Florian Stumfall

23.05.2025

Statistik mit rechter Schlagseite?

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat dieser Tage seine Statistik der politisch motivierten Straftaten für das Jahr 2014 vorgelegt, und das Ergebnis lautet: Die größte Gefahr für Staat und Gesellschaft geht vom Rechtsextremismus aus, nicht von links oder gar vom Islamismus. Die Zahlen würden das belegen, heißt es dazu.

Symbolbild von Franz P. Sauerteig auf Pixabay

Mit zweierlei Maß?

Allerdings muss man diese Zahlen auch lesen können. So ist zum Beispiel, was die Unterscheidung zwischen politisch rechts und links angeht, nicht jede Straftat gleich. Schmiert ein Kommunist Hammer und Sichel auf eine Hauswand, kümmert das niemanden, bei dem Hakenkreuz eines Nazi ist das anders, da wird der Staatsschutz aktiv; hebt jemand die Faust zum Kampfgruß der internationalen Arbeiterklasse, so geht er leer aus, ein ausgestreckter rechter Arm aber, und sei es als Phase einer Bewegung, macht straffällig; oder: wer die Verbrechen Stalins oder Maos verharmlost, kann das tun, niemand schert sich drum, beschönigt aber jemand die Untaten der Nationalsozialisten, bringt ihn das vor Gericht.
Kein Wunder, dass die Statistik so aussieht, wenn es auf der einen Seite viel mehr Straftatbestände gibt als auf der anderen.

Rechts, egal was war?

Und es kommt noch etwas dazu: politische Straftaten, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, werden automatisch der rechten Seite zugeschlagen. Geraten etwa ein Türke und ein Araber in Streit, bei dem einer der beiden verletzt wird, ist das ein Hassverbrechen, das selbstverständlich auf der rechten Seite notiert wird. In der Statistik des BKA heißt es ausdrücklich, es gebe unter den „ausländerfeindlichen Straftaten“, die „rechtsmotiviert“ seien, auch „nichtdeutsche Tatverdächtige“.
Die Erklärung: Im Zweifelsfall wird eine Tat nach dem vermuteten Motiv eingeteilt, nicht danach, ob der Verdächtige Deutscher, Deutscher mit einem nagelneuen deutschen Pass oder aber Ausländer ist.
So eine Statistik ist nur bedingt tauglich und wird natürlich von der Linken bis zu den Linksextremen bereitwillig für ihre Propaganda missbraucht. Es wäre jedoch nicht zuviel verlangt, wenn sich das BKA zu etwas mehr Objektivität durchringen könnte.

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