von ih 08.06.2017 10:25 Uhr

SHB: Italien hat gar keine „Nationalhymne“

Als gänzlich unnötig bezeichnet der Südtiroler Heimatbund den Streit um das Abspielen der italienischen Nationalhymne beim Treffen der beiden Staatsoberhäupter in Meran. Da das demokratische Italien keine mit Gesetz eingeführte Nationalhymne habe, sollte die Europahymne gespielt werden. Diese sei vorwärtsgewandt und zeitgemäß, so die Forderung von SHB-Obmann Roland Lang.

Das „Mameli Lied“ sei nie nach der Ausrufung der Republik gesetzlich zur Staatshymne erhoben worden. Diese Tatsache werde auch dadurch untermauert, dass im August 2016 der damalige Ministerpräsident Renzi und sein Partito Democratico Anstrengungen unternahmen, das Mameli-Lied zur Hymne zu erklären.

„Der blutrünstige Text dieses 1847 gedichteten Kriegsliedes gegen Österreich ist nur zeitbezogen aus der damaligen Kampfbegeisterung seines Dichters Goffredo Mameli erklärbar. Der schwülstige Kampfgesang ist in Wahrheit bis heute nie mit Gesetz zur italienische Staatshymne erklärt worden“, erklärt SHB-Obmann Roland Lang.

Während der Zeit der italienischen Monarchie war der „Königliche Marsch“ („Marcia Reale“) offizielle Staatshymne. Da diese Nationalhymne nie abgeschafft wurde, wäre wenn schon eigentlich sie die offizielle Hymne.

„LH soll Freund Renzi fragen“

„Wenn sich Südtiroler Politiker dazu berufen fühlen, bei einem Staatsempfang im 21. Jahrhundert auf das Abspielen eines heute lächerlich anmutenden Kriegsliedes gegen Österreich zu bestehen, so ist dies nur billige Anbiederei an Rom“, kritisiert Lang.

Der Landeshauptmann täte gut daran, seinen Freund Renzi zu fragen, warum dieser im vergangenen Jahr Anstrengungen unternommen habe, das Mameli-Lied als italienische Nationalhymne einzuführen.

Der Südtiroler Heimatbund ist jedenfalls überzeugt davon, dass die meisten Italiener keine Freude an einer Nationalhymne hätten, in welchem es heißt, dass der „österreichische Adler“ das „Blut Italiens“ getrunken, dabei „seine Federn verloren“ und „sein Herz verbrannt“ habe.

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