Michael Demanega

21.03.2024

Zur politischen Lage in Südtirol

Wer vorerst und vor allem anderen nicht im Sinne des Ganzen handelt und die heftige Bruchlinie nach links erkennt, kommt seiner patriotischen Verantwortung nicht nach.

Foto: UT24/ih

Der Beitrag „Zur politischen Lage in Südtirol aus patriotischer Sicht“ hat weite Wellen geschlagen, auch außerhalb Südtirols, von überraschter Zustimmung, zu nachdenklicher Einsicht bis hin zu massiver Ablehnung war alles dabei. Wichtig ist ohnehin nicht die Zustimmung, sondern der Diskurs sowie die geistige Mobilität.

Eines ist klarzustellen: Die Schwarzweißmalerei gibt es nicht, schon gar nicht in ihrer hypermoralistischen Form, die kollektiv in die „Guten“ und die „Schlechten“ einzuteilen versucht. Es gibt in Südtirol in allen Bewegungen, die im Entferntesten patriotisch sind, Persönlichkeiten mit Format und Rückgrat. Und andere.

Das Grundlegende ist allerdings: Südtirol ist heute komplexer, die Probleme dieser Welt machen nicht an den Südtiroler Bergen halt – so schön und romantisch es auch wäre – und die Erosion von Heimat und Identität spielt sich längst im globalen Maßstab ab. Wehe, wer diese Frontlinien nicht erkennt.

Es gibt dann zwei Möglichkeiten: Im Provinziellen schlummern und in Untätigkeit warten, bis die globalen Phänomene alles in Frage stellen, was uns lieb ist. Oder mit Blick auf die größeren Zusammenhänge handeln.

Wer den zweiten Weg wählt, muss die aggressive Haltung der derzeitigen Linken erkennen und dieser gegensteuern, ja fähig und bereit sein, in die inhaltliche und prinzipielle Auseinandersetzung zu treten. Wer untätig bleibt, verliert.

Und jetzt kommt der wesentliche Teil am Ganzen: Wer sich in sinnlosen Kleinkriegen verliert, die sich bestenfalls innerhalb des patriotischen Lager abspielen, verliert und verspielt verantwortungslos unsere Heimat. Dem ist nicht mehr zu helfen. Eine solche Haltung ist auch nur bei völliger Blindheit gegenüber dem, was draußen in der Welt passiert, nachvollziehbar.

Daran erkennt man anders herum aber auch die Persönlichkeiten mit Format: Ihnen geht es nicht um sinnlose und kindische Kleinkriege, sondern um die erwachsene Auseinandersetzung um das Ganze, um die globalen Herausforderungen und um die weltanschaulichen Grenzstellungen.

In dieser Hinsicht ist die Frage nach den Persönlichkeiten mit Format einfach gestellt und klar beantwortet: Dem, der mehr Energie in Kleinkriege im patriotischen Lager investiert, mangelt es an jedem strategischen Weitblick. Wer hingegen in das Eigentliche investiert, in die inhaltliche Auseinandersetzung mit einer Linken, die alle unsere Werte aufzulösen versucht, steht dort, wo es zu stehen gilt.

Vor allen inneren Konflikten, vor jeder Auseinandersetzung um Themen zweiter oder dritter Rangordnung geht es um das Ganze. Wer vorerst und vor allem anderen im Sinne dieses Ganzen handelt und die heftige Bruchlinie nach links erkennt, kommt seiner patriotischen Verantwortung nach. Daran vollzieht sich die Bewertung.

Das effektiv Verbindende ist ein idealistisches Band, das sich quer durch alle Bewegungen und Vereine zieht. Daran gilt es festzuhalten. Und es gilt den effektiven, idealistischen und metapolitischen Einsatz für das Ganze zu honorieren. Dieser Einsatz misst sich nicht quantitativ in Mandaten oder Schlagzeilen, sondern qualitativ in bleibenden Fakten.

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