von ih 16.12.2017 12:23 Uhr

„Danke, Österreich“: Große Freude über Doppelpass in Südtirol

Die neue türkis-blaue Regierung in Österreich hat den Südtirolern die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt. Das Anliegen, welches im Koalitionsabkommen festgeschrieben ist, sieht vor, den Südtirolern die Möglichkeit einzuräumen, die österreichische Staatsbürgerschaft zu erhalten (hier geht es zum Artikel). UT24 hat bei Südtirols Politikern nachgefragt, wie groß die Freude darüber ist.

Über die Parteigrenzen hinweg herrscht große Begeisterung über die doppelte Staatsbürgerschaft - Fotocollage: UT24

 

Alt-LH Durnwalder (SVP): „Danke, Österreich!“

Für Südtirols Altlandeshauptmann Luis Durnwalder ist der in Aussicht gestellte Doppelpass „ein Grund, Österreich Danke zu sagen“. Dieser Schritt sei für ihn ein Entgegenkommen, wofür Südtirol mehr als nur dankbar sein könne. „Mehr kann eine Regierung eigentlich nicht machen“, freut sich der Alt-LH.

„Auch bisher ist Österreich immer zu uns gestanden. Das ist nun aber das wohl sichtbarste und überzeugteste Zeichen, dass Österreich zu seiner Minderheit im italienischen Staat steht“, so Durnwalder.

Knoll (STF): „Eine Wiedergutmachung“

„Das ist ein ganz wichtiger Schritt hin zur Umsetzung und eine historische Wiedergutmachung“, freut sich auch Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit. Seine Bewegung arbeite ja bereits seit Jahren auf dieses Ziel hin und sei daher besonders erfreut, dass die doppelte Staatsbürgerschaft nun auch im neuen Regierungsabkommen festgeschrieben worden ist.

Damit sei erstmals die Möglichkeit geschaffen worden, die Gesetzesänderung vorzunehmen, die notwendig sei, um den Südtirolern die österreichische Staatsbürgerschaft zurück zu geben. Geschieht dies, so könne niemand mehr in Frage stellen, dass die Südtiroler eine österreichische Minderheit im italienischen Staat seien, so Knoll.

Von Ach (Freiheitliche): „Zwei Herzensanliegen werden erfüllt“

Der Generelsekretär der Freiheitlichen in Südtirol, Florian von Ach, reagiert mit großer Freude auf die Festschreibung der doppelten Staatsbürgerschaft im Koalitionsübereinkommen zwischen ÖVP und FPÖ. „Das ist ein Herzensanliegen, das wir immer voll unterstützt haben“, so von Ach.

„Dabei werden gleich zwei unserer Anliegen bedient: nämlich die Identitätsstärkung der deutschen und ladinischen Südtiroler als Österreicher, wie auch ein urliberales Verständnis, wonach jeder frei darüber entscheiden darf, ob er die Staatsbürgerschaft beantragen möchte“, erläutert der Freiheitliche. Er wolle die österreichische Staatsbürgerschaft daher sofort, für sich und seine Familie, beantragen.

Pöder (BürgerUnion): „Umsetzung nicht hinauszögern“

„Darüber freue ich mich natürlich sehr. Dann kann ich, genau so wie meine Kinder, auch endlich Doppelstaatsbürger werden. Meine Kinder besitzen ja bereits die österreichische Staatsbürgerschaft, weil die Mutter Österreicherin ist“, erzählt der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder.

Er sei deshalb dafür, den Doppelpass „so schnell als möglich in die Tat umzusetzen“. Die Regierung in Rom habe derzeit „sowieso nichts dagegen“ und es wäre daher sinnlos, „taktische Spielchen zugunsten der Südtiroler Volkspartei“ zu spielen. Bei einem etwaigen Hinauszögern des Anliegens, auf die Zeit nach den Südtiroler Landtagswahlen, könnten sich nämlich auch die politischen Rahmenbedingungen ändern, befürchtet Pöder.

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