Anna Fenninger Doppelweltmeisterin – Gold auch im RTL

Bronze ging an die Schwedin Jessica Lindell-Vikarby (+1,49 Sekunden). Die Salzburgerin Michaela Kirchgasser, die zur Halbzeit hinter Fenninger auf Platz zwei gelegen war, fiel im Finale auf Rang sechs zurück. Auf Platz sieben folgte die Niederösterreicherin Kathrin Zettel, die Tirolerin Eva-Maria Brem schied bereits im ersten Durchgang aus.
Damit hält Österreich nach acht Bewerben in Vail/Beaver Creek bei acht Medaillen – fünf Goldene, zwei Silberne und eine Bronzene gab es für den ÖSV bisher zu feiern. Mehr Goldmedaillen hat es für Österreich in der WM-Geschichte erst einmal gegeben, nämlich 1962 in Chamonix mit sechs ersten Plätzen.
„Eine Wahnsinns-WM“, stellte Fenninger treffend fest. Im zweiten Durchgang hatte es die Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin noch einmal ordentlich spannend gemacht. „Ich hab‘ verschnitten und bin auf der Kante hängen geblieben. Ich hab‘ geglaubt, dass ich gleich auf der ‚Pappen‘ lieg'“, meinte Fenninger angesichts ihres Beinahe-Sturzes, den sie aber akrobatisch verhinderte.
„Nach diesem großen Fehler hab‘ ich versucht, mich voll nach unten zu kämpfen. Als ich dann im Ziel den Vorsprung gesehen habe, konnte ich es kaum glauben“, sagte Österreichs zweifache „Sportlerin des Jahres“. Über ihr Erfolgsgeheimnis meinte Fenninger, für die die WM nun beendet ist: „Ich kann im Moment echt locker skifahren. Ich hab’s geschafft, das alles im Kopf zu bewältigen. Darauf bin ich wirklich sehr stolz.“
Fenninger ist die erste österreichische Riesentorlauf-Weltmeisterin seit 2007 (Nicole Hosp), zudem hat sie wie Alexandra Meissnitzer 1999 in Vail den Gold-Doppelpack Super-G/Riesentorlauf geholt. Drei Medaillen bei derselben WM hatte – ebenfalls 1999 – Renate Götschl als bis dato letzte ÖSV-Dame geholt.
Auch Deutschland durfte aufatmen. Rebensburg, 2010 Olympiasiegerin im Riesentorlauf, katapultierte sich mit Bestzeit im zweiten Durchgang noch vom elften auf den zweiten Platz und sorgte für die erste DSV-Medaille in den USA. „Das hätte ich nicht mehr für möglich gehalten. Aber ich hatte das Messer zwischen den Zähnen und habe von oben bis unten volle Kanne attackiert“, meinte Rebensburg, die wie auch Lindell-Vikarby die erste WM-Medaille ihrer Karriere gewann.
Kirchgasser war nach Kombi-Bronze und Team-Gold auf dem Weg zu ihrer bereits dritten Medaille in Colorado. „Beim letzten langen Schwung ist mir dann leider der Ski weggegangen, das war’s dann“, meinte die Salzburgerin, bei der sich die Enttäuschung aber in Grenzen hielt: „Mein Flow ist dadurch nicht gebrochen, denn ich bin auch heute wieder cool skigefahren.“
Zettel ging nach Platz sechs in der Kombi auch im Riesentorlauf leer aus. „Es war halt heute leider nicht mein Tag, der zweite Durchgang war aber nicht so schlecht“, meinte die gesundheitlich leicht angeschlagene Niederösterreicherin. Bis zum abschließenden Slalom am Samstag will Zettel wieder voll auf der Höhe sein. „Der Slalom ist meine sicherste und stabilste Disziplin in diesem Winter“, sagte die Slalom-Vizeweltmeisterin 2011.
Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum darf sich somit weiterhin in jedem WM-Rennen über zumindest eine Medaille für seine „Mädels“ freuen. Herausragend sind natürlich auch für ihn die Leistungen von Fenninger. „Anna hat eine bestechende Form und ein wahnsinniges Selbstvertrauen aufgebaut. Und sie kann auch Fehler korrigieren, wie man gesehen hat“, meinte der Oberösterreicher.
Für Tina Maze endete am Donnerstag der Versuch, so wie 1999 Lasse Kjus in allen fünf Einzelrennen einer WM-Medaille zu holen. Die Slowenin musste sich mit Platz fünf begnügen. US-Lokalmatadorin Lindsey Vonn fuhr vor den Augen ihres Freundes Tiger Woods auf Platz 14.






