Georg Dekas

24.11.2020

Leugner verrecke!

In der Wut der Gutmeinenden auf die „Coronaleugner“ werden erste Anzeichen eines neuen Faschismus sichtbar.

Foto: UT24/lf

Ich hatte gehofft, nicht mehr über das Für und Wider von Verordnungen schreiben zu müssen, die der Staat und seine Organe im Zuge der Bekämpfung des Covid-19-Virus erlassen – zu sehr gehen die Meinungen im politischen Feld auseinander.

Doch jetzt treibt mir ein Beitrag auf dem hiesigen Portal suedtirolnews.it das blanke Entsetzen ins Herz. Da gibt eine junge Krankenschwester aus Italien im Video etwas von sich, das ganz finstere Zeiten wachruft: Wer ein „Coronaleugner“ sei, der solle nicht mehr ins Krankenhaus dürfen. Der Gedanke dahinter ist kalt und böse: Wer nicht pariert, der soll verrecken. So redeten und handelten grausame Diktaturen: Vom „Wer nicht arbeitet, soll nicht essen“ der Bolschewiken bis zum unwerten Leben der Nazis.

Die junge Frau ist mit ihrem Gesundheitsfaschismus nicht alleine. In der Schweiz fordert ein „Gesundheitsökonom“ (!) namens Oggier öffentlich, die Corona-Verharmloser namentlich zu erfassen und ihnen die klinische Intensivbehandlung zu verweigern. Auch in den Foren der lokalen Portale sind Gedanken dieser Art schon länger virulent. Dieses Böse-Denken macht der Chefkommentator von suedtirolnews zur Blattlinie und setzt ihm damit buchstäblich die „Corona“, die Krone auf. Der Mensch, der sich hinter dem Kürzel „mk“ versteckt, hat nicht nur Verständnis für die Wutkacke der Videoschwester, sondern bedauert, dass die Verweigerung von ärztlicher Hilfeleistung „in einem Rechtsstaat wohl nicht umsetzbar“ sei. Da verschlägt es einem den Atem. 

Wäre das nur eine Entgleisung, die aus den Eingeweiden kommt oder dem Arbeitsdruck der klinischen Mitarbeiter geschuldet ist! Wäre es nur etwas, das auf dem üblichen Pöbelniveau in den Socials und Foren herumgeistert! Doch diese Gedankengänge reihen sich in einen immer größeren gesellschaftlichen und politischen Zusammenhang ein, so dass es nicht mehr übertrieben scheint, darin die die ersten Anzeichen eines neuen Faschismus zu sehen. 

In seinem kleinen Goldfischglas liefert „mk“ mehr als nur das obige Indiz. Nehmen wir etwa diesen Satz hier: „Wer Fakten ignoriert, ist nicht fähig eine Diskussion zu führen“. Diese Worte sind verhüllend. Im Klartext heißt es: ‚Wer in Frage stellt, was ich, die Behörde, zum „Fakt“ erklärt habe, und wer mir widerspricht, weil es angeblich einen anderen Fakt geben soll, der meinem entgegen steht (den ich hingegen zum „Fake“ erklärt habe), der soll nicht befähigt sein, an der Diskussion teilzunehmen‘. Wieder das Kopf-ab-Schema: Wer nicht mit der Staatsräson und der veröffentlichten Meinung konform geht, der wird ausgeschlossen und kurzerhand der Lüge bezichtigt (mk: „Alles andere ist eine Lüge“).

Wahrscheinlich ist dem Blattmacher „mk“ gar nicht bewusst, was er sagt. Wie sonst käme auch dieser sinnfreie Gedanke zustande: „Das Virus ist eine ernsthafte Gefahr für das Gesundheitswesen und für einzelne Menschen, die sich nicht so einfach wegsperren lässt.“ Das Virus „einfach wegsperren“ zu können glauben doch die „Coronisten“ und nicht die Kritiker der gängigen Coronapolitik. Und was bedeutet es, dass das „Gesundheitswesen“ – also die hochtechnisierte Medizin und ihre Häuser – geschützt werden müssten und erst an zweiter Stelle „einzelne Menschen“? Das ist doch genau jene technokratische, tendenziell inhumane Haltung, wie sie den totalitären Systemen des 20. Jahrhunderts lieb und teuer war.

Reden wir in einem Jahr weiter über die wirklichen Gefahren und was noch alles auf uns zukommt. #Alleswirdgut rückt leider immer weiter weg, aber nicht wegen des neuen Virus und nicht wegen freier Meinungen. 

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