von gru 05.01.2015 05:00 Uhr

Europas Sprachenvielfalt stirbt

Europa ist die Heimat von über 250 verschiedenen Sprachen, auf dem Gebiet von rund 50 Staaten. Diese Vielfalt ist zunehmend in Gefahr.
Bedrohte Sprachen in Europa. Quelle: http://blog.goeuro.co.uk/endangered-languages-infographic/

Europas Sprachenvielfalt wird im Laufe des 21. Jahrhunderts rapide abnehmen. Nur ein kleiner Teil befindet sich auf der Liste der offiziell von der EU anerkannten Sprachen, das Überleben von ca. 90% gilt als gefährdet, für 13 Sprachen quer durch Europa kommt wahrscheinlich jede Hilfe zu spät.

 UNESCO Atlas

Die vereinten Nationen haben eine weltweite Untersuchung zum Zustand von rund 2500 Sprachen durchgeführt. Die Ergebnisse können im Internet unter dem  UNESCO Atlas of the World’s Languages in Danger abgerufen werden.

Konzentriert man sich auf Europa, ergibt sich ein erschreckendes Bild: 213 Sprachen gelten als “gefährdet”. Darunter versteht man Sprachen, die von der Großelterngenertation gesprochen, von der Elterngeneration nur mehr verstanden und kaum noch an die eigenen Kinder weitergegeben werden.

213 Sprachen sind gefährdet

13 Sprachen gelten sogar als “kritsch gefährdet”, was bedeutet, dass eine Sprache selbst nur mehr von der Großelterngeneration lückenhaft gesprochen und nicht mehr weitergegeben wird.

Das Livische (gesprochen in Lettland) führt die traurige Liste an. Nur mehr 40-50 Menschen benutzen es als Zweitsprache. Für die Karaimische Sprache in der Ukraine wurden noch 6 Muttersprachler ausfindig gemacht.

Töitschu

Neben zahlreichen Vertretern aus anderen Sprachfamilien sind auch germanische Sprachen vom Aussterben bedroht:

Das Saterfriesische nennen noch rund 1000 Menschen in Niedersachsen ihre Muttersprache.

Sprachinseln in den Alpen

Das Töitschu, ein walserdeutscher Dialekt in Issime, im oberen Aostatal, wird noch von rund 100 Personen gesprochen.

Auch die zahlreichen Sprachinseln in Süden Triols und den angrenzenden Regionen, wie z.B. Ploudn, Tischlwang, Zahre, das Fersental und die Zimbern, kämpfen mehr oder weniger intensiv um ihr Überleben.

Ladinisch bleibt gefährdet

Entgegen aller Bemühungen und Beteuerungen bleibt auch das Ladinische, dessen Verbreitungsgebiet in Tirol seit 1918 dreigeteilt ist, eine gefährdete Sprache.

Hier geht es zum UNESCO Atlas of the World’s Languages in Danger.

Lesen Sie mehr zum Thema auf der Seite von GoEuro.

 

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