Florian Stumfall

31.08.2023

Weg in den Niedergang

Als die damalige Bundeskanzlerin Merkel im Jahre 2015 Deutschlands Grenzen für beliebige Völkerscharen öffnete, löste sie den wohl größten und sicher fahrlässigsten soziologischen Feldversuch der deutschen Geschichte aus. Zudem gab sie diesem Abenteuer eine grobe Unwahrheit mit auf den Weg: „Wir schaffen das!“ Nach Merkel führt die Ampel diese Politik fort und heute, da jedermann weiß, dass wir es nicht schaffen, besteht Anlass genug zu der Prüfung, wie sich das Land in seinem Innern seit damals entwickelt hat. Nicht, dass der kulturferne Ansturm an allem schuld wäre, was zu beklagen ist, denn er traf damals schon auf eine kränkelnde Gesellschaft und mag daher zunächst einmal als Vergleichsmuster gegenüber dem deutschen Zustand dienen.

Falsch verstandene Toleranz löst die Probleme der Integration nicht (Symbolbild von diema auf Pixabay).

Da aber die große Mehrzahl der Zuwanderer aus Anhängern des Propheten Mohammed besteht, ist sie es, welche gegenüber dem christlichen Erbe Europas den Kontrapunkt setzt. Hier liegt auch einer der Gründe dafür, warum wir es „nicht schaffen“. Es ist nämlich nicht die Aufgabe der einheimischen Bevölkerung, sich den Zuwanderern bis zu deren Zufriedenheit anzunähern, sondern diese hätten die Pflicht, sich einzuordnen. Da aber Politik und Medien darauf nicht dringen, nehmen sich die Neubürger, was ihnen zugestanden wird.

Spaltung der Gesellschaft

Es gibt keine eindringlicheren Beispiele dafür als sich oftmals wiederholende Gerichtsurteile, denen zufolge ein zugewanderter Straftäter – sei es ein Totschläger, sei es ein Vergewaltiger – vom Gericht überaus verständnisvoll behandelt wird; man müsse die kulturellen Eigenheiten des Delinquenten berücksichtigen, heißt es dann sinngemäß. In der deutschen Bevölkerung erntet ein solches Urteil Empörung und bei den Moslems höhnische Verachtung der deutschen Autoritäten.
Eines aber zeigen solche Vorgänge überdeutlich: Die Vorstellung von einer Integration ist und bleibt ein Wunschtraum. Wenn von Gerichten gleichartige Sachverhalte je nach dem Herkommen des Beklagten verschieden beurteilt werden, so bestätigen diese Urteile, dass es eben keine Integration gibt und keinen Weg der Gesellschaft zu einer Gemeinsamkeit. Die Minderheit bekommt Sonderrechte zulasten der Mehrheit verbrieft. Die Gesellschaft spaltet sich, es entstehen Parallel-Welten mit hohem Organisationsgrad, demgegenüber die herkömmliche Lebensweise der Einheimischen unter Druck gerät.
Dass die Vorstellung von einer schiedlichen Verschmelzung verschiedener Kulturen abwegig ist, zeigt das Beispiel der USA, wo es nach dreihundert Jahren seit der ersten Ankunft afrikanischer Sklaven bis heute noch nicht gelungen ist, eine in sich gleichartige, harmonische Gesellschaft zu entwickeln.

Die Vorstellung von einer Integration ist und bleibt ein Wunschtraum

Als aber deshalb vor Jahren der Begriff von der „Leitkultur“ aufkam, wurde er von der Linken wütend niedergebrüllt. Dafür haben Dogmen wie die politische Korrektheit und der Kampf gegen die Diskriminierung Platz gegriffen. Sie üben nachgerade richterliche Gewalt aus und sind doch ein weiterer Sargnagel für die Gesellschaft. Denn dass man einen Asiaten oder Afrikaner wegen seiner Herkunft oder seines Aussehens nicht verhöhnt oder schlecht behandelt, oder dass man niemanden ungerechtfertigt benachteiligt, das sind eigentlich Selbstverständlichkeiten der guten Erziehung. „Man tut das nicht“, hieß es so lange, bis die linken Selbstverwirklicher, die Propheten des Lustprinzips und umstürzlerischen Sozialingenieure seit den späten 60er Jahren diese Maxime verdammten. Heute macht das der Staat.
Dafür sind aber in einer funktionierenden Gesellschaft keine Gesetze notwendig – sie regelt dergleichen mit den Mitteln der Sitte und des Brauchtums. Jetzt aber hat man diese normative Zuständigkeit der Gesellschaft verstaatlicht. Damit ist niemandem geholfen, aber die Gesellschaft, diese unverzichtbare Zone zwischen dem Bereich des Persönlichen und dem Staat, hat weiter an Lebenskraft eingebüßt. Je mehr sich aber die staatliche Gewalt konzentriert und von Kontrollen wie durch die Gesellschaft abkoppelt, umso mehr erlaubt sie sich den Durchgriff, schließlich bis in das persönliche Leben der Bürger.

Kaum Verteidigung der freiheitlichen Ordnung

Gefördert wird die innere Aushöhlung der Gesellschaft durch die immer mehr wachsende Allzuständigkeit des sozialistischen Wohlfahrtsstaats. In einem freien System nämlich ist die Wirtschaft Sache der Gesellschaft – dort, wo sich der Staat ihrer annimmt, ist nicht nur der ökonomische Misserfolg das unabwendbare Ergebnis, sondern auch die Bedrängung der Bürger durch die zahllosen Zuständigkeiten, welche der Staat zur Bewältigung seines Machtanspruches fordert.
Die Abwehr gegen diese Entwicklung ist schwach. Das kommt nicht nur davon, dass viele der Versuchung der Obrigkeit erliegen, die mit Vergünstigungen, Hilfen und Subventionen die Menschen ankirrt und mundtot macht. Da nämlich diese Entwicklung schon allzu lange anhält, ist die Gesellschaft müde und unfähig geworden, sich ihrer selbst, ihrer Rolle und Aufgabe zu besinnen und den Platz einzunehmen und zu verteidigen, der ihr in einer freiheitlichen Ordnung zusteht. Und wo es ein Aufbegehren gäbe, stößt es schnell auf Widerstand. Mit der weitgehenden Einschränkung der Meinungsfreiheit hat die Gesellschaft ihre Kraft zur Selbstverteidigung erheblich eingebüßt.

Wo sind Anstand und Recht geblieben?

Auch der Niedergang hat seine Regeln. Der Vergleich mit dem Islam in Deutschland zeigt sich nicht nur dadurch, dass immer mehr Kirchen zu Moscheen werden, dass zu Beginn der Glaube verloren geht. Denn in einer vitalen Gesellschaft ist er es, welcher die kulturellen Marken setzt.
Als zweites folgt auf dem Weg in den Niedergang der Anstand, den zu hüten sich der Staat anmaßt, wobei sich der einzelne nicht mehr bemüßigt fühlt, für die Einhaltung selbst Sorge zu tragen. Zuletzt fällt das Recht.
Wer sich vor Augen führt, wie Kanzlerin Merkel beispielsweise den Grundgesetz- Artikel 6, den besonderen Schutz von Ehe und Familie, paralysiert hat, oder wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Spuren ihrer Milliarden-Geschäfte mit dem US-Riesen Pfizer tilgte, bei dem ihr Mann einen hohen Posten innehat, der sieht Anstand und Recht gleichermaßen schwer beschädigt.

Kolumne von Dr. Florian Stumfall
Erstveröffentlichung PAZ (redaktion@preussische-allgemeine.de)

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