Ein Blog von

Georg Dekas

25.09.2019

Schluss mit Greta

Vereinte Nationen, Neu York. Ein zorniges, weißes Mädchen aus Schweden sitzt vor den Mächtigen.„Ihr wagt es, hierher zu kommen?“ schleudert sie ihnen entgegen. Die schauen sie an wie eine Heilige. Das ist brandgefährlich.

APA (AFP/GETTY)

Mit wutverzerrtem Gesicht blickt Greta Thunberg in das Rund der Nationen. Die Bilder gehen um die Welt. „Ihr habt mir meine Kindheit gestohlen“ presst die Kleine mit den Zöpfen weinend hervor. Es ist ein irres Wetterleuchten der Entrüstung. Armes Kind! „Ihr habt mir meine Träume gestohlen!” Haben wir? Oder ist jemand gerade dabei, aus dir einen Alptraum zu machen? Unsere Sorge ist: Wer stellt dich so zur Schau auf dem Jahrmarkt der Welt? Wer hat dich so in Angst versetzt? Beruhige dich, die Welt geht so schnell nicht unter.

„Bald wird uns das Lachen vergehen“, sagt Österreichs Bundespräsident Van der Bellen. In der Tat. Seit Greta Thunbergs kurzer Rede vor der UNO ist vielen das Lachen vergangen. Nicht wegen des Klimawandels, den es gibt, seit die Welt besteht. Nein, wegen Greta Unheimlich. Die Herrin über die Natur sein will und dafür von der Welt angebetet wird als neue Johanna von Orleans, als Heiland des dritten Jahrtausends, als hollywoodianische Retterin der Welt.

Dabei will das kleine Mädchen doch nur ihr Puppenheim. Mama und Papa sollen es ihr geben, jetzt und sofort und für alle Zeit. Sonst wird bald wird ein Massensterben beginnen, droht der junge Racheengel mit dem feurigen Klimaschwert in der Hand. Auf, rettet die Welt! Und der weiße Teil der Welt, der schon alles besitzt und hat, klatscht Beifall. Niemand denkt an Weniger, alle denken an Business. Mit großer Lust an neuen Verboten und Abgaben und mehr Macht für den Staat. 

Greta Thunberg, Ikone der Zukunft, Vorbild der Jugend und Leitstern der Regierenden? Lasst euch nicht zu sehr rühren. Gretas Denken ist brandgefährlich. Ein Stalin glaubte, der sowjetische Sozialismus sei wissenschaftlich bewiesen und damit unabwendbar. Ein Hitler verzauberte die Massen mit seiner übermenschlichen Heilslehre. Die Thunberg-Ideologie nimmt Anleihen bei beiden. Der totale Klimaschutz wird sich nicht ausgehen ohne Mord und Totschlag. Mit dem Wort von der „Massenvernichtung“ meint Greta zwar die natürlichen Folgen des Klimawandels. Doch es ist auch dunkle Voraussage dessen, wozu Menschen imstande sind, wenn sie glauben, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine politische Mission zur “Rettung” von irgendwas sich in das Gegenteil verkehrt. Deshalb Schluss mit Fridays for Future. Zukunft mit Vernunft reicht.

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