von lf 05.11.2017 16:59 Uhr

Öffentlichkeit mit Arendt „für dumm verkauft!“

Pünktlich zur offiziellen Einweihung der Schrift- und Lichtinstallation am Bozner Gerichtsplatz, die zur Historisierung des Mussolinireliefs dienen soll, wiederholt die Bozner Ortsgruppe der Süd-Tiroler Freiheit ihre Kritik an deren Umsetzung. Der Sprecher der Ortsgruppe Bozen, Cristian Kollmann, spricht von einer politisch gewollten Strategie, die Öffentlichkeit für dumm zu verkaufen.

Bild: STF

Beim ausgewählten Spruch „Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen“ von Hannah Arendt handle es sich nämlich keineswegs um ein Zitat, sondern um eine verkürzte, verzerrte und für Verwirrung sorgende Wiedergabe eines Satzes, den die Philosophin Hannah Arendt nie so geäußert habe. Wenn man schon ein Zitat bemühe, dann wäre, so Kollmann, jenes von Bertolt Brecht, viel treffender. Es lautet: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“

Von einer wirklich ernst gemeinten Historisierung des Mussolinireliefs und einer Entschärfung könne laut Süd-Tiroler Freiheit keine Rede sein. Im Gegenteil: „So lange das rassistische Mussolinirelief nur mit Samthandschuhen angefasst wird, bleibt es ein faschistisches Kulturverbrechen, mit dem wir uns nie werden identifizieren können! Kein Mensch hat das Recht, Unrecht zu Recht zu erklären!“

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

  1. Unterland
    05.11.2017

    Den Entscheidungsträgern war es offensichtlich wichtig, dass Mussolinis Abbild weiterhin sichtbar bleibt. Bei Tag unverändert präsent, bei Nacht zusätzlich gut beleuchtet. Den Vorwurf, zum Handlanger einer gewissen Idiologie geworden zu sein (aus welchem Grund auch immer), wird man versuchen zu entkräften, indem man den Kritikern den Intellekt abspricht.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite