den er nun mit uns teilen will.

Roland Innerkofler ist ein Mann der leisen Töne. Eine Grundvoraussetzung für seine große Leidenschaft: “Oft verbringe ich ganze Tage mit dem Warten auf ein einziges Bild, das Telephon bleibt ausgeschaltet und ich bin vollkommen allein”.

Der Spiehahn

Der Spiehahn / Birkhahn (Lyrurus tetrix) ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae). Er lebt in Berg- und kühlen Waldzonen von Großbritannien bis nach Ostsibirien.

Wer die Spielhahnbalz erleben will, muss früh aufstehen. Der Beobachter muss den Balzplatz nämlich noch bei Dunkelheit erreichen. Das Schauspiel beginnt dann in der Dämmerung. Die Hahnen fliegen noch vor dem Morgengrauen ein. Die Balz kann sich dann bis weit in den Vormittag hineinzeihen.

Oft geht es ziemlich zur Sache und so mancher Hahn muss Federn lassen. Die Konkurrenten haben es dabei vor allem auf die Balzrosen des Gegeners abgesehen. Die Rose ist ein unbefiederter, halbmondförmiger und roter Fleck über den Augen. Der Gesang besteht aus abwechselnd kullernden und zischenden Lauten.

Geduld als oberste Tugend

Ungern redet er über die Orte seiner Aufnahmen: “Es ist mir schon passiert, dass ich einen guten Beobachtungsplatz ausgeplaudert habe und eine Woche später herrschte dort ein richtiges Markttreiben…”.

Das Wild nicht zu stören, ist aber eines seiner obersten Prinzipien: “Wir stressen die Tiere, wenn sie unsere Anwesenheit bemerken”. Anders, als viele seiner Kollegen, geht er den Tieren nicht nach, sonder läßt sie so gut es geht an sich herankommen.

Weniger ist mehr

Auch die Möglichkeiten moderner Optik schöpft er nicht vollkommen aus: “Es gibt mir nichts, ein Tier aus 500 Metern Entfernung zu photographieren.”

Roland Innerkofler ist das ganze Jahr über in den Bergen unterwegs. Er wird uns von nun an im Wechsel der Jahreszeiten mit in die Höhe nehmen und uns einige der schönsten Tierarten der Alpen im Photoportrait zeigen.

Lesen Sie außerdem aus der Roland-Innerkofler_reihe:

Teil 1: Die Gämse in den winterlichen Dolomiten.

Teil 3: Der Sperlingskauz

 

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