von apa 15.03.2017 11:58 Uhr

Öffentliche Hand gab 2016 rund 179 Mio. Euro für Werbung aus

Die öffentliche Hand hat 2016 rund 179 Mio. Euro für Werbung ausgegeben. 2015 waren es 188 Mio. Euro. Zum Jahresende griffen etliche Ministerien, Länder und staatsnahe Unternehmen nochmals kräftig in ihre Kassen: Die Werbeausgaben stiegen im vierten Quartal auf insgesamt 61,7 Mio. Euro, nach 51,4 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Den größten Werbebedarf hat nach wie vor die Stadt Wien.

APA

Die Stadt Wien hat im vierten Quartal 2016 rund 8,3 Mio. Euro für Werbung ausgegeben. Inklusive der ihr nahestehenden Beteiligungen erhöht sich die investierte Summe der Bundeshauptstadt sogar auf mehr als 14 Mio. Euro, wie aus den am Mittwoch von der Kommunikationsbehörde KommAustria veröffentlichten Daten hervorgeht. Zum Vergleich: Die restlichen acht Bundesländer gaben im Schlussquartal zusammen 3,6 Mio. Euro aus.

Die Bundesregierung investierte zwischen Oktober und Dezember 2016 rund 7 Mio. Euro in Werbung. Die eifrigsten Werber waren Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit 1,6 Mio. Euro und Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) mit 1,8 Mio. Euro, während die anderen Ministerien im Schnitt mit 290.000 Euro auskamen. Die dem Verkehrsministerium unterstellten ÖBB investierten im vierten Quartal 1,7 Mio. Euro in Anzeigen und Werbespots. Bei der Post AG waren es 1,5 Mio. Euro.

Der größte Anteil der öffentlichen Werbegelder entfiel auf die “Kronen Zeitung”: Das reichweitenstarken Medienhaus lukrierte im vierten Quartal rund 8 Mio. Euro. Dahinter folgten die Gratistageszeitungen “Heute” mit 4,4 Mio. Euro und “Österreich” mit 3,6 Mio. Euro. Zusammen kamen die drei Boulevardmedien auf 16 Mio. Euro. Von den neuen Medien erhielten Facebook 586.000 Euro und Google 1,1 Mio. Euro.

Seit dem Inkrafttreten des Medientransparenzgesetzes Mitte 2012 müssen öffentliche Stellen für jedes Quartal ihre Werbeaufwendungen und Inseratenzahlungen angeben – allerdings erst ab Überschreiten einer Bagatellgrenzen von 5.000 Euro, was vom Rechnungshof bereits kritisch bemerkt wurde. Die Ausgabenhöhe wird an die KommAustria gemeldet und von dieser veröffentlicht. Die seither gemeldete Summe beläuft sich mittlerweile auf rund 867 Mio. Euro. Grund für die Verabschiedung des Medientransparenzgesetzes war die jahrelange Kritik an hohen öffentlichen Inseratenaufträgen für Boulevard- und Gratismedien.

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