Untragbare Zustände im Krankenhaus Bozen
Wie bereits vor einem Jahr, übernachten wiederum Obdachlose in den Warteräumen des Bozner Krankenhauses. Patienten und Gesundheitspersonal beschweren sich – bisher erfolglos.
„Es ist unglaublich! In einem Krankenhaus hat man extrem hohe Hygienestandards – verständlicherweise. Wenn man aber abends oder nachts durch einen Wartesaal geht und in einer Ecke einen Obdachlosen schlafen sind, fragt man sich, was unsere Führungsspitze sich dabei denkt. Es stinkt nach Alkohol, Urin und Kot“, meint ein Mitarbeiter des Krankenhauses Bozen.
Es wäre nicht human, bedürftige Menschen auf die Straße zu setzen, heißt es aus dem Sanitätsbetrieb.
Reaktionen aus der Politik
„Es gibt eigene Einrichtungen für Obdachlose“, kontert Claudio Della Ratta, PSI-Gemeinderat, auf Facebook. „Die Führungsspitze des Krankenhauses ist Verwalter, nicht Besitzer des Krankhauses und haben somit ihre Aufgabe zu erfüllen, ohne sich um soziale Probleme zu kümmern, die nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fallen.“
In die selbe Kerbe schlägt Cristian Kollmann, Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit in Bozen: „Das Krankenhaus darf nicht eigenmächtig zum Obdachlosenheim umfunktioniert werden. Es kann doch nicht sein, dass Hygienevorschriften missachtet werden, nur weil der politische Mut fehlt, Obdachlose des Krankenhauses zu verweisen und sie in die vorgesehenen Schlafstätten zu schicken.“
Keine No-Go-Areas
„Es darf doch nicht sein, dass das Bozner Krankenhaus zu einer No-Go-Area wird. Massenschlägereien zwischen Zuwandererbanden, sowie Obdachlose, die in den Warteräumen Alkohol konsumieren und übernachten – das sind untolerierbare Zustände“, kommentiert Otto Mahlknecht, Sprecher der Bozner Freiheitlichen, die Situation im Bozner Krankenhaus.
