Ein Blog von

Georg Dekas

25.02.2018

Heimat ist Liebe

Heimat ist ein Geschenk und allen Menschen teuer. Niemals Privatangelegenheit. Mehr als nur Gemütlichkeit. 

Schneeglöckchen im Februar - Das Gute liegt so nah.

Doppelpunkt, das ist sozusagen der papierene Blog der Redakteure im Tagblatt der Südtiroler „Dolomiten“ – jeden Samstag auf der Meinungsseite gleich neben der Bildkarikatur. Dieses Wochenende (24./25. Feber) teilt uns Andrej Werth seine Gedanken zu Hygge und Heimat mit. „hugga“ heißt auf nordisch sich umarmen, kuscheln, lieb haben. Hygge ist demnach der dänische Zwilling der deutschen Gemütlichkeit. Einfach, nicht? Nicht für Andrej Werth – und das, obwohl er gerade einen dänischen Glücks-Wikinger gelesen hat. Werth findet Hygge unübersetzbar. Und schlägt sofort den Bogen zu „Heimat“. Anstatt zuzugeben, dass dieses wunderschöne Wort ein Wort der Liebe und der Sehnsucht ist und jedem Menschen auf Erden teuer, will er es mit dem Kopf verstehen. Und da begibt sich der Redakteur auf intellektuelles Glatteis. Es gebe keine „allgemeingültige Definition“ (als ob Heimat Wissenschaft wäre), „Heimat kann alles sein“ (im Supermarkt der Beliebigkeit), Heimat sei ein „abstraktes Konzept“ (Kopfgeburt), Heimat sei ein „Kampfbegriff“ (Waffe in der Hand von engstirnigen Konservativen), auf den selbst wir (sind wir Auserwählte?) nicht verständigen könnten.

Kurz, Heimat sei, man staune, ein gänzlich individuelles Recht und habe mit Gemeinschaft nix zu tun. Abgesehen davon, dass beides widerlegbare Aussagen sind, ist es sonderbar, so ausgesprochen relativistische, ichbezogene und hedonistische Auffassungen aus einer Zeitung zu lesen, die der katholischen Kirche mehr als nur nahe steht. Aber vergessen wir die kopfgesteuerten Lesefrüchte.

Um Heimat zu fühlen, brauchen wir nicht groß denken. Um die Heimat, diesen unermeßlichen Schatz, zu behüten und zu erhalten, braucht es aber auf jeden Fall den ganzen Willen und die ganze Liebe einer gewachsenen Gemeinschaft.

Heimat, das ist schon ein bissl mehr als Gemütlichkeit und Selbstverwirklichung. Es ist der einzige Ort auf Erden, wo ein Mensch ganz selbstverständlich er sein kann und dennoch nie alleine sein muss. Heimat hat Bilder, Worte, Gerüche, Farben, Geschmäcker und Erinnerungen, die innig gefühlt und vielfach geteilt werden, Heimat ist Liebe, die behütet, weitergetragen und gefeiert werden muss. Der Ich/einsam Alleinige/Alles-ist-relativ richtet da nichts aus. Für die Heimat lohnt es sich zu leben und zu kämpfen.

 

 

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