Marketenderinnen: Eigenständige Kraft im Schützenwesen

Wenn alle Unterschiede eingeebnet werden, verliert das Ritual seine Tiefe, Symbolik und Verankerung im kollektiven Gedächtnis.

Das Schützenwesen vollzieht Rituale mit symbolischer Ordnung: Männer als Verteidiger, Frauen als Trägerinnen von Gemeinschaft, Fürsorge und Repräsentation.
Diese symbolische Ordnung zu zerstören, nur weil man alles „angleichen“ will, bedeutet Verlust an kultureller Vielfalt.

Frauen werden kaum dadurch emanzipiert, indem sie das tun was Männer tun. Sie leben selbstbewusst ihre eigene Rolle und gestalten diese in der gewachsenen Kultur mit.

Marketenderinnen sind starke Frauen, die das Schützenwesen entscheidend mitprägen. Es ist kaum anzunehmen, dass es unter ihnen eine Mehrheit gibt, die dem Zeitgeist, der in jedem Winkel unserer Gesellschaft Gleichförmigkeit fordert, folgen. Im Zweifel sind sie selbstbewusst für das Gewachsene. Die Schützen sind auch keine letzte Bastion. Das klingt zu defensiv. Sie  bieten eine bessere Alternative an.